Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Erbschleicher.
W. Ungew. Desto besser!
Weinhold. Es wird mir grün und gelb vor
den Augen --
W. Ungew. Desto natürlicher! (Nimmt ei-
nen Stuhl und setzt sich Weinholden zur Rechten.)
Zehnter Auftritt.
Justine. Benedikt, als Notar. Vorige.
(Gerhard kann in diesem und den folgenden Auf-
tritten von Zeit zu Zeit an der Kabinetsthüre
lauschen; so oft ihn aber Justine gewahr wird,
winkt sie ihm, hinter der Wittwe Ungewitter
Rücken, sich zurück zu ziehen.)
Justine (mit Schreibzeug und zwey Lichtern, geht
voran.)
Sprechen Sie ein wenig laut, Herr No-
tarius. Sein Gehör hat gelitten.
(Setzt den Tisch
und Stuhl zurechte.)
Benedikt (näher kommend, thut erschrocken. Zu
Justinen.)
Ey! wie haben sich Herr Gerhard ver-
ändert!
Justine (weinerlich.) Das geht sehr natürlich
zu.
(Sie tritt neben Weinholds Sessel, zur Linken.)
Benedikt (mit starker Stimme.) Ganz gehor-
samster Diener, mein Herr Gerhard!

Weinhold
Die Erbſchleicher.
W. Ungew. Deſto beſſer!
Weinhold. Es wird mir gruͤn und gelb vor
den Augen —
W. Ungew. Deſto natuͤrlicher! (Nimmt ei-
nen Stuhl und ſetzt ſich Weinholden zur Rechten.)
Zehnter Auftritt.
Juſtine. Benedikt, als Notar. Vorige.
(Gerhard kann in dieſem und den folgenden Auf-
tritten von Zeit zu Zeit an der Kabinetsthüre
lauſchen; ſo oft ihn aber Juſtine gewahr wird,
winkt ſie ihm, hinter der Wittwe Ungewitter
Rücken, ſich zurück zu ziehen.)
Juſtine (mit Schreibzeug und zwey Lichtern, geht
voran.)
Sprechen Sie ein wenig laut, Herr No-
tarius. Sein Gehoͤr hat gelitten.
(Setzt den Tiſch
und Stuhl zurechte.)
Benedikt (näher kommend, thut erſchrocken. Zu
Juſtinen.)
Ey! wie haben ſich Herr Gerhard ver-
aͤndert!
Juſtine (weinerlich.) Das geht ſehr natuͤrlich
zu.
(Sie tritt neben Weinholds Seſſel, zur Linken.)
Benedikt (mit ſtarker Stimme.) Ganz gehor-
ſamſter Diener, mein Herr Gerhard!

Weinhold
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0198" n="192"/>
          <fw place="top" type="header">Die Erb&#x017F;chleicher.</fw><lb/>
          <sp who="#WUNGE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">W. Ungew.</hi> </speaker>
            <p>De&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WEIN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Weinhold.</hi> </speaker>
            <p>Es wird mir gru&#x0364;n und gelb vor<lb/>
den Augen &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WUNGE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">W. Ungew.</hi> </speaker>
            <p>De&#x017F;to natu&#x0364;rlicher!</p>
            <stage>(Nimmt ei-<lb/>
nen Stuhl und &#x017F;etzt &#x017F;ich Weinholden zur Rechten.)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zehnter Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage>Ju&#x017F;tine. Benedikt, als Notar. Vorige.</stage><lb/>
          <stage>(Gerhard kann in die&#x017F;em und den folgenden Auf-<lb/>
tritten von Zeit zu Zeit an der Kabinetsthüre<lb/>
lau&#x017F;chen; &#x017F;o oft ihn aber Ju&#x017F;tine gewahr wird,<lb/>
winkt &#x017F;ie ihm, hinter der Wittwe Ungewitter<lb/>
Rücken, &#x017F;ich zurück zu ziehen.)</stage><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine</hi> </speaker>
            <stage>(mit Schreibzeug und zwey Lichtern, geht<lb/>
voran.)</stage>
            <p>Sprechen Sie ein wenig laut, Herr No-<lb/>
tarius. Sein Geho&#x0364;r hat gelitten.</p>
            <stage>(Setzt den Ti&#x017F;ch<lb/>
und Stuhl zurechte.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BEN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Benedikt</hi> </speaker>
            <stage>(näher kommend, thut er&#x017F;chrocken. Zu<lb/>
Ju&#x017F;tinen.)</stage>
            <p>Ey! wie haben &#x017F;ich Herr Gerhard ver-<lb/>
a&#x0364;ndert!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine</hi> </speaker>
            <stage>(weinerlich.)</stage>
            <p>Das geht &#x017F;ehr natu&#x0364;rlich<lb/>
zu.</p>
            <stage>(Sie tritt neben Weinholds Se&#x017F;&#x017F;el, zur Linken.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BEN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Benedikt</hi> </speaker>
            <stage>(mit &#x017F;tarker Stimme.)</stage>
            <p>Ganz gehor-<lb/>
&#x017F;am&#x017F;ter Diener, mein Herr Gerhard!</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Weinhold</hi> </fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0198] Die Erbſchleicher. W. Ungew. Deſto beſſer! Weinhold. Es wird mir gruͤn und gelb vor den Augen — W. Ungew. Deſto natuͤrlicher! (Nimmt ei- nen Stuhl und ſetzt ſich Weinholden zur Rechten.) Zehnter Auftritt. Juſtine. Benedikt, als Notar. Vorige. (Gerhard kann in dieſem und den folgenden Auf- tritten von Zeit zu Zeit an der Kabinetsthüre lauſchen; ſo oft ihn aber Juſtine gewahr wird, winkt ſie ihm, hinter der Wittwe Ungewitter Rücken, ſich zurück zu ziehen.) Juſtine (mit Schreibzeug und zwey Lichtern, geht voran.) Sprechen Sie ein wenig laut, Herr No- tarius. Sein Gehoͤr hat gelitten. (Setzt den Tiſch und Stuhl zurechte.) Benedikt (näher kommend, thut erſchrocken. Zu Juſtinen.) Ey! wie haben ſich Herr Gerhard ver- aͤndert! Juſtine (weinerlich.) Das geht ſehr natuͤrlich zu. (Sie tritt neben Weinholds Seſſel, zur Linken.) Benedikt (mit ſtarker Stimme.) Ganz gehor- ſamſter Diener, mein Herr Gerhard! Weinhold

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/198
Zitationshilfe: Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/198>, abgerufen am 18.12.2024.