schrickt, wie ich sehe. Nicht wahr? bloß vor dem Unglück, das Fritzen getroffen hat; aber nicht vor seiner Bosheit und Gottlosigkeit. Ich weiß alle seine Streiche, wie er noch gestern mit dem lahmen Stallknecht und der blinden Fieke umgegangen ist. Er weiß, daß ich die Gewalt habe, ihn für seine gottlose Streiche zu züchtigen. Ich könnte ihn schlagen. Ich könnte ihn krumm schließen. Ich könnte ihn ein Paar Tage in den Keller stecken, damit er wüßte, wie den Lahmen und Blinden zu Mu- the wäre. Was würde aber das alles helfen, wenn er nicht sein Herz und seine Gesinnungen bessert, und mehr Menschenliebe annimmt?
Spiegle er sich an den Gerichten Gottes, die über Fritzen kamen. Denn es kann ihm nimmermehr wohl gehen, wenn er so bleibt. Gott ist kein Lügner, und der hat ausdrück- lich in der Bibel gesagt:
Du
ſchrickt, wie ich ſehe. Nicht wahr? bloß vor dem Ungluͤck, das Fritzen getroffen hat; aber nicht vor ſeiner Bosheit und Gottloſigkeit. Ich weiß alle ſeine Streiche, wie er noch geſtern mit dem lahmen Stallknecht und der blinden Fieke umgegangen iſt. Er weiß, daß ich die Gewalt habe, ihn fuͤr ſeine gottloſe Streiche zu zuͤchtigen. Ich koͤnnte ihn ſchlagen. Ich koͤnnte ihn krumm ſchließen. Ich koͤnnte ihn ein Paar Tage in den Keller ſtecken, damit er wuͤßte, wie den Lahmen und Blinden zu Mu- the waͤre. Was wuͤrde aber das alles helfen, wenn er nicht ſein Herz und ſeine Geſinnungen beſſert, und mehr Menſchenliebe annimmt?
Spiegle er ſich an den Gerichten Gottes, die uͤber Fritzen kamen. Denn es kann ihm nimmermehr wohl gehen, wenn er ſo bleibt. Gott iſt kein Luͤgner, und der hat ausdruͤck- lich in der Bibel geſagt:
Du
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ſchrickt, wie ich ſehe. Nicht wahr? bloß vor
dem Ungluͤck, das Fritzen getroffen hat; aber
nicht vor ſeiner Bosheit und Gottloſigkeit. Ich
weiß alle ſeine Streiche, wie er noch geſtern
mit dem lahmen Stallknecht und der blinden
Fieke umgegangen iſt. Er weiß, daß ich die
Gewalt habe, ihn fuͤr ſeine gottloſe Streiche
zu zuͤchtigen. Ich koͤnnte ihn ſchlagen. Ich
koͤnnte ihn krumm ſchließen. Ich koͤnnte ihn
ein Paar Tage in den Keller ſtecken, damit er
wuͤßte, wie den Lahmen und Blinden zu Mu-
the waͤre. Was wuͤrde aber das alles helfen,
wenn er nicht ſein Herz und ſeine Geſinnungen
beſſert, und mehr Menſchenliebe annimmt?
Spiegle er ſich an den Gerichten Gottes,
die uͤber Fritzen kamen. Denn es kann ihm
nimmermehr wohl gehen, wenn er ſo bleibt.
Gott iſt kein Luͤgner, und der hat ausdruͤck-
lich in der Bibel geſagt:
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/300>, abgerufen am 22.11.2024.
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