Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Herzog von Braunschweig. Gehe zu den Damen, mache deine höflichsten Ver- beugungen, und sag' ihnen: ich dankte für die Ehre. Schwarzer Becker. Wie Ew. Durchlaucht gebieten. (Er richtet den Befehl des Herzogs mit größter Höflichkeit aus, die Damen ziehen sich zurück, und er geht wieder zum Herzog.) Herzog von Braunschweig. Schaffe mir einen Whisky. (Der schwarze Becker geht und bringt den Whisky.) Ein englischer Artillerieobrist (eine junge Dame hereinführend:) Adeline -- Was ich so lange in Londons ersten Cirkeln gesucht, -- hier, auf dem Feldzug, find' ich es auf einmal in Dir -- entzückender Schönheits- glanz und unversiegbare Liebe. Adeline. Wer weiß, wie viele herrlichere Blumen du vorbeigingst, ohne sie zu sehen, und wie zufällig dein Blick grade auf mich fiel. Artillerieobrist. Nein, nein, -- kein Zufall -- Mein guter Ge- nius selbst führte mich in deine bräutlichen Arme. Adeline. Siehe dort die Fürstin Ligne, die Herzogin Herzog von Braunſchweig. Gehe zu den Damen, mache deine höflichſten Ver- beugungen, und ſag’ ihnen: ich dankte für die Ehre. Schwarzer Becker. Wie Ew. Durchlaucht gebieten. (Er richtet den Befehl des Herzogs mit groͤßter Hoͤflichkeit aus, die Damen ziehen ſich zuruͤck, und er geht wieder zum Herzog.) Herzog von Braunſchweig. Schaffe mir einen Whisky. (Der ſchwarze Becker geht und bringt den Whisky.) Ein engliſcher Artillerieobriſt (eine junge Dame hereinfuͤhrend:) Adeline — Was ich ſo lange in Londons erſten Cirkeln geſucht, — hier, auf dem Feldzug, find’ ich es auf einmal in Dir — entzückender Schönheits- glanz und unverſiegbare Liebe. Adeline. Wer weiß, wie viele herrlichere Blumen du vorbeigingſt, ohne ſie zu ſehen, und wie zufällig dein Blick grade auf mich fiel. Artillerieobriſt. Nein, nein, — kein Zufall — Mein guter Ge- nius ſelbſt führte mich in deine bräutlichen Arme. Adeline. Siehe dort die Fürſtin Ligne, die Herzogin <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0255" n="247"/> <sp who="#BRAUN"> <speaker> <hi rendition="#g">Herzog von Braunſchweig.</hi> </speaker><lb/> <p>Gehe zu den Damen, mache deine höflichſten Ver-<lb/> beugungen, und ſag’ ihnen: ich dankte für die Ehre.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHBECK"> <speaker> <hi rendition="#g">Schwarzer Becker.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie Ew. Durchlaucht gebieten.</p><lb/> <stage>(Er richtet den Befehl des Herzogs mit groͤßter Hoͤflichkeit<lb/> aus, die Damen ziehen ſich zuruͤck, und er geht wieder<lb/> zum Herzog.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#BRAUN"> <speaker> <hi rendition="#g">Herzog von Braunſchweig.</hi> </speaker><lb/> <p>Schaffe mir einen Whisky.</p><lb/> <stage>(Der ſchwarze Becker geht und bringt den Whisky.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#EARTOBR"> <speaker> <hi rendition="#g">Ein engliſcher Artillerieobriſt</hi> </speaker><lb/> <stage>(eine junge Dame hereinfuͤhrend:)</stage><lb/> <p>Adeline — Was ich ſo lange in Londons erſten<lb/> Cirkeln geſucht, — hier, auf dem Feldzug, find’ ich<lb/> es auf einmal in Dir — entzückender Schönheits-<lb/> glanz und unverſiegbare Liebe.</p> </sp><lb/> <sp who="#ADE"> <speaker> <hi rendition="#g">Adeline.</hi> </speaker><lb/> <p>Wer weiß, wie viele herrlichere Blumen du<lb/> vorbeigingſt, ohne ſie zu ſehen, und wie zufällig<lb/> dein Blick grade auf mich fiel.</p> </sp><lb/> <sp who="#ARTO"> <speaker> <hi rendition="#g">Artillerieobriſt.</hi> </speaker><lb/> <p>Nein, nein, — kein Zufall — Mein guter Ge-<lb/> nius ſelbſt führte mich in deine bräutlichen Arme.</p> </sp><lb/> <sp who="#ADE"> <speaker> <hi rendition="#g">Adeline.</hi> </speaker><lb/> <p>Siehe dort die Fürſtin Ligne, die Herzogin<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0255]
Herzog von Braunſchweig.
Gehe zu den Damen, mache deine höflichſten Ver-
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Schwarzer Becker.
Wie Ew. Durchlaucht gebieten.
(Er richtet den Befehl des Herzogs mit groͤßter Hoͤflichkeit
aus, die Damen ziehen ſich zuruͤck, und er geht wieder
zum Herzog.)
Herzog von Braunſchweig.
Schaffe mir einen Whisky.
(Der ſchwarze Becker geht und bringt den Whisky.)
Ein engliſcher Artillerieobriſt
(eine junge Dame hereinfuͤhrend:)
Adeline — Was ich ſo lange in Londons erſten
Cirkeln geſucht, — hier, auf dem Feldzug, find’ ich
es auf einmal in Dir — entzückender Schönheits-
glanz und unverſiegbare Liebe.
Adeline.
Wer weiß, wie viele herrlichere Blumen du
vorbeigingſt, ohne ſie zu ſehen, und wie zufällig
dein Blick grade auf mich fiel.
Artillerieobriſt.
Nein, nein, — kein Zufall — Mein guter Ge-
nius ſelbſt führte mich in deine bräutlichen Arme.
Adeline.
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/255>, abgerufen am 08.07.2024. |