Der Vater wurde manchmal botenweise über Feld geschickt, und wegen seiner Ehrlich- keit wurde ihm auch Geld anvertrauet. Da gieng er nun einmal im Winter wohin, Geld zu holen. Er sagte es zu Hause vorher, daß es der Junge und die Tochter, die er noch hatte, hörten. Der Weg betrug etwa vier Meilen, und auf der Hälfte mußte er durch einen dicken Wald.
An dem Tage, da er wiederzukommen ver- sprochen hatte, sagte der Sohn des Morgens: er wolle dem Vater bis ins Holz entgegen ge- hen, und ihm das Bündel abnehmen. War das nicht gut? Aber hört nur weiter.
Er geht fort und nimmt des Vaters Hand- beil mit sich. "Was willst du denn damit, fragt die Schwester?" Er giebt vor: er wol- le sich einen Axenstiel aushauen. Mitten im Holze begegnet ihm der Vater, und freuet sich, den Sohn zu sehen. Er nimmt ihm das
Bündel
Der Vater wurde manchmal botenweiſe uͤber Feld geſchickt, und wegen ſeiner Ehrlich- keit wurde ihm auch Geld anvertrauet. Da gieng er nun einmal im Winter wohin, Geld zu holen. Er ſagte es zu Hauſe vorher, daß es der Junge und die Tochter, die er noch hatte, hoͤrten. Der Weg betrug etwa vier Meilen, und auf der Haͤlfte mußte er durch einen dicken Wald.
An dem Tage, da er wiederzukommen ver- ſprochen hatte, ſagte der Sohn des Morgens: er wolle dem Vater bis ins Holz entgegen ge- hen, und ihm das Buͤndel abnehmen. War das nicht gut? Aber hoͤrt nur weiter.
Er geht fort und nimmt des Vaters Hand- beil mit ſich. „Was willſt du denn damit, fragt die Schweſter?“ Er giebt vor: er wol- le ſich einen Axenſtiel aushauen. Mitten im Holze begegnet ihm der Vater, und freuet ſich, den Sohn zu ſehen. Er nimmt ihm das
Buͤndel
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Der Vater wurde manchmal botenweiſe
uͤber Feld geſchickt, und wegen ſeiner Ehrlich-
keit wurde ihm auch Geld anvertrauet. Da
gieng er nun einmal im Winter wohin, Geld
zu holen. Er ſagte es zu Hauſe vorher, daß
es der Junge und die Tochter, die er noch
hatte, hoͤrten. Der Weg betrug etwa vier
Meilen, und auf der Haͤlfte mußte er durch
einen dicken Wald.
An dem Tage, da er wiederzukommen ver-
ſprochen hatte, ſagte der Sohn des Morgens:
er wolle dem Vater bis ins Holz entgegen ge-
hen, und ihm das Buͤndel abnehmen. War
das nicht gut? Aber hoͤrt nur weiter.
Er geht fort und nimmt des Vaters Hand-
beil mit ſich. „Was willſt du denn damit,
fragt die Schweſter?“ Er giebt vor: er wol-
le ſich einen Axenſtiel aushauen. Mitten im
Holze begegnet ihm der Vater, und freuet
ſich, den Sohn zu ſehen. Er nimmt ihm das
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/140>, abgerufen am 23.11.2024.
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