Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.entstand durch eine alte Liste, welche^ plötzlich in Flammen gerieth, einehalbe Stunde Die mehrmals angekündigte Uebersetzung des Götheschen Faust, von Vleesch" S2
entstand durch eine alte Liste, welche^ plötzlich in Flammen gerieth, einehalbe Stunde Die mehrmals angekündigte Uebersetzung des Götheschen Faust, von Vleesch« S2
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0695" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267908"/> <p xml:id="ID_2420" prev="#ID_2419"> entstand durch eine alte Liste, welche^ plötzlich in Flammen gerieth, einehalbe Stunde<lb/> nach dem Herr Dr. Scheler,das..Schloß verlassen „hatte., , I</p><lb/> <p xml:id="ID_2421"> Die mehrmals angekündigte Uebersetzung des Götheschen Faust, von Vleesch«<lb/> ouwer ist endlich erschienen. Sie ist mit Sorgfalt-und Gewissenhaftigkeit gearbei¬<lb/> tet, und setzt ein genaues,,und tiefes, Studium des Dichters voraus. Vergleicht man<lb/> diese Uebersetzung mit der französischen,^» findet man sogleich, daß dieFlamKnder,<lb/> nicht nur durch ihre Sprache, sondern auch geistig in näherer Verwandtschaft mit<lb/> uns stehen, als mit dem französischen Nachbar. Hr. Vleeschouwer hat übrigens seine<lb/> Studien an deutschen Universitäten und namentlich in Heidelberg gemacht. Wir glau¬<lb/> ben diese Übersetzung dem deutschen Publikum besonders empfehlen zu müssen. Er¬<lb/> stens kömmt es der Würde der deutschen Nation zu, solcheVersuche bei ihren Nach¬<lb/> baren und sprachverwandten, die so lange Zeit ihrer Geschichte und ReichSverfas--<lb/> sung angehörten, zu unterstützen und aufzumuntern. Zweitens liegt der innige Zu¬<lb/> sammenhang, zwischen dem Hochdeutschen und dem Niederdeutschen in diesem Buche<lb/> so klar vor Augen, daß jeder Gebildete einen Reiz darin finden muß, die,Annähe¬<lb/> rungen und Abweichungen zu verfolgen. Und welches, Werk erleichtert dieß mehr<lb/> als der Faust, da man die Stellen, wo die Uebersetzung nicht verständlich aus<lb/> dem, Gedächtnisse ergänzen kann. Hier eine kleine Probe:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_27" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> S2</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0695]
entstand durch eine alte Liste, welche^ plötzlich in Flammen gerieth, einehalbe Stunde
nach dem Herr Dr. Scheler,das..Schloß verlassen „hatte., , I
Die mehrmals angekündigte Uebersetzung des Götheschen Faust, von Vleesch«
ouwer ist endlich erschienen. Sie ist mit Sorgfalt-und Gewissenhaftigkeit gearbei¬
tet, und setzt ein genaues,,und tiefes, Studium des Dichters voraus. Vergleicht man
diese Uebersetzung mit der französischen,^» findet man sogleich, daß dieFlamKnder,
nicht nur durch ihre Sprache, sondern auch geistig in näherer Verwandtschaft mit
uns stehen, als mit dem französischen Nachbar. Hr. Vleeschouwer hat übrigens seine
Studien an deutschen Universitäten und namentlich in Heidelberg gemacht. Wir glau¬
ben diese Übersetzung dem deutschen Publikum besonders empfehlen zu müssen. Er¬
stens kömmt es der Würde der deutschen Nation zu, solcheVersuche bei ihren Nach¬
baren und sprachverwandten, die so lange Zeit ihrer Geschichte und ReichSverfas--
sung angehörten, zu unterstützen und aufzumuntern. Zweitens liegt der innige Zu¬
sammenhang, zwischen dem Hochdeutschen und dem Niederdeutschen in diesem Buche
so klar vor Augen, daß jeder Gebildete einen Reiz darin finden muß, die,Annähe¬
rungen und Abweichungen zu verfolgen. Und welches, Werk erleichtert dieß mehr
als der Faust, da man die Stellen, wo die Uebersetzung nicht verständlich aus
dem, Gedächtnisse ergänzen kann. Hier eine kleine Probe:
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