Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.Das erste Glied lag blat/ das ander auf dem Kny/ Das dritte stund gerad/ und also hatten sie Des Tylli Reuterey zum fliehen angestrenget/ Worauf der König sie gewaltig hat bedränget/ umbringet und gewürgt. Mit diesem war die Spitz Vom Degen abgezwickt. Nun galt es das Geschütz/ Auch dieses fiel jhm heim/ nun sechszehn tausend Seelen Zu Fuß/ er siegt auch hier und schickte theils den Hölen/ Theils nach den Banden zu. Der sich hat weg gebracht Der that es einig nur durch Hilff der finstern Nacht/ Die endlich dem Gewürg' ein Ende muste geben/ Sonst hätte niemand sich zu Fuße bey dem Leben Zu halten Zeit gehabt. Auf solches ließ der Held und große Sieges-Fürst im Blut-gefärbten Feld' Ein Danck-Fest seinem GOTT/ als Siegs-Erhaltern/ hal- ten/ Man sah jhn selber auch die tapfren Hände falten und mit gebeugtem Kny dem Höchsten danckbar seyn. Nach solchem lieferte man jhm die Fahnen ein/ Gefangene/ Geschütz und was aus solchem Streiten Den Uberwinder mehr/ als angenehme Beuthen/ Zu sehen lustig macht. Von Fahnen zwölfmal zehn und dreymal drey darzu. Von Generalen zwen. Von Fürsten einen/ und von Grafen/ weiß ich/ sieben/ Wobey der Feinde fast in achtmal tausend blieben. Von Stücken fünfmal fünf mit aller Zubehör. Mit welchem Löuen-Muth und Königlicher Ehr' Jn dieser Schlacht den Sieg der König hab' erfochten Wird keiner Zeit genug von Weisen eingeflochten. Des Feindes Macht war groß/ versucht/ unabgeschwächt/ Von vielen Siegen keck/ und hatte zum Gefecht' Ein vorthelhafftig Ort/ auch Zeit sich zu beschicken/ Des Königs aber war entblöst von bästen Stücken/ Vom Reisen abgematt/ darzu denselben Tag Gantz nüchtern/ blieb es auch/ biß daß der große Schlag Sein Ende hatt' erreicht. Der König selbst im gleichen/ Der auch nur einen Trunck von Wasser jhm zu reichen Sehr
Das erſte Glied lag blat/ das ander auf dem Kny/ Das dritte ſtund gerad/ und alſo hatten ſie Des Tylli Reuterey zum fliehen angeſtrenget/ Worauf der Koͤnig ſie gewaltig hat bedraͤnget/ umbringet und gewuͤrgt. Mit dieſem war die Spitz Vom Degen abgezwickt. Nun galt es das Geſchuͤtz/ Auch dieſes fiel jhm heim/ nun ſechszehn tauſend Seelen Zu Fuß/ er ſiegt auch hier und ſchickte theils den Hoͤlen/ Theils nach den Banden zu. Der ſich hat weg gebracht Der that es einig nur durch Hilff der finſtern Nacht/ Die endlich dem Gewuͤrg’ ein Ende muſte geben/ Sonſt haͤtte niemand ſich zu Fuße bey dem Leben Zu halten Zeit gehabt. Auf ſolches ließ der Held und große Sieges-Fuͤrſt im Blut-gefaͤrbten Feld’ Ein Danck-Feſt ſeinem GOTT/ als Siegs-Erhaltern/ hal- ten/ Man ſah jhn ſelber auch die tapfren Haͤnde falten und mit gebeugtem Kny dem Hoͤchſten danckbar ſeyn. Nach ſolchem lieferte man jhm die Fahnen ein/ Gefangene/ Geſchuͤtz und was aus ſolchem Streiten Den Uberwinder mehr/ als angenehme Beuthen/ Zu ſehen luſtig macht. Von Fahnen zwoͤlfmal zehn und dreymal drey darzu. Von Generalen zwen. Von Fuͤrſten einen/ und von Grafen/ weiß ich/ ſieben/ Wobey der Feinde faſt in achtmal tauſend blieben. Von Stuͤcken fuͤnfmal fuͤnf mit aller Zubehoͤr. Mit welchem Loͤuen-Muth und Koͤniglicher Ehr’ Jn dieſer Schlacht den Sieg der Koͤnig hab’ erfochten Wird keiner Zeit genug von Weiſen eingeflochten. Des Feindes Macht war groß/ verſucht/ unabgeſchwaͤcht/ Von vielen Siegen keck/ und hatte zum Gefecht’ Ein vorthelhafftig Ort/ auch Zeit ſich zu beſchicken/ Des Koͤnigs aber war entbloͤſt von baͤſten Stuͤcken/ Vom Reiſen abgematt/ darzu denſelben Tag Gantz nuͤchtern/ blieb es auch/ biß daß der große Schlag Sein Ende hatt’ erreicht. Der Koͤnig ſelbſt im gleichen/ Der auch nur einen Trunck von Waſſer jhm zu reichen Sehr
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Das erſte Glied lag blat/ das ander auf dem Kny/
Das dritte ſtund gerad/ und alſo hatten ſie
Des Tylli Reuterey zum fliehen angeſtrenget/
Worauf der Koͤnig ſie gewaltig hat bedraͤnget/
umbringet und gewuͤrgt. Mit dieſem war die Spitz
Vom Degen abgezwickt. Nun galt es das Geſchuͤtz/
Auch dieſes fiel jhm heim/ nun ſechszehn tauſend Seelen
Zu Fuß/ er ſiegt auch hier und ſchickte theils den Hoͤlen/
Theils nach den Banden zu. Der ſich hat weg gebracht
Der that es einig nur durch Hilff der finſtern Nacht/
Die endlich dem Gewuͤrg’ ein Ende muſte geben/
Sonſt haͤtte niemand ſich zu Fuße bey dem Leben
Zu halten Zeit gehabt. Auf ſolches ließ der Held
und große Sieges-Fuͤrſt im Blut-gefaͤrbten Feld’
Ein Danck-Feſt ſeinem GOTT/ als Siegs-Erhaltern/ hal-
ten/
Man ſah jhn ſelber auch die tapfren Haͤnde falten
und mit gebeugtem Kny dem Hoͤchſten danckbar ſeyn.
Nach ſolchem lieferte man jhm die Fahnen ein/
Gefangene/ Geſchuͤtz und was aus ſolchem Streiten
Den Uberwinder mehr/ als angenehme Beuthen/
Zu ſehen luſtig macht. Von Fahnen zwoͤlfmal zehn
und dreymal drey darzu. Von Generalen zwen.
Von Fuͤrſten einen/ und von Grafen/ weiß ich/ ſieben/
Wobey der Feinde faſt in achtmal tauſend blieben.
Von Stuͤcken fuͤnfmal fuͤnf mit aller Zubehoͤr.
Mit welchem Loͤuen-Muth und Koͤniglicher Ehr’
Jn dieſer Schlacht den Sieg der Koͤnig hab’ erfochten
Wird keiner Zeit genug von Weiſen eingeflochten.
Des Feindes Macht war groß/ verſucht/ unabgeſchwaͤcht/
Von vielen Siegen keck/ und hatte zum Gefecht’
Ein vorthelhafftig Ort/ auch Zeit ſich zu beſchicken/
Des Koͤnigs aber war entbloͤſt von baͤſten Stuͤcken/
Vom Reiſen abgematt/ darzu denſelben Tag
Gantz nuͤchtern/ blieb es auch/ biß daß der große Schlag
Sein Ende hatt’ erreicht. Der Koͤnig ſelbſt im gleichen/
Der auch nur einen Trunck von Waſſer jhm zu reichen
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Zitationshilfe: | Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657/52>, abgerufen am 22.07.2024. |