Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.Äsabella. ' Die Fürstin -- Richard. O schändlich -- schändlich! ., ' Jsabella. In gewalt'gen Aufruhr Riesa r d. Wohl, Margarethe-, wohl erkenn ich Dich Jsabella. Versteh' ich Dich? Richard. Und Du, Du Jsabell', Jsabella. Nicht mir, Dir selbst zum Vorwurf mache dieß! Richard. - Jsabella! Jsabella. Sprich nichts dagegen, mein Entschluß steht fest., Äsabella. ' Die Fürstin — Richard. O schändlich — schändlich! ., ' Jsabella. In gewalt'gen Aufruhr Riesa r d. Wohl, Margarethe-, wohl erkenn ich Dich Jsabella. Versteh' ich Dich? Richard. Und Du, Du Jsabell', Jsabella. Nicht mir, Dir selbst zum Vorwurf mache dieß! Richard. - Jsabella! Jsabella. Sprich nichts dagegen, mein Entschluß steht fest., <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0319" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267532"/> <p xml:id="ID_1246"> Äsabella. ' Die Fürstin —</p><lb/> <p xml:id="ID_1247"> Richard. O schändlich — schändlich! ., '</p><lb/> <p xml:id="ID_1248"> Jsabella. In gewalt'gen Aufruhr<lb/> Ist Margaretha's Seele. Jener Pilger<lb/> Ist wirklich Richard Jork;, beschworen bat<lb/> Sie mir's, beschworen, daß wenn nächster Stund'<lb/> , Er nicht erscheint, soll keine Rücksicht sie<lb/> Verhindern, es vor aller Welt zu künden,<lb/> In wessen Hände er gefallen ist. ,<lb/> '</p><lb/> <p xml:id="ID_1249"> Riesa r d. Wohl, Margarethe-, wohl erkenn ich Dich<lb/> In diesem teuflisch aufgedeckten Plane.<lb/> Um mich zu stürzen, riefst Du jenen Miethling;<lb/> Doch eingeschreckt durch meinen Widerstand<lb/> Läßt Du ihn, schnell verschwinden, träufelst dann<lb/> Verdacht in's Herz der Freunde, größern Sieg<lb/> Dadurch erwartend, als durch offnen Kampf.</p><lb/> <p xml:id="ID_1250"> Jsabella. Versteh' ich Dich?</p><lb/> <p xml:id="ID_1251"> Richard. Und Du, Du Jsabell',<lb/> Du hieltest solcher Schandthat fähig mich?</p><lb/> <p xml:id="ID_1252"> Jsabella. Nicht mir, Dir selbst zum Vorwurf mache dieß!<lb/> Du selbst hast mein Vertrau'n so tief gestürzt;<lb/> Der Stein, der abwärts fällt, sinkt schneller stets<lb/> Und tiefer. — Dennoch will ich jetzt Dir glauben,,<lb/> Mir selbst schien diese Schuld zu feig für Deinen.,<lb/> Verweg'nen Stolz. Hör' mich! Dieß Kästchen nimm<lb/> Das Erbe meiner Mutter schließt es ein,<lb/> Ich brauche dessen nicht; in einer. Stunde<lb/> Wenn das Gewirr des Zuges Aller AugM'<lb/> Beschäftigt, flucht' ich unbemerkt von hier.<lb/> Ein Kloster weiß ich, das mir Schutz verleiht, ,<lb/> Dort soll mir Frieden werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1253"> Richard. - Jsabella!</p><lb/> <p xml:id="ID_1254" next="#ID_1255"> Jsabella. Sprich nichts dagegen, mein Entschluß steht fest.,<lb/> ' Das Kästchen nimm, mit reichem Schatz versieht<lb/> Es Dich; zieh ab von hiev, wo unrettbar<lb/> Verderben Dich bedroht. In fernem Land<lb/> Kannst Du als Fürst, kannst Deiner würdig leben,</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"/><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0319]
Äsabella. ' Die Fürstin —
Richard. O schändlich — schändlich! ., '
Jsabella. In gewalt'gen Aufruhr
Ist Margaretha's Seele. Jener Pilger
Ist wirklich Richard Jork;, beschworen bat
Sie mir's, beschworen, daß wenn nächster Stund'
, Er nicht erscheint, soll keine Rücksicht sie
Verhindern, es vor aller Welt zu künden,
In wessen Hände er gefallen ist. ,
'
Riesa r d. Wohl, Margarethe-, wohl erkenn ich Dich
In diesem teuflisch aufgedeckten Plane.
Um mich zu stürzen, riefst Du jenen Miethling;
Doch eingeschreckt durch meinen Widerstand
Läßt Du ihn, schnell verschwinden, träufelst dann
Verdacht in's Herz der Freunde, größern Sieg
Dadurch erwartend, als durch offnen Kampf.
Jsabella. Versteh' ich Dich?
Richard. Und Du, Du Jsabell',
Du hieltest solcher Schandthat fähig mich?
Jsabella. Nicht mir, Dir selbst zum Vorwurf mache dieß!
Du selbst hast mein Vertrau'n so tief gestürzt;
Der Stein, der abwärts fällt, sinkt schneller stets
Und tiefer. — Dennoch will ich jetzt Dir glauben,,
Mir selbst schien diese Schuld zu feig für Deinen.,
Verweg'nen Stolz. Hör' mich! Dieß Kästchen nimm
Das Erbe meiner Mutter schließt es ein,
Ich brauche dessen nicht; in einer. Stunde
Wenn das Gewirr des Zuges Aller AugM'
Beschäftigt, flucht' ich unbemerkt von hier.
Ein Kloster weiß ich, das mir Schutz verleiht, ,
Dort soll mir Frieden werden.
Richard. - Jsabella!
Jsabella. Sprich nichts dagegen, mein Entschluß steht fest.,
' Das Kästchen nimm, mit reichem Schatz versieht
Es Dich; zieh ab von hiev, wo unrettbar
Verderben Dich bedroht. In fernem Land
Kannst Du als Fürst, kannst Deiner würdig leben,
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