Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.
Losung. Sie sollen uns für zwei Mouchards erster Sorte halten. (Zu den Gensd'armes:) Wo ihr Officier? Officier. Da bin ich. (Nachdem ihm Fouche etwas in das Ohr gesagt hat:) Wünsch' Ihnen Glück im Geschäft, meine Herren. (Die Patrouille zieht weiter.) Carnot. Hm, bediene dich nicht des Betruges. Fouche. Muß man es jetzt nicht thun, wenn man unter den Schurken das Gute durchsetzen will? Carnot. Ha, da -- Fouche. Wie wird dir? Carnot. Ein unwillkührlicher Schauder ist verzeihlich: bedenke, wo wir stehen, hergebannt vom dunklen Triebe. Fouche. Die berüchtigte Laterne des Greveplatzes faßt mit ihrem Mörderarm über uns in die Nacht und dort, in der Mitte rasselte die permanente
Loſung. Sie ſollen uns für zwei Mouchards erſter Sorte halten. (Zu den Gensd’armes:) Wo ihr Officier? Officier. Da bin ich. (Nachdem ihm Fouché etwas in das Ohr geſagt hat:) Wünſch’ Ihnen Glück im Geſchäft, meine Herren. (Die Patrouille zieht weiter.) Carnot. Hm, bediene dich nicht des Betruges. Fouché. Muß man es jetzt nicht thun, wenn man unter den Schurken das Gute durchſetzen will? Carnot. Ha, da — Fouché. Wie wird dir? Carnot. Ein unwillkührlicher Schauder iſt verzeihlich: bedenke, wo wir ſtehen, hergebannt vom dunklen Triebe. Fouché. Die berüchtigte Laterne des Greveplatzes faßt mit ihrem Mörderarm über uns in die Nacht und dort, in der Mitte raſſelte die permanente <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#FOU"> <p><pb facs="#f0127" n="119"/> Loſung. Sie ſollen uns für zwei Mouchards erſter<lb/> Sorte halten.</p><lb/> <stage>(Zu den Gensd’armes:)</stage><lb/> <p>Wo ihr Officier?</p> </sp><lb/> <sp who="#OFF"> <speaker><hi rendition="#g">Officier</hi>.</speaker><lb/> <p>Da bin ich.</p><lb/> <stage>(Nachdem ihm Fouch<hi rendition="#aq">é</hi> etwas in das Ohr geſagt hat:)</stage><lb/> <p>Wünſch’ Ihnen Glück im Geſchäft, meine Herren.</p><lb/> <stage>(Die Patrouille zieht weiter.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#CAR"> <speaker><hi rendition="#g">Carnot</hi>.</speaker><lb/> <p>Hm, bediene dich nicht des Betruges.</p> </sp><lb/> <sp who="#FOU"> <speaker><hi rendition="#g">Fouch<hi rendition="#aq">é</hi></hi>.</speaker><lb/> <p>Muß man es jetzt nicht thun, wenn man unter<lb/> den Schurken das Gute durchſetzen will?</p> </sp><lb/> <sp who="#CAR"> <speaker><hi rendition="#g">Carnot</hi>.</speaker><lb/> <p>Ha, da —</p> </sp><lb/> <sp who="#FOU"> <speaker><hi rendition="#g">Fouch<hi rendition="#aq">é</hi></hi>.</speaker><lb/> <p>Wie wird dir?</p> </sp><lb/> <sp who="#CAR"> <speaker><hi rendition="#g">Carnot</hi>.</speaker><lb/> <p>Ein unwillkührlicher Schauder iſt verzeihlich:<lb/> bedenke, wo wir ſtehen, hergebannt vom dunklen<lb/> Triebe.</p> </sp><lb/> <sp who="#FOU"> <speaker><hi rendition="#g">Fouch<hi rendition="#aq">é</hi></hi>.</speaker><lb/> <p>Die berüchtigte Laterne des Greveplatzes faßt<lb/> mit ihrem Mörderarm über uns in die Nacht<lb/> und dort, in der Mitte raſſelte die permanente<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [119/0127]
Loſung. Sie ſollen uns für zwei Mouchards erſter
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(Zu den Gensd’armes:)
Wo ihr Officier?
Officier.
Da bin ich.
(Nachdem ihm Fouché etwas in das Ohr geſagt hat:)
Wünſch’ Ihnen Glück im Geſchäft, meine Herren.
(Die Patrouille zieht weiter.)
Carnot.
Hm, bediene dich nicht des Betruges.
Fouché.
Muß man es jetzt nicht thun, wenn man unter
den Schurken das Gute durchſetzen will?
Carnot.
Ha, da —
Fouché.
Wie wird dir?
Carnot.
Ein unwillkührlicher Schauder iſt verzeihlich:
bedenke, wo wir ſtehen, hergebannt vom dunklen
Triebe.
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/127>, abgerufen am 08.07.2024. |