werde wohl noch nicht abgefertiget seyn. Eini- ge Tage nachher wird der Erschlagene gefun- den. Der Sohn ist indessen ganz getrost -- geht in die Schenke -- säuft und spielt nach Herzenslust. Endlich kömmt es bey dem Schnupftuche heraus, das der Vater mitgenom- men hatte. Das sieht die Schwester, und fragt: wie er dazu gekommen wäre? Da verstummt er -- wird eingezogen, und gestehet die er- schreckliche That.
Wie es ihm gieng, könnt ihr leicht denken. Er wurde von unten auf gerädert, und sein Leib aufs Rad geflochten. Vorher hat er noch gestanden, daß ihm das gar nicht aus den Gedanken und vor den Augen wegkäme, da sich der Vater bey dem ersten Schlage noch einmal so kläglich nach ihm umgesehen habe, als ob er sagen wollen: Sohn! undankba- rer, unmenschlicher Sohn! kannst du das an deinem eigenen Vater thun?
Nun,
werde wohl noch nicht abgefertiget ſeyn. Eini- ge Tage nachher wird der Erſchlagene gefun- den. Der Sohn iſt indeſſen ganz getroſt — geht in die Schenke — ſaͤuft und ſpielt nach Herzensluſt. Endlich koͤmmt es bey dem Schnupftuche heraus, das der Vater mitgenom- men hatte. Das ſieht die Schweſter, und fragt: wie er dazu gekommen waͤre? Da verſtummt er — wird eingezogen, und geſtehet die er- ſchreckliche That.
Wie es ihm gieng, koͤnnt ihr leicht denken. Er wurde von unten auf geraͤdert, und ſein Leib aufs Rad geflochten. Vorher hat er noch geſtanden, daß ihm das gar nicht aus den Gedanken und vor den Augen wegkaͤme, da ſich der Vater bey dem erſten Schlage noch einmal ſo klaͤglich nach ihm umgeſehen habe, als ob er ſagen wollen: Sohn! undankba- rer, unmenſchlicher Sohn! kannſt du das an deinem eigenen Vater thun?
Nun,
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werde wohl noch nicht abgefertiget ſeyn. Eini-
ge Tage nachher wird der Erſchlagene gefun-
den. Der Sohn iſt indeſſen ganz getroſt —
geht in die Schenke — ſaͤuft und ſpielt nach
Herzensluſt. Endlich koͤmmt es bey dem
Schnupftuche heraus, das der Vater mitgenom-
men hatte. Das ſieht die Schweſter, und fragt:
wie er dazu gekommen waͤre? Da verſtummt
er — wird eingezogen, und geſtehet die er-
ſchreckliche That.
Wie es ihm gieng, koͤnnt ihr leicht denken.
Er wurde von unten auf geraͤdert, und ſein
Leib aufs Rad geflochten. Vorher hat er noch
geſtanden, daß ihm das gar nicht aus den
Gedanken und vor den Augen wegkaͤme, da
ſich der Vater bey dem erſten Schlage noch
einmal ſo klaͤglich nach ihm umgeſehen habe,
als ob er ſagen wollen: Sohn! undankba-
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/142>, abgerufen am 03.05.2024.
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