pgo_379.001 geräumige und bequeme Form treten, welche auch die realistische Prosa pgo_379.002 der verwickeltsten Kulturverhältnisse in sich aufzunehmen und wiederzuspiegeln pgo_379.003 fähig ist. Der Roman, das moderne Epos in Prosa, das sich pgo_379.004 nur an die allgemeinsten Gesetze des epischen Styles bindet und sonst die pgo_379.005 größten Freiheiten der Auffassung und Behandlung verträgt, ist daher pgo_379.006 ein willkommener Ersatz für die alte Volksepopöe! Wir haben indeß pgo_379.007 schon früher erwähnt, daß wir seine ausschließliche Berechtigung für die pgo_379.008 epische Darstellung des Kulturlebens der Gegenwart nicht anerkennen; pgo_379.009 daß wir ein modernes rhythmisches, kunstgeadeltes Epos im strengeren pgo_379.010 Styl für möglich halten, in welchem zwar unsere Kultur nicht erschöpfend pgo_379.011 bis in ihre Einzelnheiten, aber doch in ihren Höhenpunkten, in ihren pgo_379.012 wesentlichen Zügen genugsam dargestellt wird, um der Nachwelt ein dichterisch pgo_379.013 markirtes Gemälde unseres Jahrhunderts zu hinterlassen. Es pgo_379.014 bedarf nur eines großen Genius und eines kühnen Griffes zum thatsächlichen pgo_379.015 Beweise unserer Ansicht. Was aber ein Kulturgemälde der Vergangenheit pgo_379.016 betrifft, so werden wir stets dem historischen Epos den Vorzug pgo_379.017 vor dem historischen Roman ertheilen.
pgo_379.018 Wir wollen nun sehn, was dem Roman mit dem Epos gemeinsam pgo_379.019 ist, und was beide von einander unterscheidet. Das Epos entrollt sein pgo_379.020 Kulturgemälde, indem es meistens einen Völkerkampf darstellt; der pgo_379.021 Roman hält sich an ein individuelles Erlebniß! Das Epos wählt zu pgo_379.022 seinen Helden hervorragende Charaktere, geschichtlich gefeierte Namen; pgo_379.023 der Roman vermeidet sie und sucht das Weltbild, das er darstellt, an das pgo_379.024 Geschick erfundener Helden zu knüpfen. Dies hängt damit zusammen, pgo_379.025 daß der epische Dichter das naive Organ seines Volkes ist, der Romandichter pgo_379.026 dagegen sein Werk mit dem vollen Bewußtsein einer frei erfindenden pgo_379.027 Phantasie schafft. Wenn er in der Darstellung der äußern Welt den pgo_379.028 Regeln des epischen Styles folgt: so darf er dagegen auf die innern Entwickelungen, pgo_379.029 auf die Dialektik der Empfindungen, auf die Geheimnisse pgo_379.030 des Seelenlebens, auf die Magie und wechselnde Beleuchtung der Gedankenwelt pgo_379.031 eine sinnige, eingehende Betrachtung wenden -- die psychologische pgo_379.032 Malerei ist bis zu mikroskopischer Ausführung verstattet. Die Würde pgo_379.033 und Erhabenheit des heroischen Epos kann der Roman nicht erreichen; pgo_379.034 dagegen darf er von einer größeren pathologischen Wärme durchdrungen
pgo_379.001 geräumige und bequeme Form treten, welche auch die realistische Prosa pgo_379.002 der verwickeltsten Kulturverhältnisse in sich aufzunehmen und wiederzuspiegeln pgo_379.003 fähig ist. Der Roman, das moderne Epos in Prosa, das sich pgo_379.004 nur an die allgemeinsten Gesetze des epischen Styles bindet und sonst die pgo_379.005 größten Freiheiten der Auffassung und Behandlung verträgt, ist daher pgo_379.006 ein willkommener Ersatz für die alte Volksepopöe! Wir haben indeß pgo_379.007 schon früher erwähnt, daß wir seine ausschließliche Berechtigung für die pgo_379.008 epische Darstellung des Kulturlebens der Gegenwart nicht anerkennen; pgo_379.009 daß wir ein modernes rhythmisches, kunstgeadeltes Epos im strengeren pgo_379.010 Styl für möglich halten, in welchem zwar unsere Kultur nicht erschöpfend pgo_379.011 bis in ihre Einzelnheiten, aber doch in ihren Höhenpunkten, in ihren pgo_379.012 wesentlichen Zügen genugsam dargestellt wird, um der Nachwelt ein dichterisch pgo_379.013 markirtes Gemälde unseres Jahrhunderts zu hinterlassen. Es pgo_379.014 bedarf nur eines großen Genius und eines kühnen Griffes zum thatsächlichen pgo_379.015 Beweise unserer Ansicht. Was aber ein Kulturgemälde der Vergangenheit pgo_379.016 betrifft, so werden wir stets dem historischen Epos den Vorzug pgo_379.017 vor dem historischen Roman ertheilen.
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geräumige und bequeme Form treten, welche auch die realistische Prosa pgo_379.002
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fähig ist. Der Roman, das moderne Epos in Prosa, das sich pgo_379.004
nur an die allgemeinsten Gesetze des epischen Styles bindet und sonst die pgo_379.005
größten Freiheiten der Auffassung und Behandlung verträgt, ist daher pgo_379.006
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Gottschall, Rudolph: Poetik. Die Dichtkunst und ihre Technik [v]om Standpunkte der Neuzeit. Breslau, 1858, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschall_poetik_1858/401>, abgerufen am 22.11.2024.
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