Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.nicht. Damit waschen wir uns. Dadurch wer O! nehmt uns mit, riefen die Kinder. chen D
nicht. Damit waſchen wir uns. Dadurch wer O! nehmt uns mit, riefen die Kinder. chen D
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nicht. Damit waſchen wir uns. Dadurch wer
den wir ſchoͤn, und kriegen auch in dem Jahre
das Fieber nicht. Aber warum muß es denn
eben Oſterwaſſer ſeyn? fragten die Kinder.
Thuts denn ander Waſſer nicht auch? Und
warum holt ihrs denn vor Aufgang der Son-
ne? Ja! Kinderchen, ſagten die Leute, das
muß ſo ſeyn. So ſagt mans, und ſo hats
meine Großmutter ſchon gehalten. Der
Herr Chriſtus iſt ja morgen auferſtanden.
Dann zittert die Sonne, wenn ſie aufgeht,
und ehe ſie denn aufs Waſſer ſcheint, muͤſſen
wirs holen, und zwar ſtillſchweigend: ja
kein Wort reden. Sonſt hilft alles nichts.
O! nehmt uns mit, riefen die Kinder.
Nein! ſagten die Leute. Wir muͤſſens heim-
lich thun. Papa und Mama ſind nicht da-
fuͤr, und koͤnnen es nicht leiden. Aber es
iſt doch wahr. Die Kinder baten ſehr. Die
Leute wollten erſt nicht; aber endlich verſpra-
chen
D
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Zitationshilfe: | Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/71>, abgerufen am 16.02.2025. |