Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester."Du Gott in höher Hol/, - Margaretha. Er ists, er ist es, Allbarmh crziger! (Sie will auf ihn zu, taumelt und stürzt mit ausgebreiteten Händen zu Bodens O, flüchtet nicht aus euerem Gehäuse,Ihr Geister ird'sehen Lebens! Besonnenheit, Du hast durch Leid und Drangsal mich getragen: Warum mich jetzt verlassen, wo zum Himmel Die Seele steigt, die Demantthore sprengend, Der höchsten Lust. ol° WM,zu einem Side führend.) Pilger Ihr seid so tief ergriffen, Fürstin,Mutter -- Ja Mutter! Mutter! O vergönnt es mir, / ,,, ^ "Mit diesem Namen Euch zu rufen. Wie so blaß ,, Sind Eure Wangen, Euer Athen: stockt,' ^ ^ Erholt.Euch. , . (d-ki vor ihr Knie-nden betrachtend.) Margaretha Ja, erholen will ich mich;^ .In Deinem Anblick will ich neu erstarken; Laß in Dein Aug' mich sehen'n, in dieses Auge, Worin der Stern von Aork mir wieder leuchtet. O, weßhalb hast Du ihn so lang verhüllt? " So viele.düstre Jahre sind verstrichen', ' Warum zerrissest Du nicht früher meines. Gemüthes Trauermantel? Wo hast Du Gewelle, und . welches mied're Dach War Schirm für England's königlichen Sohn? Pilger. Ein fernes Kloster war es, dessen Mauern „Du Gott in höher Hol/, - Margaretha. Er ists, er ist es, Allbarmh crziger! (Sie will auf ihn zu, taumelt und stürzt mit ausgebreiteten Händen zu Bodens O, flüchtet nicht aus euerem Gehäuse,Ihr Geister ird'sehen Lebens! Besonnenheit, Du hast durch Leid und Drangsal mich getragen: Warum mich jetzt verlassen, wo zum Himmel Die Seele steigt, die Demantthore sprengend, Der höchsten Lust. ol° WM,zu einem Side führend.) Pilger Ihr seid so tief ergriffen, Fürstin,Mutter — Ja Mutter! Mutter! O vergönnt es mir, / ,,, ^ „Mit diesem Namen Euch zu rufen. Wie so blaß ,, Sind Eure Wangen, Euer Athen: stockt,' ^ ^ Erholt.Euch. , . (d-ki vor ihr Knie-nden betrachtend.) Margaretha Ja, erholen will ich mich;^ .In Deinem Anblick will ich neu erstarken; Laß in Dein Aug' mich sehen'n, in dieses Auge, Worin der Stern von Aork mir wieder leuchtet. O, weßhalb hast Du ihn so lang verhüllt? „ So viele.düstre Jahre sind verstrichen', ' Warum zerrissest Du nicht früher meines. Gemüthes Trauermantel? Wo hast Du Gewelle, und . welches mied're Dach War Schirm für England's königlichen Sohn? Pilger. Ein fernes Kloster war es, dessen Mauern <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="3"> <pb facs="#f0310" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267523"/> <p xml:id="ID_1191"> „Du Gott in höher Hol/, -<lb/> ,/Auf mich hernieder seh',<lb/> ,/Beschütz'daskindlichHaupt,<lb/> , . „Das gläubig an Dich glaubt,<lb/> „Und steigt zu Deinen Stufen<lb/> „In Noth und Drang mein Rufen,<lb/> ,' „Du Gott in hoher Hot)'<lb/> ,/Aufmich hernieder seh'. —" ^<lb/> '</p><lb/> <p xml:id="ID_1192"> Margaretha. Er ists, er ist es, Allbarmh crziger!<lb/><stage> (Sie will auf ihn zu, taumelt und stürzt mit ausgebreiteten Händen zu Bodens</stage> O, flüchtet nicht aus euerem Gehäuse,<lb/> Ihr Geister ird'sehen Lebens! Besonnenheit,<lb/> Du hast durch Leid und Drangsal mich getragen:<lb/> Warum mich jetzt verlassen, wo zum Himmel<lb/> Die Seele steigt, die Demantthore sprengend,<lb/> Der höchsten Lust.</p><lb/> <p xml:id="ID_1193"><stage> ol° WM,zu einem Side führend.)</stage> Pilger Ihr seid so tief ergriffen, Fürstin,<lb/> Mutter —<lb/> Ja Mutter! Mutter! O vergönnt es mir, /<lb/> ,,, ^ „Mit diesem Namen Euch zu rufen. Wie so blaß<lb/> ,, Sind Eure Wangen, Euer Athen: stockt,' ^ ^ Erholt.Euch. ,</p><lb/> <p xml:id="ID_1194"><stage> . (d-ki vor ihr Knie-nden betrachtend.) </stage> Margaretha Ja, erholen will ich mich;<lb/> ^ .In Deinem Anblick will ich neu erstarken;<lb/> Laß in Dein Aug' mich sehen'n, in dieses Auge,<lb/> Worin der Stern von Aork mir wieder leuchtet.<lb/> O, weßhalb hast Du ihn so lang verhüllt? „<lb/> So viele.düstre Jahre sind verstrichen', '<lb/> Warum zerrissest Du nicht früher meines.<lb/> Gemüthes Trauermantel? Wo hast Du<lb/> Gewelle, und . welches mied're Dach<lb/> War Schirm für England's königlichen Sohn?</p><lb/> <p xml:id="ID_1195" next="#ID_1196"> Pilger. Ein fernes Kloster war es, dessen Mauern<lb/> Mich nach der. Flucht von. England aufgenommen.<lb/> Von Mördern stets umstellt, Verrath, befürchtend,<lb/> Ward die Verheimlichung des hohen Namens,<lb/> Erniedrigung, Gebot. Schwer ging es Anfangs,<lb/> Doch früh lernt Herrschaft seiner selbst der Mensch.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0310]
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,/Auf mich hernieder seh',
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, . „Das gläubig an Dich glaubt,
„Und steigt zu Deinen Stufen
„In Noth und Drang mein Rufen,
,' „Du Gott in hoher Hot)'
,/Aufmich hernieder seh'. —" ^
'
Margaretha. Er ists, er ist es, Allbarmh crziger!
(Sie will auf ihn zu, taumelt und stürzt mit ausgebreiteten Händen zu Bodens O, flüchtet nicht aus euerem Gehäuse,
Ihr Geister ird'sehen Lebens! Besonnenheit,
Du hast durch Leid und Drangsal mich getragen:
Warum mich jetzt verlassen, wo zum Himmel
Die Seele steigt, die Demantthore sprengend,
Der höchsten Lust.
ol° WM,zu einem Side führend.) Pilger Ihr seid so tief ergriffen, Fürstin,
Mutter —
Ja Mutter! Mutter! O vergönnt es mir, /
,,, ^ „Mit diesem Namen Euch zu rufen. Wie so blaß
,, Sind Eure Wangen, Euer Athen: stockt,' ^ ^ Erholt.Euch. ,
. (d-ki vor ihr Knie-nden betrachtend.) Margaretha Ja, erholen will ich mich;
^ .In Deinem Anblick will ich neu erstarken;
Laß in Dein Aug' mich sehen'n, in dieses Auge,
Worin der Stern von Aork mir wieder leuchtet.
O, weßhalb hast Du ihn so lang verhüllt? „
So viele.düstre Jahre sind verstrichen', '
Warum zerrissest Du nicht früher meines.
Gemüthes Trauermantel? Wo hast Du
Gewelle, und . welches mied're Dach
War Schirm für England's königlichen Sohn?
Pilger. Ein fernes Kloster war es, dessen Mauern
Mich nach der. Flucht von. England aufgenommen.
Von Mördern stets umstellt, Verrath, befürchtend,
Ward die Verheimlichung des hohen Namens,
Erniedrigung, Gebot. Schwer ging es Anfangs,
Doch früh lernt Herrschaft seiner selbst der Mensch.
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