Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite

Verknüpfung höherer Ausdehnungen. § 49
Geltung nachgewiesen werden muss, ist, dass
[Formel 1] sei, auch dann, wenn A, B, C Ausdehnungen n-ter Stufe in dem-
selben Systeme (n + 1) ter Stufe sind, und die Addition den vor-
her bezeichneten Begriff haben soll. Wir haben zu dem Ende die
Frage zu beantworten, was drei solche Ausdehnungen gemein-
schaftlich haben werden. Nun ist schon im vorigen § gezeigt, dass
je zwei derselben eine Ausdehnung (n--1) ter Stufe gemeinschaft-
lich haben müssen; so z. B. hat B sowohl mit A als mit C eine
solche gemeinschaftlich; und da diese beiden Ausdehnungen (n--1)-
ter Stufe, nämlich, welche B mit A, und welche es mit C gemein-
schaftlich hat, demselben Systeme B *), also demselben Systeme
n-ter Stufe angehören, so haben sie nach demselben Satze des
vorigen § eine Ausdehnung (n--2) ter Stufe gemeinschaftlich, und
diese ist somit allen 3 Grössen A, B, C gemeinschaftlich. Es sei
D dieser gemeinschaftliche Faktor (n--2) ter Stufe, so werden
sich jene drei Grössen, da überdies je zwei eine Ausdehnung
(n--1) ter Stufe gemeinschaftlich haben, auf die Formen bringen
lassen
[Formel 2] Nämlich je zwei derselben werden ausser D noch einen gemein-
schaftlichen Faktor erster Stufe haben, dessen Grösse aber will-
kührlich ist. Dieser sei zwischen A und B c, zwischen B und
C sei er a, und zwar sei die Grösse von a so bestimmt, dass
B = D. a. c sei; der gemeinschaftliche Faktor, auf welchen A und
C gebracht werden können, sei ausser D der Faktor b, oder ein
mit b gleichartiger b1 und zwar seien b und b1 so gewählt, dass
[Formel 3] sei. Nachdem nun A, B, C auf diese Form gebracht sind, zeigt
sich, dass sich (A+B)+C durch die folgenden Umgestaltungen in
A+(B+C) verwandeln lässt. Erstens
[Formel 4] Wir haben nun die durch die Klammer angedeutete Summation zu
vollziehen. Nun lässt sich der Ausdruck D.b.c + D.a.c zurück-

*) Wir benennen das System eben so wie die Ausdehnung, welche einen
Theil von ihm bildet, weil keine Zweideutigkeit möglich ist.

Verknüpfung höherer Ausdehnungen. § 49
Geltung nachgewiesen werden muss, ist, dass
[Formel 1] sei, auch dann, wenn A, B, C Ausdehnungen n-ter Stufe in dem-
selben Systeme (n + 1) ter Stufe sind, und die Addition den vor-
her bezeichneten Begriff haben soll. Wir haben zu dem Ende die
Frage zu beantworten, was drei solche Ausdehnungen gemein-
schaftlich haben werden. Nun ist schon im vorigen § gezeigt, dass
je zwei derselben eine Ausdehnung (n—1) ter Stufe gemeinschaft-
lich haben müssen; so z. B. hat B sowohl mit A als mit C eine
solche gemeinschaftlich; und da diese beiden Ausdehnungen (n—1)-
ter Stufe, nämlich, welche B mit A, und welche es mit C gemein-
schaftlich hat, demselben Systeme B *), also demselben Systeme
n-ter Stufe angehören, so haben sie nach demselben Satze des
vorigen § eine Ausdehnung (n—2) ter Stufe gemeinschaftlich, und
diese ist somit allen 3 Grössen A, B, C gemeinschaftlich. Es sei
D dieser gemeinschaftliche Faktor (n—2) ter Stufe, so werden
sich jene drei Grössen, da überdies je zwei eine Ausdehnung
(n—1) ter Stufe gemeinschaftlich haben, auf die Formen bringen
lassen
[Formel 2] Nämlich je zwei derselben werden ausser D noch einen gemein-
schaftlichen Faktor erster Stufe haben, dessen Grösse aber will-
kührlich ist. Dieser sei zwischen A und B c, zwischen B und
C sei er a, und zwar sei die Grösse von a so bestimmt, dass
B = D. a. c sei; der gemeinschaftliche Faktor, auf welchen A und
C gebracht werden können, sei ausser D der Faktor b, oder ein
mit b gleichartiger b1 und zwar seien b und b1 so gewählt, dass
[Formel 3] sei. Nachdem nun A, B, C auf diese Form gebracht sind, zeigt
sich, dass sich (A+B)+C durch die folgenden Umgestaltungen in
A+(B+C) verwandeln lässt. Erstens
[Formel 4] Wir haben nun die durch die Klammer angedeutete Summation zu
vollziehen. Nun lässt sich der Ausdruck D.b.c + D.a.c zurück-

*) Wir benennen das System eben so wie die Ausdehnung, welche einen
Theil von ihm bildet, weil keine Zweideutigkeit möglich ist.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0112" n="76"/><fw place="top" type="header">Verknüpfung höherer Ausdehnungen. <hi rendition="#b">§ 49</hi></fw><lb/>
Geltung nachgewiesen werden muss, ist, dass<lb/><formula/> sei, auch dann, wenn A, B, C Ausdehnungen n-ter Stufe in dem-<lb/>
selben Systeme (n + 1) ter Stufe sind, und die Addition den vor-<lb/>
her bezeichneten Begriff haben soll. Wir haben zu dem Ende die<lb/>
Frage zu beantworten, was drei solche Ausdehnungen gemein-<lb/>
schaftlich haben werden. Nun ist schon im vorigen § gezeigt, dass<lb/>
je zwei derselben eine Ausdehnung (n&#x2014;1) ter Stufe gemeinschaft-<lb/>
lich haben müssen; so z. B. hat B sowohl mit A als mit C eine<lb/>
solche gemeinschaftlich; und da diese beiden Ausdehnungen (n&#x2014;1)-<lb/>
ter Stufe, nämlich, welche B mit A, und welche es mit C gemein-<lb/>
schaftlich hat, demselben Systeme B <note place="foot" n="*)">Wir benennen das System eben so wie die Ausdehnung, welche einen<lb/>
Theil von ihm bildet, weil keine Zweideutigkeit möglich ist.</note>, also demselben Systeme<lb/>
n-ter Stufe angehören, so haben sie nach demselben Satze des<lb/>
vorigen § eine Ausdehnung (n&#x2014;2) ter Stufe gemeinschaftlich, und<lb/>
diese ist somit allen 3 Grössen A, B, C gemeinschaftlich. Es sei<lb/>
D dieser gemeinschaftliche Faktor (n&#x2014;2) ter Stufe, so werden<lb/>
sich jene drei Grössen, da überdies je zwei eine Ausdehnung<lb/>
(n&#x2014;1) ter Stufe gemeinschaftlich haben, auf die Formen bringen<lb/>
lassen<lb/><formula/> Nämlich je zwei derselben werden ausser D noch einen gemein-<lb/>
schaftlichen Faktor erster Stufe haben, dessen Grösse aber will-<lb/>
kührlich ist. Dieser sei zwischen A und B c, zwischen B und<lb/>
C sei er a, und zwar sei die Grösse von a so bestimmt, dass<lb/>
B = D. a. c sei; der gemeinschaftliche Faktor, auf welchen A und<lb/>
C gebracht werden können, sei ausser D der Faktor b, oder ein<lb/>
mit b gleichartiger b<hi rendition="#sub">1</hi> und zwar seien b und b<hi rendition="#sub">1</hi> so gewählt, dass<lb/><formula/> sei. Nachdem nun A, B, C auf diese Form gebracht sind, zeigt<lb/>
sich, dass sich (A+B)+C durch die folgenden Umgestaltungen in<lb/>
A+(B+C) verwandeln lässt. Erstens<lb/><formula/> Wir haben nun die durch die Klammer angedeutete Summation zu<lb/>
vollziehen. Nun lässt sich der Ausdruck D.b.c + D.a.c zurück-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[76/0112] Verknüpfung höherer Ausdehnungen. § 49 Geltung nachgewiesen werden muss, ist, dass [FORMEL] sei, auch dann, wenn A, B, C Ausdehnungen n-ter Stufe in dem- selben Systeme (n + 1) ter Stufe sind, und die Addition den vor- her bezeichneten Begriff haben soll. Wir haben zu dem Ende die Frage zu beantworten, was drei solche Ausdehnungen gemein- schaftlich haben werden. Nun ist schon im vorigen § gezeigt, dass je zwei derselben eine Ausdehnung (n—1) ter Stufe gemeinschaft- lich haben müssen; so z. B. hat B sowohl mit A als mit C eine solche gemeinschaftlich; und da diese beiden Ausdehnungen (n—1)- ter Stufe, nämlich, welche B mit A, und welche es mit C gemein- schaftlich hat, demselben Systeme B *), also demselben Systeme n-ter Stufe angehören, so haben sie nach demselben Satze des vorigen § eine Ausdehnung (n—2) ter Stufe gemeinschaftlich, und diese ist somit allen 3 Grössen A, B, C gemeinschaftlich. Es sei D dieser gemeinschaftliche Faktor (n—2) ter Stufe, so werden sich jene drei Grössen, da überdies je zwei eine Ausdehnung (n—1) ter Stufe gemeinschaftlich haben, auf die Formen bringen lassen [FORMEL] Nämlich je zwei derselben werden ausser D noch einen gemein- schaftlichen Faktor erster Stufe haben, dessen Grösse aber will- kührlich ist. Dieser sei zwischen A und B c, zwischen B und C sei er a, und zwar sei die Grösse von a so bestimmt, dass B = D. a. c sei; der gemeinschaftliche Faktor, auf welchen A und C gebracht werden können, sei ausser D der Faktor b, oder ein mit b gleichartiger b1 und zwar seien b und b1 so gewählt, dass [FORMEL] sei. Nachdem nun A, B, C auf diese Form gebracht sind, zeigt sich, dass sich (A+B)+C durch die folgenden Umgestaltungen in A+(B+C) verwandeln lässt. Erstens [FORMEL] Wir haben nun die durch die Klammer angedeutete Summation zu vollziehen. Nun lässt sich der Ausdruck D.b.c + D.a.c zurück- *) Wir benennen das System eben so wie die Ausdehnung, welche einen Theil von ihm bildet, weil keine Zweideutigkeit möglich ist.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844/112
Zitationshilfe: Graßmann, Hermann: Die Wissenschaft der extensiven Grösse oder die Ausdehnungslehre, eine neue mathematische Disciplin. Bd. 1. Leipzig, 1844, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grassmann_ausdehnungslehre_1844/112>, abgerufen am 28.04.2024.