Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite

Gleichungen. -- Projektion. § 84
A . B . L = A' . B . L = A' . B' . L,
letzteres, weil B . L gleich ist B' . L. Da nun A' und B' beide dem
Systeme G angehören, so gehört auch A' . B' ihm an, und da zu-
gleich, wie wir eben zeigten,
A . B . L = A' . B' . L
ist, so ist in der That A' . B' die Abschattung von A . B; also hat
man den Satz:
"Die Abschattung eines Produktes ist das Produkt aus den Ab-
schattungen seiner Faktoren, wenn alle Abschattungen in dem-
selben Sinne genommen (d. h. Grundsystem und Leitsystem
dieselben) sind;"

oder mit dem früheren Resultate zusammengefasst:
"Eine richtige Gleichung bleibt richtig, wenn man ihre Glie-
der, oder die Faktoren ihrer Glieder, alle in demselben Sinne
abschattet."

Hat man ins Besondere die Gleichung
A1 = aA, oder = a,
wo a eine Zahlengrösse bezeichnen soll, so folgt daraus, wenn A'1
und A' die Abschattungen von A1 und A sind, die Gleichung
A'1 = aA' oder ,
d. h. der Werth eines Quotienten zweier gleichartiger Grössen än-
dert sich nicht, wenn man statt derselben die in gleichem Sinne
genommenen Abschattungen setzt. Oder allgemeiner sucht man
die Abschattung eines Quotienten , so hat man, da dieser Quo-
tient jede Grösse C bezeichnet, welche der Gleichung
C . B = A
genügt, durch Abschattung der einzelnen Faktoren in gleichem Sinne
die neue Gleichung
C' . B' = A' oder ,

statt dieses Produktes das ihm gleiche A' . L setzen, und dann die vorige Ordnung
wiederherstellen, wobei, wenn das minus-Zeichen eingetreten war, sich noth-
wendig das ursprüngliche Zeichen wiederherstellt.

Gleichungen. — Projektion. § 84
A . B . L = A′ . B . L = A′ . B′ . L,
letzteres, weil B . L gleich ist B′ . L. Da nun A′ und B′ beide dem
Systeme G angehören, so gehört auch A′ . B′ ihm an, und da zu-
gleich, wie wir eben zeigten,
A . B . L = A′ . B′ . L
ist, so ist in der That A′ . B′ die Abschattung von A . B; also hat
man den Satz:
„Die Abschattung eines Produktes ist das Produkt aus den Ab-
schattungen seiner Faktoren, wenn alle Abschattungen in dem-
selben Sinne genommen (d. h. Grundsystem und Leitsystem
dieselben) sind;“

oder mit dem früheren Resultate zusammengefasst:
„Eine richtige Gleichung bleibt richtig, wenn man ihre Glie-
der, oder die Faktoren ihrer Glieder, alle in demselben Sinne
abschattet.“

Hat man ins Besondere die Gleichung
A1 = αA, oder = α,
wo α eine Zahlengrösse bezeichnen soll, so folgt daraus, wenn A′1
und A′ die Abschattungen von A1 und A sind, die Gleichung
A′1 = αA′ oder ,
d. h. der Werth eines Quotienten zweier gleichartiger Grössen än-
dert sich nicht, wenn man statt derselben die in gleichem Sinne
genommenen Abschattungen setzt. Oder allgemeiner sucht man
die Abschattung eines Quotienten , so hat man, da dieser Quo-
tient jede Grösse C bezeichnet, welche der Gleichung
C . B = A
genügt, durch Abschattung der einzelnen Faktoren in gleichem Sinne
die neue Gleichung
C′ . B′ = A′ oder ,

statt dieses Produktes das ihm gleiche A′ . L setzen, und dann die vorige Ordnung
wiederherstellen, wobei, wenn das minus-Zeichen eingetreten war, sich noth-
wendig das ursprüngliche Zeichen wiederherstellt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0156" n="120"/><fw place="top" type="header">Gleichungen. &#x2014; Projektion. § 84</fw><lb/><hi rendition="#c">A . B . L = A&#x2032; . B . L = A&#x2032; . B&#x2032; . L,</hi><lb/>
letzteres, weil B . L gleich ist B&#x2032; . L. Da nun A&#x2032; und B&#x2032; beide dem<lb/>
Systeme G angehören, so gehört auch A&#x2032; . B&#x2032; ihm an, und da zu-<lb/>
gleich, wie wir eben zeigten,<lb/><hi rendition="#c">A . B . L = A&#x2032; . B&#x2032; . L</hi><lb/>
ist, so ist in der That A&#x2032; . B&#x2032; die Abschattung von A . B; also hat<lb/>
man den Satz:<lb/><cit><quote>&#x201E;Die Abschattung eines Produktes ist das Produkt aus den Ab-<lb/>
schattungen seiner Faktoren, wenn alle Abschattungen in dem-<lb/>
selben Sinne genommen (d. h. Grundsystem und Leitsystem<lb/>
dieselben) sind;&#x201C;</quote></cit><lb/>
oder mit dem früheren Resultate zusammengefasst:<lb/><cit><quote>&#x201E;Eine richtige Gleichung bleibt richtig, wenn man ihre Glie-<lb/>
der, oder die Faktoren ihrer Glieder, alle in demselben Sinne<lb/>
abschattet.&#x201C;</quote></cit></p><lb/>
          <p>Hat man ins Besondere die Gleichung<lb/><hi rendition="#c">A<hi rendition="#sub">1</hi> = &#x03B1;A, oder <formula notation="TeX">\frac {A_1}{A}</formula> = &#x03B1;,</hi><lb/>
wo &#x03B1; eine Zahlengrösse bezeichnen soll, so folgt daraus, wenn A&#x2032;<hi rendition="#sub">1</hi><lb/>
und A&#x2032; die Abschattungen von A<hi rendition="#sub">1</hi> und A sind, die Gleichung<lb/><hi rendition="#c">A&#x2032;<hi rendition="#sub">1</hi> = &#x03B1;A&#x2032; oder <formula notation="TeX">\frac{\Alpha^\prime_1}{A^\prime} = \alpha</formula></hi>,<lb/>
d. h. der Werth eines Quotienten zweier gleichartiger Grössen än-<lb/>
dert sich nicht, wenn man statt derselben die in gleichem Sinne<lb/>
genommenen Abschattungen setzt. Oder allgemeiner sucht man<lb/>
die Abschattung eines Quotienten <formula notation="TeX">\frac {A}{. B}</formula>, so hat man, da dieser Quo-<lb/>
tient jede Grösse C bezeichnet, welche der Gleichung<lb/><hi rendition="#c">C . B = A</hi><lb/>
genügt, durch Abschattung der einzelnen Faktoren in gleichem Sinne<lb/>
die neue Gleichung<lb/><hi rendition="#c">C&#x2032; . B&#x2032; = A&#x2032; oder <formula notation="TeX">\mathrm C^\prime = \frac{\mathrm A^\prime}{.\mathrm B^\prime}</formula>,</hi><lb/><note xml:id="b155" prev="#a155" place="foot" n="*)">statt dieses Produktes das ihm gleiche A&#x2032; . L setzen, und dann die vorige Ordnung<lb/>
wiederherstellen, wobei, wenn das <hi rendition="#i">minus</hi>-Zeichen eingetreten war, sich noth-<lb/>
wendig das ursprüngliche Zeichen wiederherstellt.</note><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[120/0156] Gleichungen. — Projektion. § 84 A . B . L = A′ . B . L = A′ . B′ . L, letzteres, weil B . L gleich ist B′ . L. Da nun A′ und B′ beide dem Systeme G angehören, so gehört auch A′ . B′ ihm an, und da zu- gleich, wie wir eben zeigten, A . B . L = A′ . B′ . L ist, so ist in der That A′ . B′ die Abschattung von A . B; also hat man den Satz: „Die Abschattung eines Produktes ist das Produkt aus den Ab- schattungen seiner Faktoren, wenn alle Abschattungen in dem- selben Sinne genommen (d. h. Grundsystem und Leitsystem dieselben) sind;“ oder mit dem früheren Resultate zusammengefasst: „Eine richtige Gleichung bleibt richtig, wenn man ihre Glie- der, oder die Faktoren ihrer Glieder, alle in demselben Sinne abschattet.“ Hat man ins Besondere die Gleichung A1 = αA, oder [FORMEL] = α, wo α eine Zahlengrösse bezeichnen soll, so folgt daraus, wenn A′1 und A′ die Abschattungen von A1 und A sind, die Gleichung A′1 = αA′ oder [FORMEL], d. h. der Werth eines Quotienten zweier gleichartiger Grössen än- dert sich nicht, wenn man statt derselben die in gleichem Sinne genommenen Abschattungen setzt. Oder allgemeiner sucht man die Abschattung eines Quotienten [FORMEL], so hat man, da dieser Quo- tient jede Grösse C bezeichnet, welche der Gleichung C . B = A genügt, durch Abschattung der einzelnen Faktoren in gleichem Sinne die neue Gleichung C′ . B′ = A′ oder [FORMEL], *) *) statt dieses Produktes das ihm gleiche A′ . L setzen, und dann die vorige Ordnung wiederherstellen, wobei, wenn das minus-Zeichen eingetreten war, sich noth- wendig das ursprüngliche Zeichen wiederherstellt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844/156
Zitationshilfe: Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844/156>, abgerufen am 22.11.2024.