Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844.Gleichungen. -- Projektion. § 92 einem Punkte der Kurve oder Oberfläche gezogen ist, eine Glei-chung aufgestellt wird. Es sei p = xa + yb + zc diese Strecke, und f (x, y, z) = 0 die Gleichung, welche eine Oberfläche bestimmt; sucht man nun die Gleichung derselben Oberfläche zunächst für denselben An- fangspunkt der Koordinaten, aber in Bezug auf neue Richtaxen und auf die ihnen zugehörigen Richtmasse, e1, e2, e3, so hat man, wenn p = u1e1 + u2e2 + u3e3 ist, die Gleichung [Formel 1] eine Gleichung, welche, wenn man statt p seinen Werth substituirt, als Gleichung zwischen den neuen Variabeln u1, u2, u3 erscheint. Will man auch den Anfangspunkt der Koordinaten etwa um die Strecke e verlegen, so hat man nun, wenn q die Strecke ist, von dem neuen Anfangspunkt nach demselben Punkte der Oberfläche, nach welchem der entsprechende Werth von p gerichtet, und q = v1e1 + v2e2 + v3e3 ist, nur in der obigen Gleichung statt p seinen Werth q + e einzu- führen, um die verlangte Gleichung zu erhalten, oder ist e = aa + bb + gc, so hat man, wie sich sogleich ergiebt, [Formel 2] als die verlangte Gleichung zwischen den neuen Variabeln v1, v2, v3. Will man diese Gleichung als blosse Zahlengleichung darstel- len, so hat man nur die neuen Grundmasse auf bestimmte Weise als Vielfachensummen der ursprünglichen darzustellen und in die Gleichung einzuführen. Es sei e1 = a1a + b1b + g1c e2 = a2a + b2b + g2c e3 = a3a + b3b + g3c, so zeigt sich unmittelbar, wie sich die verlangte Gleichung dar- stellt in der Form f (a + a1v1 + a2v2 + a3v3, b + b1v1 + b2v2 + b3v3, g + g1v1 + g2v2 + g3v3) = 0, eine Gleichung, welche an Einfachheit nichts zu wünschen übrig Gleichungen. — Projektion. § 92 einem Punkte der Kurve oder Oberfläche gezogen ist, eine Glei-chung aufgestellt wird. Es sei p = xa + yb + zc diese Strecke, und f (x, y, z) = 0 die Gleichung, welche eine Oberfläche bestimmt; sucht man nun die Gleichung derselben Oberfläche zunächst für denselben An- fangspunkt der Koordinaten, aber in Bezug auf neue Richtaxen und auf die ihnen zugehörigen Richtmasse, e1, e2, e3, so hat man, wenn p = u1e1 + u2e2 + u3e3 ist, die Gleichung [Formel 1] eine Gleichung, welche, wenn man statt p seinen Werth substituirt, als Gleichung zwischen den neuen Variabeln u1, u2, u3 erscheint. Will man auch den Anfangspunkt der Koordinaten etwa um die Strecke e verlegen, so hat man nun, wenn q die Strecke ist, von dem neuen Anfangspunkt nach demselben Punkte der Oberfläche, nach welchem der entsprechende Werth von p gerichtet, und q = v1e1 + v2e2 + v3e3 ist, nur in der obigen Gleichung statt p seinen Werth q + e einzu- führen, um die verlangte Gleichung zu erhalten, oder ist e = αa + βb + γc, so hat man, wie sich sogleich ergiebt, [Formel 2] als die verlangte Gleichung zwischen den neuen Variabeln v1, v2, v3. Will man diese Gleichung als blosse Zahlengleichung darstel- len, so hat man nur die neuen Grundmasse auf bestimmte Weise als Vielfachensummen der ursprünglichen darzustellen und in die Gleichung einzuführen. Es sei e1 = α1a + β1b + γ1c e2 = α2a + β2b + γ2c e3 = α3a + β3b + γ3c, so zeigt sich unmittelbar, wie sich die verlangte Gleichung dar- stellt in der Form f (α + α1v1 + α2v2 + α3v3, β + β1v1 + β2v2 + β3v3, γ + γ1v1 + γ2v2 + γ3v3) = 0, eine Gleichung, welche an Einfachheit nichts zu wünschen übrig <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0164" n="128"/><fw place="top" type="header">Gleichungen. — Projektion. § 92</fw><lb/> einem Punkte der Kurve oder Oberfläche gezogen ist, eine Glei-<lb/> chung aufgestellt wird. Es sei p = xa + yb + zc diese Strecke, und<lb/><hi rendition="#c">f (x, y, z) = 0</hi><lb/> die Gleichung, welche eine Oberfläche bestimmt; sucht man nun<lb/> die Gleichung derselben Oberfläche zunächst für denselben An-<lb/> fangspunkt der Koordinaten, aber in Bezug auf neue Richtaxen und<lb/> auf die ihnen zugehörigen Richtmasse, e<hi rendition="#sub">1</hi>, e<hi rendition="#sub">2</hi>, e<hi rendition="#sub">3</hi>, so hat man, wenn<lb/> p = u<hi rendition="#sub">1</hi>e<hi rendition="#sub">1</hi> + u<hi rendition="#sub">2</hi>e<hi rendition="#sub">2</hi> + u<hi rendition="#sub">3</hi>e<hi rendition="#sub">3</hi> ist, die Gleichung<lb/><formula/> eine Gleichung, welche, wenn man statt p seinen Werth substituirt,<lb/> als Gleichung zwischen den neuen Variabeln u<hi rendition="#sub">1</hi>, u<hi rendition="#sub">2</hi>, u<hi rendition="#sub">3</hi> erscheint.<lb/> Will man auch den Anfangspunkt der Koordinaten etwa um die<lb/> Strecke e verlegen, so hat man nun, wenn q die Strecke ist, von<lb/> dem neuen Anfangspunkt nach demselben Punkte der Oberfläche,<lb/> nach welchem der entsprechende Werth von p gerichtet, und<lb/><hi rendition="#c">q = v<hi rendition="#sub">1</hi>e<hi rendition="#sub">1</hi> + v<hi rendition="#sub">2</hi>e<hi rendition="#sub">2</hi> + v<hi rendition="#sub">3</hi>e<hi rendition="#sub">3</hi></hi><lb/> ist, nur in der obigen Gleichung statt p seinen Werth q + e einzu-<lb/> führen, um die verlangte Gleichung zu erhalten, oder ist e =<lb/> αa + βb + γc, so hat man, wie sich sogleich ergiebt,<lb/><formula/> als die verlangte Gleichung zwischen den neuen Variabeln v<hi rendition="#sub">1</hi>, v<hi rendition="#sub">2</hi>,<lb/> v<hi rendition="#sub">3</hi>. Will man diese Gleichung als blosse Zahlengleichung darstel-<lb/> len, so hat man nur die neuen Grundmasse auf bestimmte Weise<lb/> als Vielfachensummen der ursprünglichen darzustellen und in die<lb/> Gleichung einzuführen. Es sei<lb/><hi rendition="#c">e<hi rendition="#sub">1</hi> = α<hi rendition="#sub">1</hi>a + β<hi rendition="#sub">1</hi>b + γ<hi rendition="#sub">1</hi>c<lb/> e<hi rendition="#sub">2</hi> = α<hi rendition="#sub">2</hi>a + β<hi rendition="#sub">2</hi>b + γ<hi rendition="#sub">2</hi>c<lb/> e<hi rendition="#sub">3</hi> = α<hi rendition="#sub">3</hi>a + β<hi rendition="#sub">3</hi>b + γ<hi rendition="#sub">3</hi>c,</hi><lb/> so zeigt sich unmittelbar, wie sich die verlangte Gleichung dar-<lb/> stellt in der Form<lb/><hi rendition="#c">f (α + α<hi rendition="#sub">1</hi>v<hi rendition="#sub">1</hi> + α<hi rendition="#sub">2</hi>v<hi rendition="#sub">2</hi> + α<hi rendition="#sub">3</hi>v<hi rendition="#sub">3</hi>, β + β<hi rendition="#sub">1</hi>v<hi rendition="#sub">1</hi> + β<hi rendition="#sub">2</hi>v<hi rendition="#sub">2</hi> + β<hi rendition="#sub">3</hi>v<hi rendition="#sub">3</hi>,<lb/> γ + γ<hi rendition="#sub">1</hi>v<hi rendition="#sub">1</hi> + γ<hi rendition="#sub">2</hi>v<hi rendition="#sub">2</hi> + γ<hi rendition="#sub">3</hi>v<hi rendition="#sub">3</hi>) = 0,</hi><lb/> eine Gleichung, welche an Einfachheit nichts zu wünschen übrig<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [128/0164]
Gleichungen. — Projektion. § 92
einem Punkte der Kurve oder Oberfläche gezogen ist, eine Glei-
chung aufgestellt wird. Es sei p = xa + yb + zc diese Strecke, und
f (x, y, z) = 0
die Gleichung, welche eine Oberfläche bestimmt; sucht man nun
die Gleichung derselben Oberfläche zunächst für denselben An-
fangspunkt der Koordinaten, aber in Bezug auf neue Richtaxen und
auf die ihnen zugehörigen Richtmasse, e1, e2, e3, so hat man, wenn
p = u1e1 + u2e2 + u3e3 ist, die Gleichung
[FORMEL] eine Gleichung, welche, wenn man statt p seinen Werth substituirt,
als Gleichung zwischen den neuen Variabeln u1, u2, u3 erscheint.
Will man auch den Anfangspunkt der Koordinaten etwa um die
Strecke e verlegen, so hat man nun, wenn q die Strecke ist, von
dem neuen Anfangspunkt nach demselben Punkte der Oberfläche,
nach welchem der entsprechende Werth von p gerichtet, und
q = v1e1 + v2e2 + v3e3
ist, nur in der obigen Gleichung statt p seinen Werth q + e einzu-
führen, um die verlangte Gleichung zu erhalten, oder ist e =
αa + βb + γc, so hat man, wie sich sogleich ergiebt,
[FORMEL] als die verlangte Gleichung zwischen den neuen Variabeln v1, v2,
v3. Will man diese Gleichung als blosse Zahlengleichung darstel-
len, so hat man nur die neuen Grundmasse auf bestimmte Weise
als Vielfachensummen der ursprünglichen darzustellen und in die
Gleichung einzuführen. Es sei
e1 = α1a + β1b + γ1c
e2 = α2a + β2b + γ2c
e3 = α3a + β3b + γ3c,
so zeigt sich unmittelbar, wie sich die verlangte Gleichung dar-
stellt in der Form
f (α + α1v1 + α2v2 + α3v3, β + β1v1 + β2v2 + β3v3,
γ + γ1v1 + γ2v2 + γ3v3) = 0,
eine Gleichung, welche an Einfachheit nichts zu wünschen übrig
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |