Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.

Bild:
<< vorherige Seite
seyn, träf' er mein Heer nicht in Schlachtordnung
vor dem Walde von Soignies.

(Die preußischen Adjutanten ab.)
Allarm! Allarm! Alle Truppen vorgeschoben nach
Waterloo!
Artillerieobrist.
Geliebte --
Adeline.
Bleibe!
Artillerieobrist.
Darf ich? -- Schon rasseln meine Batterien
über das Pflaster!
Adeline.
Oh, diese Räder -- Sie gehen durch mein
Herz!
Artillerieobrist.
Adeline, auch durch das meinige -- Doch ich
muß, ich muß -- Wehe mir, die Rosenhimmel der
Liebe auf deinen Wangen erbleichen -- Welch ein
schmerzliches Bild nehm' ich mit in den Kampf --
-- Lebe wohl! Vielleicht seh'n wir uns wieder! --
Diener, meine Braut zu ihrer Mutter geführt!

(Ab, -- Adeline, in Ohnmacht, wird fortgeführt. -- Draußen
marschirt Cavallerie, Artillerie, Infanterie, unter letzterer

ſeyn, träf’ er mein Heer nicht in Schlachtordnung
vor dem Walde von Soignies.

(Die preußiſchen Adjutanten ab.)
Allarm! Allarm! Alle Truppen vorgeſchoben nach
Waterloo!
Artillerieobriſt.
Geliebte —
Adeline.
Bleibe!
Artillerieobriſt.
Darf ich? — Schon raſſeln meine Batterien
über das Pflaſter!
Adeline.
Oh, dieſe Räder — Sie gehen durch mein
Herz!
Artillerieobriſt.
Adeline, auch durch das meinige — Doch ich
muß, ich muß — Wehe mir, die Roſenhimmel der
Liebe auf deinen Wangen erbleichen — Welch ein
ſchmerzliches Bild nehm’ ich mit in den Kampf —
— Lebe wohl! Vielleicht ſeh’n wir uns wieder! —
Diener, meine Braut zu ihrer Mutter geführt!

(Ab, — Adeline, in Ohnmacht, wird fortgefuͤhrt. — Draußen
marſchirt Cavallerie, Artillerie, Infanterie, unter letzterer

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#WELL">
              <p><pb facs="#f0263" n="255"/>
&#x017F;eyn, träf&#x2019; er mein Heer nicht in Schlachtordnung<lb/>
vor dem Walde von Soignies.</p><lb/>
              <stage>(Die preußi&#x017F;chen Adjutanten ab.)</stage><lb/>
              <p>Allarm! Allarm! Alle Truppen vorge&#x017F;choben nach<lb/>
Waterloo!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ARTO">
              <speaker><hi rendition="#g">Artillerieobri&#x017F;t</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Geliebte &#x2014;</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ADE">
              <speaker><hi rendition="#g">Adeline</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Bleibe!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ARTO">
              <speaker><hi rendition="#g">Artillerieobri&#x017F;t</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Darf ich? &#x2014; Schon ra&#x017F;&#x017F;eln meine Batterien<lb/>
über das Pfla&#x017F;ter!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ADE">
              <speaker><hi rendition="#g">Adeline</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Oh, die&#x017F;e Räder &#x2014; Sie gehen durch mein<lb/>
Herz!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ARTO">
              <speaker><hi rendition="#g">Artillerieobri&#x017F;t</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Adeline, auch durch das meinige &#x2014; Doch ich<lb/>
muß, ich muß &#x2014; Wehe mir, die Ro&#x017F;enhimmel der<lb/>
Liebe auf deinen Wangen erbleichen &#x2014; Welch ein<lb/>
&#x017F;chmerzliches Bild nehm&#x2019; ich mit in den Kampf &#x2014;<lb/>
&#x2014; Lebe wohl! Vielleicht &#x017F;eh&#x2019;n wir uns wieder! &#x2014;<lb/>
Diener, meine Braut zu ihrer Mutter geführt!</p><lb/>
              <stage>(Ab, &#x2014; Adeline, in Ohnmacht, wird fortgefu&#x0364;hrt. &#x2014; Draußen<lb/>
mar&#x017F;chirt Cavallerie, Artillerie, Infanterie, unter letzterer</stage>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[255/0263] ſeyn, träf’ er mein Heer nicht in Schlachtordnung vor dem Walde von Soignies. (Die preußiſchen Adjutanten ab.) Allarm! Allarm! Alle Truppen vorgeſchoben nach Waterloo! Artillerieobriſt. Geliebte — Adeline. Bleibe! Artillerieobriſt. Darf ich? — Schon raſſeln meine Batterien über das Pflaſter! Adeline. Oh, dieſe Räder — Sie gehen durch mein Herz! Artillerieobriſt. Adeline, auch durch das meinige — Doch ich muß, ich muß — Wehe mir, die Roſenhimmel der Liebe auf deinen Wangen erbleichen — Welch ein ſchmerzliches Bild nehm’ ich mit in den Kampf — — Lebe wohl! Vielleicht ſeh’n wir uns wieder! — Diener, meine Braut zu ihrer Mutter geführt! (Ab, — Adeline, in Ohnmacht, wird fortgefuͤhrt. — Draußen marſchirt Cavallerie, Artillerie, Infanterie, unter letzterer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/263
Zitationshilfe: Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/263>, abgerufen am 23.11.2024.