Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Hortense. Feld der Ehre -- sage oft: Feld der -- (Sie stockt.) Napoleon. Sprich. Hortense. -- der Eitelkeit. Napoleon. Der Albernheit beschuldigen mich die faden Zeitungsschreiber. -- Hortense, denke du besser von mir: nie kämpft' ich ohne Grund. Zog ich nach Spanien, so war es, um die Heimtücke des Cabinets von Madrid zu strafen, die letzten Bour- bonen des Continents, welche mich nie aufrichtig lieben konnten, aus meinem Rücken zu entfernen, den Engländern mit einem gewaltigen Bollwerk das Mittelmeer zu schließen. Zog ich nach Ruß- land, so war es, endlich mit einem Schlag zu ent- scheiden, ob südlicher Geist oder nordische Knuten die Welt beherrschen sollten. Jetzt hätt' ich indeß gern Frieden -- doch Groß und Klein ist gegen mich, und ich muß kämpfen. Hortense. Du mußt -- ja, weil du willst. Hortenſe. Feld der Ehre — ſage oft: Feld der — (Sie ſtockt.) Napoleon. Sprich. Hortenſe. — der Eitelkeit. Napoleon. Der Albernheit beſchuldigen mich die faden Zeitungsſchreiber. — Hortenſe, denke du beſſer von mir: nie kämpft’ ich ohne Grund. Zog ich nach Spanien, ſo war es, um die Heimtücke des Cabinets von Madrid zu ſtrafen, die letzten Bour- bonen des Continents, welche mich nie aufrichtig lieben konnten, aus meinem Rücken zu entfernen, den Engländern mit einem gewaltigen Bollwerk das Mittelmeer zu ſchließen. Zog ich nach Ruß- land, ſo war es, endlich mit einem Schlag zu ent- ſcheiden, ob ſüdlicher Geiſt oder nordiſche Knuten die Welt beherrſchen ſollten. Jetzt hätt’ ich indeß gern Frieden — doch Groß und Klein iſt gegen mich, und ich muß kämpfen. Hortenſe. Du mußt — ja, weil du willſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0182" n="174"/> <sp who="#HORTEN"> <speaker><hi rendition="#g">Hortenſe</hi>.</speaker><lb/> <p>Feld der Ehre — ſage oft: Feld der —</p><lb/> <stage>(Sie ſtockt.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker><hi rendition="#g">Napoleon</hi>.</speaker><lb/> <p>Sprich.</p> </sp><lb/> <sp who="#HORTEN"> <speaker><hi rendition="#g">Hortenſe</hi>.</speaker><lb/> <p>— der Eitelkeit.</p> </sp><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker><hi rendition="#g">Napoleon</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Albernheit beſchuldigen mich die faden<lb/> Zeitungsſchreiber. — Hortenſe, denke du beſſer<lb/> von mir: nie kämpft’ ich ohne Grund. Zog ich<lb/> nach Spanien, ſo war es, um die Heimtücke des<lb/> Cabinets von Madrid zu ſtrafen, die letzten Bour-<lb/> bonen des Continents, welche mich nie aufrichtig<lb/> lieben konnten, aus meinem Rücken zu entfernen,<lb/> den Engländern mit einem gewaltigen Bollwerk<lb/> das Mittelmeer zu ſchließen. Zog ich nach Ruß-<lb/> land, ſo war es, endlich mit einem Schlag zu ent-<lb/> ſcheiden, ob ſüdlicher Geiſt oder nordiſche Knuten<lb/> die Welt beherrſchen ſollten. Jetzt hätt’ ich indeß<lb/> gern Frieden — doch Groß und Klein iſt gegen<lb/> mich, und ich muß kämpfen.</p> </sp><lb/> <sp who="#HORTEN"> <speaker><hi rendition="#g">Hortenſe</hi>.</speaker><lb/> <p>Du mußt — ja, weil du willſt.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [174/0182]
Hortenſe.
Feld der Ehre — ſage oft: Feld der —
(Sie ſtockt.)
Napoleon.
Sprich.
Hortenſe.
— der Eitelkeit.
Napoleon.
Der Albernheit beſchuldigen mich die faden
Zeitungsſchreiber. — Hortenſe, denke du beſſer
von mir: nie kämpft’ ich ohne Grund. Zog ich
nach Spanien, ſo war es, um die Heimtücke des
Cabinets von Madrid zu ſtrafen, die letzten Bour-
bonen des Continents, welche mich nie aufrichtig
lieben konnten, aus meinem Rücken zu entfernen,
den Engländern mit einem gewaltigen Bollwerk
das Mittelmeer zu ſchließen. Zog ich nach Ruß-
land, ſo war es, endlich mit einem Schlag zu ent-
ſcheiden, ob ſüdlicher Geiſt oder nordiſche Knuten
die Welt beherrſchen ſollten. Jetzt hätt’ ich indeß
gern Frieden — doch Groß und Klein iſt gegen
mich, und ich muß kämpfen.
Hortenſe.
Du mußt — ja, weil du willſt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/182 |
Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/182>, abgerufen am 08.07.2024. |