Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

Bild:
<< vorherige Seite

deck Autodve'rmWckt'ist- Es kMMt' nänllich schließlich Mus> datz
das kokette-Weib--seinen' Sohn, einen Fähnrich von der'Garde > ruinirte.
Sie fesselte ihn'-u'ut'vergeudete-- all sein moralisch- und ^ reelles^ HW und
Gut - i^--Mstö--'A!e,'gring^ Wäre Blinzing selbst ehedem' ein Liebhaber
der freien'Dame' in der Residenz gewesen, die- Sache hätte ein'besseres
Schick und unser''Vermuthen g-liegt'Acht-'iM-' Der Roman geht über¬
haupt'im weiteren Verlaiif hin!und" wieder-'fehl.- Mit'den bewegten
Scenen -aus- Johannes' ^Kindheit: -nimmt die': Prod'uktiön -' des - -Poeten' - fast
ein Ende.-- Es -ergeht-dem Autor hier wie bei seinen ,,Gebrüvern Pech."
Diese meine Wahrnehmung^ kann keine zufällige,--keine nur-subjectiv gül¬
tige !sein^, da^-sie sich-bei dein' zweiten'Produkt des Autors' -so '-bestimm
wiederholt,'Und am Produkte' selbst sich-so genmr abscheiden'ließe, - was
der Poet. und was der - witzige - Kritiker daran gearbeitet. Mit dem Ab->
Muß-der Kind'heitsepoche geht dem-Darsteller die Poesie ans. '-Er führt
sein Thema als-witziger Beobachter weiter-,'begleitet als solcher'-den Hel¬
den,-der aus-dem väterlichen Hause'--davonläuft, aus die Wand'eWaft,-
in die weite Welt; Johannes wird Gyntnäsiast,' herumziehender Komö¬
diant, Schriftsteller-, -- und in all diesen Sphären weiß''-der "Autor
sehr viel-Treffendes, Hübsches, co hat. oft-die' besten-Einfälle; 'aber"er
ist hier- fast ganz'-auf den Standpunkt der-kritischen-Beobachtung 'getre¬
ten', er-Mßt auch- uns nur"beobachten/- stM erleben',- was er-uns-vor¬
führt,, -- und Hierin liegt der Unterschied- zwiefacher Darstellung'swelseni
Es ni-uß- mit, dein 'absolut komischen -Roman'ein -eigen Ding se'lui- Der'
Humor ist 'ein flüssig' Wesen',- der-'Spiritus' geht gern aus-und'Phlegma
bleibt-'zurück. -Jean Paul hat'dann für diese Steppen, Wo' der-Genüiö'
erlahmt, seine großen Zwischenlagen voll' sttengglänzender Sentimental?-'
tat, seine Stapelplätze, -wo'er den'-großen' Marktwagen seiner' gelehrten
Collectaneen umstülpt" Boz- porträitirt'die an' Furchtbarkeiten Uncrschöpf--
liebe Verworfenheit der-Kellerregionen seiner großen -Weltstadt- und wird
als SittenMalcr wichtig) wo ihm-die Erfindung' ausgeht, während um--
ser' deutscher NoMan in solchen- Pausen so ziemlich auf dem Trocknen'
sitzen bleibt. Das ganze Buch'ist-in- einem gereizten' Styl^ geschrieben,-
und-! diese gereizte^ Stimmung bringt-es-zum Witz-;'-allein- Witz und'Sa¬
tire^'machen noch- nicht den komischen -Roman^ - wenn'die-Produktion- c's'
nicht' -zu wirklichen Scenen' bringt, die der Poet - erleben läßt,- der kriti¬
sche-Beobachter nur'-bespricht. - In- der--Kindheit Mantels ist 'jenes der
Fall, aber -wir- werden nicht'Mehl- mit-ihm' Gymnasiast, -gehen nicht
mil'iM'-Meer -die -Komödianten-, - lassen' uns!nicht mit' ihn: vom-Bu'es<


deck Autodve'rmWckt'ist- Es kMMt' nänllich schließlich Mus> datz
das kokette-Weib--seinen' Sohn, einen Fähnrich von der'Garde > ruinirte.
Sie fesselte ihn'-u'ut'vergeudete-- all sein moralisch- und ^ reelles^ HW und
Gut - i^--Mstö--'A!e,'gring^ Wäre Blinzing selbst ehedem' ein Liebhaber
der freien'Dame' in der Residenz gewesen, die- Sache hätte ein'besseres
Schick und unser''Vermuthen g-liegt'Acht-'iM-' Der Roman geht über¬
haupt'im weiteren Verlaiif hin!und" wieder-'fehl.- Mit'den bewegten
Scenen -aus- Johannes' ^Kindheit: -nimmt die': Prod'uktiön -' des - -Poeten' - fast
ein Ende.-- Es -ergeht-dem Autor hier wie bei seinen ,,Gebrüvern Pech."
Diese meine Wahrnehmung^ kann keine zufällige,--keine nur-subjectiv gül¬
tige !sein^, da^-sie sich-bei dein' zweiten'Produkt des Autors' -so '-bestimm
wiederholt,'Und am Produkte' selbst sich-so genmr abscheiden'ließe, - was
der Poet. und was der - witzige - Kritiker daran gearbeitet. Mit dem Ab->
Muß-der Kind'heitsepoche geht dem-Darsteller die Poesie ans. '-Er führt
sein Thema als-witziger Beobachter weiter-,'begleitet als solcher'-den Hel¬
den,-der aus-dem väterlichen Hause'--davonläuft, aus die Wand'eWaft,-
in die weite Welt; Johannes wird Gyntnäsiast,' herumziehender Komö¬
diant, Schriftsteller-, — und in all diesen Sphären weiß''-der "Autor
sehr viel-Treffendes, Hübsches, co hat. oft-die' besten-Einfälle; 'aber"er
ist hier- fast ganz'-auf den Standpunkt der-kritischen-Beobachtung 'getre¬
ten', er-Mßt auch- uns nur"beobachten/- stM erleben',- was er-uns-vor¬
führt,, — und Hierin liegt der Unterschied- zwiefacher Darstellung'swelseni
Es ni-uß- mit, dein 'absolut komischen -Roman'ein -eigen Ding se'lui- Der'
Humor ist 'ein flüssig' Wesen',- der-'Spiritus' geht gern aus-und'Phlegma
bleibt-'zurück. -Jean Paul hat'dann für diese Steppen, Wo' der-Genüiö'
erlahmt, seine großen Zwischenlagen voll' sttengglänzender Sentimental?-'
tat, seine Stapelplätze, -wo'er den'-großen' Marktwagen seiner' gelehrten
Collectaneen umstülpt« Boz- porträitirt'die an' Furchtbarkeiten Uncrschöpf--
liebe Verworfenheit der-Kellerregionen seiner großen -Weltstadt- und wird
als SittenMalcr wichtig) wo ihm-die Erfindung' ausgeht, während um--
ser' deutscher NoMan in solchen- Pausen so ziemlich auf dem Trocknen'
sitzen bleibt. Das ganze Buch'ist-in- einem gereizten' Styl^ geschrieben,-
und-! diese gereizte^ Stimmung bringt-es-zum Witz-;'-allein- Witz und'Sa¬
tire^'machen noch- nicht den komischen -Roman^ - wenn'die-Produktion- c's'
nicht' -zu wirklichen Scenen' bringt, die der Poet - erleben läßt,- der kriti¬
sche-Beobachter nur'-bespricht. - In- der--Kindheit Mantels ist 'jenes der
Fall, aber -wir- werden nicht'Mehl- mit-ihm' Gymnasiast, -gehen nicht
mil'iM'-Meer -die -Komödianten-, - lassen' uns!nicht mit' ihn: vom-Bu'es<


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0178" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/267393"/>
            <p xml:id="ID_851" prev="#ID_850" next="#ID_852"> deck Autodve'rmWckt'ist- Es kMMt' nänllich schließlich Mus&gt; datz<lb/>
das kokette-Weib--seinen' Sohn, einen Fähnrich von der'Garde &gt; ruinirte.<lb/>
Sie fesselte ihn'-u'ut'vergeudete-- all sein moralisch- und ^ reelles^ HW und<lb/>
Gut - i^--Mstö--'A!e,'gring^ Wäre Blinzing selbst ehedem' ein Liebhaber<lb/>
der freien'Dame' in der Residenz gewesen, die- Sache hätte ein'besseres<lb/>
Schick und unser''Vermuthen g-liegt'Acht-'iM-' Der Roman geht über¬<lb/>
haupt'im weiteren Verlaiif hin!und" wieder-'fehl.- Mit'den bewegten<lb/>
Scenen -aus- Johannes' ^Kindheit: -nimmt die': Prod'uktiön -' des - -Poeten' - fast<lb/>
ein Ende.-- Es -ergeht-dem Autor hier wie bei seinen ,,Gebrüvern Pech."<lb/>
Diese meine Wahrnehmung^ kann keine zufällige,--keine nur-subjectiv gül¬<lb/>
tige !sein^, da^-sie sich-bei dein' zweiten'Produkt des Autors' -so '-bestimm<lb/>
wiederholt,'Und am Produkte' selbst sich-so genmr abscheiden'ließe, - was<lb/>
der Poet. und was der - witzige - Kritiker daran gearbeitet. Mit dem Ab-&gt;<lb/>
Muß-der Kind'heitsepoche geht dem-Darsteller die Poesie ans. '-Er führt<lb/>
sein Thema als-witziger Beobachter weiter-,'begleitet als solcher'-den Hel¬<lb/>
den,-der aus-dem väterlichen Hause'--davonläuft, aus die Wand'eWaft,-<lb/>
in die weite Welt; Johannes wird Gyntnäsiast,' herumziehender Komö¬<lb/>
diant, Schriftsteller-, &#x2014; und in all diesen Sphären weiß''-der "Autor<lb/>
sehr viel-Treffendes, Hübsches, co hat. oft-die' besten-Einfälle; 'aber"er<lb/>
ist hier- fast ganz'-auf den Standpunkt der-kritischen-Beobachtung 'getre¬<lb/>
ten', er-Mßt auch- uns nur"beobachten/- stM erleben',- was er-uns-vor¬<lb/>
führt,, &#x2014; und Hierin liegt der Unterschied- zwiefacher Darstellung'swelseni<lb/>
Es ni-uß- mit, dein 'absolut komischen -Roman'ein -eigen Ding se'lui- Der'<lb/>
Humor ist 'ein flüssig' Wesen',- der-'Spiritus' geht gern aus-und'Phlegma<lb/>
bleibt-'zurück. -Jean Paul hat'dann für diese Steppen, Wo' der-Genüiö'<lb/>
erlahmt, seine großen Zwischenlagen voll' sttengglänzender Sentimental?-'<lb/>
tat, seine Stapelplätze, -wo'er den'-großen' Marktwagen seiner' gelehrten<lb/>
Collectaneen umstülpt« Boz- porträitirt'die an' Furchtbarkeiten Uncrschöpf--<lb/>
liebe Verworfenheit der-Kellerregionen seiner großen -Weltstadt- und wird<lb/>
als SittenMalcr wichtig) wo ihm-die Erfindung' ausgeht, während um--<lb/>
ser' deutscher NoMan in solchen- Pausen so ziemlich auf dem Trocknen'<lb/>
sitzen bleibt. Das ganze Buch'ist-in- einem gereizten' Styl^ geschrieben,-<lb/>
und-! diese gereizte^ Stimmung bringt-es-zum Witz-;'-allein- Witz und'Sa¬<lb/>
tire^'machen noch- nicht den komischen -Roman^ - wenn'die-Produktion- c's'<lb/>
nicht' -zu wirklichen Scenen' bringt, die der Poet - erleben läßt,- der kriti¬<lb/>
sche-Beobachter nur'-bespricht. - In- der--Kindheit Mantels ist 'jenes der<lb/>
Fall, aber -wir- werden nicht'Mehl- mit-ihm' Gymnasiast, -gehen nicht<lb/>
mil'iM'-Meer -die -Komödianten-, - lassen' uns!nicht mit' ihn: vom-Bu'es&lt;</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0178] deck Autodve'rmWckt'ist- Es kMMt' nänllich schließlich Mus> datz das kokette-Weib--seinen' Sohn, einen Fähnrich von der'Garde > ruinirte. Sie fesselte ihn'-u'ut'vergeudete-- all sein moralisch- und ^ reelles^ HW und Gut - i^--Mstö--'A!e,'gring^ Wäre Blinzing selbst ehedem' ein Liebhaber der freien'Dame' in der Residenz gewesen, die- Sache hätte ein'besseres Schick und unser''Vermuthen g-liegt'Acht-'iM-' Der Roman geht über¬ haupt'im weiteren Verlaiif hin!und" wieder-'fehl.- Mit'den bewegten Scenen -aus- Johannes' ^Kindheit: -nimmt die': Prod'uktiön -' des - -Poeten' - fast ein Ende.-- Es -ergeht-dem Autor hier wie bei seinen ,,Gebrüvern Pech." Diese meine Wahrnehmung^ kann keine zufällige,--keine nur-subjectiv gül¬ tige !sein^, da^-sie sich-bei dein' zweiten'Produkt des Autors' -so '-bestimm wiederholt,'Und am Produkte' selbst sich-so genmr abscheiden'ließe, - was der Poet. und was der - witzige - Kritiker daran gearbeitet. Mit dem Ab-> Muß-der Kind'heitsepoche geht dem-Darsteller die Poesie ans. '-Er führt sein Thema als-witziger Beobachter weiter-,'begleitet als solcher'-den Hel¬ den,-der aus-dem väterlichen Hause'--davonläuft, aus die Wand'eWaft,- in die weite Welt; Johannes wird Gyntnäsiast,' herumziehender Komö¬ diant, Schriftsteller-, — und in all diesen Sphären weiß''-der "Autor sehr viel-Treffendes, Hübsches, co hat. oft-die' besten-Einfälle; 'aber"er ist hier- fast ganz'-auf den Standpunkt der-kritischen-Beobachtung 'getre¬ ten', er-Mßt auch- uns nur"beobachten/- stM erleben',- was er-uns-vor¬ führt,, — und Hierin liegt der Unterschied- zwiefacher Darstellung'swelseni Es ni-uß- mit, dein 'absolut komischen -Roman'ein -eigen Ding se'lui- Der' Humor ist 'ein flüssig' Wesen',- der-'Spiritus' geht gern aus-und'Phlegma bleibt-'zurück. -Jean Paul hat'dann für diese Steppen, Wo' der-Genüiö' erlahmt, seine großen Zwischenlagen voll' sttengglänzender Sentimental?-' tat, seine Stapelplätze, -wo'er den'-großen' Marktwagen seiner' gelehrten Collectaneen umstülpt« Boz- porträitirt'die an' Furchtbarkeiten Uncrschöpf-- liebe Verworfenheit der-Kellerregionen seiner großen -Weltstadt- und wird als SittenMalcr wichtig) wo ihm-die Erfindung' ausgeht, während um-- ser' deutscher NoMan in solchen- Pausen so ziemlich auf dem Trocknen' sitzen bleibt. Das ganze Buch'ist-in- einem gereizten' Styl^ geschrieben,- und-! diese gereizte^ Stimmung bringt-es-zum Witz-;'-allein- Witz und'Sa¬ tire^'machen noch- nicht den komischen -Roman^ - wenn'die-Produktion- c's' nicht' -zu wirklichen Scenen' bringt, die der Poet - erleben läßt,- der kriti¬ sche-Beobachter nur'-bespricht. - In- der--Kindheit Mantels ist 'jenes der Fall, aber -wir- werden nicht'Mehl- mit-ihm' Gymnasiast, -gehen nicht mil'iM'-Meer -die -Komödianten-, - lassen' uns!nicht mit' ihn: vom-Bu'es<

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/178
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/178>, abgerufen am 25.08.2024.