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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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Indem er diese Worte ausstieß, fHv ein bitter spöttisches Lä¬
cheln über sein Angesicht, worin sich zugleich Verachtung und Eifer¬
sucht aussprachen.

Es entstand eine neue Pause. Aber mit einem Male wandten
die beiden Männer sich lebhaft gegeneinander, denn zu gleicher Zeit
-waren sie von dem nämlichen Gedanken getroffen worden.

-- Hast Du'S bemerkt! fragte der Eine. . ,

-- Hast Du's wohl gesehen? so rief sein Nachbar.

Herrmann von Rossen war eben durch den Saal zwischen den
Gästen hingegangen, und im Vorbeigehen hatte er der jungen Dame
einen verstohlenen Blick zugeworfen, einen Blick, der unendlich viel
zu sagen schien.

Das Mädchen erzitterte auf ihrem Sessel, und antwortete ihm
-ebenfalls' durch einen schnellen, vertrauten Blick. . .

-- Wird Euch unwohl? wandte sich Marnir an die Dame.
Ihr erbleicht, wie ich sehe. - -

-- Es ist nichts, entgegnete sie. Die Hitze macht es; denn der
Saal ist zum Ersticken schwüK

-- Wollet Ihr, daß ich jenes Fenster öffne?

-- O nein, es ist schon vorüber, gab sie zur Antwort, indem
sie sich das Antlitz mit dem Fächer MMe.

Herrmann von Rossen war verschwunden

,, ^ Nichts ist gewisser als das! nahm Launoy gegen seinen Ver¬
trauten das Wort. Der Page da ist der begünstigte Liebhaber.

^ Das ist das Mißgeschick der Zeiten, fügte -von Baume hin¬
zu'. Die Edelleute gehen herunterwärtö, die Pagen machen sich in
die Höhe" - . .

Der Freund des Hauptmanns -knirschte Mit den Zähnen und
zupfte mit fieberisch gespannten Fingern'-die Federn an seinem Hute,
M die seltsame Bewegung zu vertreiben, die ihn ergriffen Me.

- Es schlug eben eilf Uhr auf der Schloßuhr, und von Laurop
war noch nicht von feinem Platze gewichen,

-- Es ist Zeit aufzubrechen, sagte sein Gefährte zu ihm;- -dem
eben ist Fräulein von Baude -aufgestanden, um Nach Hause zu gehen.
'

Der jchge Main: hatte nicht bemerkt, daß die Dame sich ent¬
fernt hatte; er glaubte-sie noch immer in- demselben- Sessel sitzen zu
sehen, den sie vor- Kurzem verlassen hatte.- - -' - , - ,


Indem er diese Worte ausstieß, fHv ein bitter spöttisches Lä¬
cheln über sein Angesicht, worin sich zugleich Verachtung und Eifer¬
sucht aussprachen.

Es entstand eine neue Pause. Aber mit einem Male wandten
die beiden Männer sich lebhaft gegeneinander, denn zu gleicher Zeit
-waren sie von dem nämlichen Gedanken getroffen worden.

— Hast Du'S bemerkt! fragte der Eine. . ,

— Hast Du's wohl gesehen? so rief sein Nachbar.

Herrmann von Rossen war eben durch den Saal zwischen den
Gästen hingegangen, und im Vorbeigehen hatte er der jungen Dame
einen verstohlenen Blick zugeworfen, einen Blick, der unendlich viel
zu sagen schien.

Das Mädchen erzitterte auf ihrem Sessel, und antwortete ihm
-ebenfalls' durch einen schnellen, vertrauten Blick. . .

— Wird Euch unwohl? wandte sich Marnir an die Dame.
Ihr erbleicht, wie ich sehe. - -

— Es ist nichts, entgegnete sie. Die Hitze macht es; denn der
Saal ist zum Ersticken schwüK

— Wollet Ihr, daß ich jenes Fenster öffne?

— O nein, es ist schon vorüber, gab sie zur Antwort, indem
sie sich das Antlitz mit dem Fächer MMe.

Herrmann von Rossen war verschwunden

,, ^ Nichts ist gewisser als das! nahm Launoy gegen seinen Ver¬
trauten das Wort. Der Page da ist der begünstigte Liebhaber.

^ Das ist das Mißgeschick der Zeiten, fügte -von Baume hin¬
zu'. Die Edelleute gehen herunterwärtö, die Pagen machen sich in
die Höhe» - . .

Der Freund des Hauptmanns -knirschte Mit den Zähnen und
zupfte mit fieberisch gespannten Fingern'-die Federn an seinem Hute,
M die seltsame Bewegung zu vertreiben, die ihn ergriffen Me.

- Es schlug eben eilf Uhr auf der Schloßuhr, und von Laurop
war noch nicht von feinem Platze gewichen,

— Es ist Zeit aufzubrechen, sagte sein Gefährte zu ihm;- -dem
eben ist Fräulein von Baude -aufgestanden, um Nach Hause zu gehen.
'

Der jchge Main: hatte nicht bemerkt, daß die Dame sich ent¬
fernt hatte; er glaubte-sie noch immer in- demselben- Sessel sitzen zu
sehen, den sie vor- Kurzem verlassen hatte.- - -' - , - ,


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[0649] Indem er diese Worte ausstieß, fHv ein bitter spöttisches Lä¬ cheln über sein Angesicht, worin sich zugleich Verachtung und Eifer¬ sucht aussprachen. Es entstand eine neue Pause. Aber mit einem Male wandten die beiden Männer sich lebhaft gegeneinander, denn zu gleicher Zeit -waren sie von dem nämlichen Gedanken getroffen worden. — Hast Du'S bemerkt! fragte der Eine. . , — Hast Du's wohl gesehen? so rief sein Nachbar. Herrmann von Rossen war eben durch den Saal zwischen den Gästen hingegangen, und im Vorbeigehen hatte er der jungen Dame einen verstohlenen Blick zugeworfen, einen Blick, der unendlich viel zu sagen schien. Das Mädchen erzitterte auf ihrem Sessel, und antwortete ihm -ebenfalls' durch einen schnellen, vertrauten Blick. . . — Wird Euch unwohl? wandte sich Marnir an die Dame. Ihr erbleicht, wie ich sehe. - - — Es ist nichts, entgegnete sie. Die Hitze macht es; denn der Saal ist zum Ersticken schwüK — Wollet Ihr, daß ich jenes Fenster öffne? — O nein, es ist schon vorüber, gab sie zur Antwort, indem sie sich das Antlitz mit dem Fächer MMe. Herrmann von Rossen war verschwunden ,, ^ Nichts ist gewisser als das! nahm Launoy gegen seinen Ver¬ trauten das Wort. Der Page da ist der begünstigte Liebhaber. ^ Das ist das Mißgeschick der Zeiten, fügte -von Baume hin¬ zu'. Die Edelleute gehen herunterwärtö, die Pagen machen sich in die Höhe» - . . Der Freund des Hauptmanns -knirschte Mit den Zähnen und zupfte mit fieberisch gespannten Fingern'-die Federn an seinem Hute, M die seltsame Bewegung zu vertreiben, die ihn ergriffen Me. - Es schlug eben eilf Uhr auf der Schloßuhr, und von Laurop war noch nicht von feinem Platze gewichen, — Es ist Zeit aufzubrechen, sagte sein Gefährte zu ihm;- -dem eben ist Fräulein von Baude -aufgestanden, um Nach Hause zu gehen. ' Der jchge Main: hatte nicht bemerkt, daß die Dame sich ent¬ fernt hatte; er glaubte-sie noch immer in- demselben- Sessel sitzen zu sehen, den sie vor- Kurzem verlassen hatte.- - -' - , - ,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/649>, abgerufen am 22.12.2024.