Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.

Bild:
<< vorherige Seite
Jouve.
Volk! Weiter nichts? Auseinander der Dreck --
(Er ruft:)
Ein Adler! ein Adler! Da fliegt er -- von der
Militärschule herüber -- Welches günstige Zeichen!
Volk (durcheinander:)
Ein Adler! ein Adler! -- Siehst du ihn? --
Nein -- Da ist er! -- Das ist ja eine Wolke --
-- Wolke? Ein Haufen Adler, wollt ihr sagen!
Jouve.
Nun, meine Dame, lassen Sie die Herren den
Himmel betrachten, -- wir kommen auf der Erde
desto weiter.
Die Dame.
Sie sind ein Genie, mein Herr, und ihre Hände
sind sehr kräftig.
Jouve.
Es geht mir wie einigen Monarchen: zum
Amusement schmiede ich bisweilen.
Die Dame.
Mein Wagen hält nicht weit von uns. -- Fah-
ren Sie mit mir nach Haus zum Souper?
Jouve.
Ohne andere Begleitung?
Die Dame.
Nur Ihre Ehre soll mich führen.

Jouve.
Volk! Weiter nichts? Auseinander der Dreck —
(Er ruft:)
Ein Adler! ein Adler! Da fliegt er — von der
Militärſchule herüber — Welches günſtige Zeichen!
Volk (durcheinander:)
Ein Adler! ein Adler! — Siehſt du ihn? —
Nein — Da iſt er! — Das iſt ja eine Wolke —
— Wolke? Ein Haufen Adler, wollt ihr ſagen!
Jouve.
Nun, meine Dame, laſſen Sie die Herren den
Himmel betrachten, — wir kommen auf der Erde
deſto weiter.
Die Dame.
Sie ſind ein Genie, mein Herr, und ihre Hände
ſind ſehr kräftig.
Jouve.
Es geht mir wie einigen Monarchen: zum
Amuſement ſchmiede ich bisweilen.
Die Dame.
Mein Wagen hält nicht weit von uns. — Fah-
ren Sie mit mir nach Haus zum Souper?
Jouve.
Ohne andere Begleitung?
Die Dame.
Nur Ihre Ehre ſoll mich führen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0186" n="178"/>
            <sp who="#JOU">
              <speaker><hi rendition="#g">Jouve</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Volk! Weiter nichts? Auseinander der Dreck &#x2014;</p><lb/>
              <stage>(Er ruft:)</stage><lb/>
              <p>Ein Adler! ein Adler! Da fliegt er &#x2014; von der<lb/>
Militär&#x017F;chule herüber &#x2014; Welches gün&#x017F;tige Zeichen!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#VOL">
              <speaker> <hi rendition="#g">Volk</hi> </speaker>
              <stage>(durcheinander:)</stage><lb/>
              <p>Ein Adler! ein Adler! &#x2014; Sieh&#x017F;t du ihn? &#x2014;<lb/>
Nein &#x2014; Da i&#x017F;t er! &#x2014; Das i&#x017F;t ja eine Wolke &#x2014;<lb/>
&#x2014; Wolke? Ein Haufen Adler, wollt ihr &#x017F;agen!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#JOU">
              <speaker><hi rendition="#g">Jouve</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Nun, meine Dame, la&#x017F;&#x017F;en Sie die Herren den<lb/>
Himmel betrachten, &#x2014; wir kommen auf der Erde<lb/>
de&#x017F;to weiter.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DAME">
              <speaker><hi rendition="#g">Die Dame</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Sie &#x017F;ind ein Genie, mein Herr, und ihre Hände<lb/>
&#x017F;ind &#x017F;ehr kräftig.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#JOU">
              <speaker><hi rendition="#g">Jouve</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Es geht mir wie einigen Monarchen: zum<lb/>
Amu&#x017F;ement &#x017F;chmiede ich bisweilen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DAME">
              <speaker><hi rendition="#g">Die Dame</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Mein Wagen hält nicht weit von uns. &#x2014; Fah-<lb/>
ren Sie mit mir nach Haus zum Souper?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#JOU">
              <speaker><hi rendition="#g">Jouve</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Ohne andere Begleitung?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DAME">
              <speaker><hi rendition="#g">Die Dame</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Nur Ihre Ehre &#x017F;oll mich führen.</p>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[178/0186] Jouve. Volk! Weiter nichts? Auseinander der Dreck — (Er ruft:) Ein Adler! ein Adler! Da fliegt er — von der Militärſchule herüber — Welches günſtige Zeichen! Volk (durcheinander:) Ein Adler! ein Adler! — Siehſt du ihn? — Nein — Da iſt er! — Das iſt ja eine Wolke — — Wolke? Ein Haufen Adler, wollt ihr ſagen! Jouve. Nun, meine Dame, laſſen Sie die Herren den Himmel betrachten, — wir kommen auf der Erde deſto weiter. Die Dame. Sie ſind ein Genie, mein Herr, und ihre Hände ſind ſehr kräftig. Jouve. Es geht mir wie einigen Monarchen: zum Amuſement ſchmiede ich bisweilen. Die Dame. Mein Wagen hält nicht weit von uns. — Fah- ren Sie mit mir nach Haus zum Souper? Jouve. Ohne andere Begleitung? Die Dame. Nur Ihre Ehre ſoll mich führen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/186
Zitationshilfe: Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/186>, abgerufen am 05.05.2024.