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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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nicht ausführen, so bleibt K nur Ke' gesetzlich vorgeschriebene Zeit vo'et L
bis 3 IHM im Dienst.- ' Wirb ein' sblcher, obgleich noch Rekmte^ ge¬
zwungen, Unterofficier zu' werden,' fo ist er es entweder Mit W'ide'ron-^
tett-, öder doch mit Gleichgültigkeit; es ist nicht der Beruf seines Lebens
abgcschcii davon, daß er als halbei Knabe wenig Äespekt einflößen und
zur Erhaltung der Disciplin wenig beitragen wird.

Nintmt man nun an, daß von der Klasse der wirklich gebildeter!
und gut erzogenen Jünglinge so gut als keiner Unterofficier wird, was"
bleibt da dem Rcgimcntöchef für' eine Wahl? '' '

Er fällt auf Diejenigen, welche, einen oberflächlichen' Anstrich von
Bildung erhalten haben, als den sind: verunglückte Studenten oder
Schullehre'rcandidatcn, Handelsdiener, Hättdwerkögesellen aus den, Städ¬
ten > ungerathene Söhne vermögender Eltern ze. Oder der Chef wählt
die Unterofficiere aus Denen, die als Stellvertreter oder freiwillig im
Dienst bleiben und eine zweite Kapitulation eingegangen haben.'

,D'le' erste Art, sich Nntcrosfi'clere zu verschaffen, ist leider ein man¬
chen Orten, ihrer Bequemlichkeit halber, sehr beliebt. Rau betäubt die
Warnungen der Erfahrung und eines , reiflicheren Ueberlegens mit dem
Scheingrund, daß man, junge, ehrliebende, unterrichtete, leicht an'zuler-
iie'libe,' gewandte Unterofficiere erhalte; während nur im > Gegentheil in
ihren Sitten> verdorbene,,'dem Lurus, und der Ausschweifung ergebene,
auf ihr halbes Wissen eingebildete, daher mit ihrer Stellung unzufrie¬
dene, auf den Soldaten übel einwirkende Unterofficiere haben wird. Aus
solchen Quellen sind die Militärrevolutionen entstanden, die in der neue¬
sten Zeit, zur Schande der stehenden Heere, nur zu häufig waren, den
Staaten nur mit Umwälzung drohten, und den Nationen unabsehbares
Unglück bereiteten. Was hat der erbärmliche Garcia für- Elend über
sein Vaterland gebracht!

Die andere oben benannte Art, Unterofficiere zu rekrutiren, besteht
darin,- sie aus der Masse des Volks zu wählen, sie für ihren Stand
in Reg'imentsschulen auszubilden (wo denn aber auch eine Verbildung
nicht Statt finden darf), sie als Unterofficiere gut und anständig zu be¬
handeln, nicht mit Dienst uiid Exercieren zu erdrückn, ihnen die Aus¬
sicht alis Versorgung dnrch Anstellung im ungelehrten Civildienst zu er¬
öffnen; endlich, wo Stellvertretung gesetzlich ist, ihnen vorzugsweise Ein-
stä'M Ki Verschaffen. Wenn zu diesen Vortheilen noch die Aussicht er¬
öffnet ist , daß für die sich im Krieg durch Tapferkeit,-im Frieden durch


nicht ausführen, so bleibt K nur Ke' gesetzlich vorgeschriebene Zeit vo'et L
bis 3 IHM im Dienst.- ' Wirb ein' sblcher, obgleich noch Rekmte^ ge¬
zwungen, Unterofficier zu' werden,' fo ist er es entweder Mit W'ide'ron-^
tett-, öder doch mit Gleichgültigkeit; es ist nicht der Beruf seines Lebens
abgcschcii davon, daß er als halbei Knabe wenig Äespekt einflößen und
zur Erhaltung der Disciplin wenig beitragen wird.

Nintmt man nun an, daß von der Klasse der wirklich gebildeter!
und gut erzogenen Jünglinge so gut als keiner Unterofficier wird, was"
bleibt da dem Rcgimcntöchef für' eine Wahl? '' '

Er fällt auf Diejenigen, welche, einen oberflächlichen' Anstrich von
Bildung erhalten haben, als den sind: verunglückte Studenten oder
Schullehre'rcandidatcn, Handelsdiener, Hättdwerkögesellen aus den, Städ¬
ten > ungerathene Söhne vermögender Eltern ze. Oder der Chef wählt
die Unterofficiere aus Denen, die als Stellvertreter oder freiwillig im
Dienst bleiben und eine zweite Kapitulation eingegangen haben.'

,D'le' erste Art, sich Nntcrosfi'clere zu verschaffen, ist leider ein man¬
chen Orten, ihrer Bequemlichkeit halber, sehr beliebt. Rau betäubt die
Warnungen der Erfahrung und eines , reiflicheren Ueberlegens mit dem
Scheingrund, daß man, junge, ehrliebende, unterrichtete, leicht an'zuler-
iie'libe,' gewandte Unterofficiere erhalte; während nur im > Gegentheil in
ihren Sitten> verdorbene,,'dem Lurus, und der Ausschweifung ergebene,
auf ihr halbes Wissen eingebildete, daher mit ihrer Stellung unzufrie¬
dene, auf den Soldaten übel einwirkende Unterofficiere haben wird. Aus
solchen Quellen sind die Militärrevolutionen entstanden, die in der neue¬
sten Zeit, zur Schande der stehenden Heere, nur zu häufig waren, den
Staaten nur mit Umwälzung drohten, und den Nationen unabsehbares
Unglück bereiteten. Was hat der erbärmliche Garcia für- Elend über
sein Vaterland gebracht!

Die andere oben benannte Art, Unterofficiere zu rekrutiren, besteht
darin,- sie aus der Masse des Volks zu wählen, sie für ihren Stand
in Reg'imentsschulen auszubilden (wo denn aber auch eine Verbildung
nicht Statt finden darf), sie als Unterofficiere gut und anständig zu be¬
handeln, nicht mit Dienst uiid Exercieren zu erdrückn, ihnen die Aus¬
sicht alis Versorgung dnrch Anstellung im ungelehrten Civildienst zu er¬
öffnen; endlich, wo Stellvertretung gesetzlich ist, ihnen vorzugsweise Ein-
stä'M Ki Verschaffen. Wenn zu diesen Vortheilen noch die Aussicht er¬
öffnet ist , daß für die sich im Krieg durch Tapferkeit,-im Frieden durch


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/690>, abgerufen am 22.12.2024.