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Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841.

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Legat.
Gieb nach!
Rothard.
Nimm deinen Platz!
Heinrich.
Es muß denn sein,
Weil ihr, nicht ich, begehrt!

(Heinrich besteigt den Thron.)
Die Versammlung.
Lebe König Heinrich!
Heinrich der Fünfte lebe!

Kaiser Heinrich, mit Krone, Scepter und Mantel tritt in die Versammlung.
Kaiser.
Welche Zahl!
Hier ist noch eine ungelöschte Nummer!
Erwartet erst den Tod, dann stellt den Namen
Der Söhne auf der Väter leeren Platz!
Dreht erst die Achse, der die Welt gehorcht,
Und quetscht das Rad, worum das Leben rollt,
Dann setzt die Zahl, und ruft den fünften Heinrich!
Rothard.
Der Einspruch kommt unzeit, hier mag er wohl
Den Boden nicht erschüttern, den du trittst!
Kaiser.
Sprich leiser, Erzbischof! Erlernte Mainz
Die Sitte eines Kaisersaals nicht feiner?
Ich komme nicht nach deiner Wissenschaft,
Nach dem gewandt gelenkigen Gedächtniß!
Gedulde dich!

(Nach der Reihe Einzelne anredend.)
(Zu Leopold.) Ei, Markgraf, du vermähltest
Mit unsres besten Freundes Tochter dich
In schmachbelohnten Abfall; heute komm' ich,
Dein Glück zu preisen! Hast du wohl die Mitgift
Genau erwogen, wie der Nachbar dort (Zu Boriwoi)
Das neue Land, den Rang, die er als Vorkost
Sich ausbedungen? -- Welf, was thust du hier?
Beschütze doch dein Land! Geh, es ist Zeit!
Legat.
Gieb nach!
Rothard.
Nimm deinen Platz!
Heinrich.
Es muß denn sein,
Weil ihr, nicht ich, begehrt!

(Heinrich besteigt den Thron.)
Die Versammlung.
Lebe König Heinrich!
Heinrich der Fünfte lebe!

Kaiser Heinrich, mit Krone, Scepter und Mantel tritt in die Versammlung.
Kaiser.
Welche Zahl!
Hier ist noch eine ungelöschte Nummer!
Erwartet erst den Tod, dann stellt den Namen
Der Söhne auf der Väter leeren Platz!
Dreht erst die Achse, der die Welt gehorcht,
Und quetscht das Rad, worum das Leben rollt,
Dann setzt die Zahl, und ruft den fünften Heinrich!
Rothard.
Der Einspruch kommt unzeit, hier mag er wohl
Den Boden nicht erschüttern, den du trittst!
Kaiser.
Sprich leiser, Erzbischof! Erlernte Mainz
Die Sitte eines Kaisersaals nicht feiner?
Ich komme nicht nach deiner Wissenschaft,
Nach dem gewandt gelenkigen Gedächtniß!
Gedulde dich!

(Nach der Reihe Einzelne anredend.)
(Zu Leopold.) Ei, Markgraf, du vermähltest
Mit unsres besten Freundes Tochter dich
In schmachbelohnten Abfall; heute komm' ich,
Dein Glück zu preisen! Hast du wohl die Mitgift
Genau erwogen, wie der Nachbar dort (Zu Boriwoi)
Das neue Land, den Rang, die er als Vorkost
Sich ausbedungen? — Welf, was thust du hier?
Beschütze doch dein Land! Geh, es ist Zeit!
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[176/0184] Legat. Gieb nach! Rothard. Nimm deinen Platz! Heinrich. Es muß denn sein, Weil ihr, nicht ich, begehrt! (Heinrich besteigt den Thron.) Die Versammlung. Lebe König Heinrich! Heinrich der Fünfte lebe! Kaiser Heinrich, mit Krone, Scepter und Mantel tritt in die Versammlung. Kaiser. Welche Zahl! Hier ist noch eine ungelöschte Nummer! Erwartet erst den Tod, dann stellt den Namen Der Söhne auf der Väter leeren Platz! Dreht erst die Achse, der die Welt gehorcht, Und quetscht das Rad, worum das Leben rollt, Dann setzt die Zahl, und ruft den fünften Heinrich! Rothard. Der Einspruch kommt unzeit, hier mag er wohl Den Boden nicht erschüttern, den du trittst! Kaiser. Sprich leiser, Erzbischof! Erlernte Mainz Die Sitte eines Kaisersaals nicht feiner? Ich komme nicht nach deiner Wissenschaft, Nach dem gewandt gelenkigen Gedächtniß! Gedulde dich! (Nach der Reihe Einzelne anredend.) (Zu Leopold.) Ei, Markgraf, du vermähltest Mit unsres besten Freundes Tochter dich In schmachbelohnten Abfall; heute komm' ich, Dein Glück zu preisen! Hast du wohl die Mitgift Genau erwogen, wie der Nachbar dort (Zu Boriwoi) Das neue Land, den Rang, die er als Vorkost Sich ausbedungen? — Welf, was thust du hier? Beschütze doch dein Land! Geh, es ist Zeit!

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_179382_282158/184>, abgerufen am 23.11.2024.