Zweytens ist es eine alberne Gewohn- heit unter den Leuten, daß sie den Kindern vorsprechen: Christus schicke den Weyh- nachtsmann, der den Kindern was bescheere. Das sey ein Engel, der in der Weyhnachts- nacht umhergehe, und die Sachen für die Kinder hinlege. Daher lassen sie verkleidete Personen in allerley Aufzügen herumgehen, wovon oft manche Kinder vor Schreck den Tod gehabt haben.
Du hast von diesen Possen noch nichts gehört und gesehen, sagte mein Vater, und wirst dergleichen in unserm Hause auch nicht sehen. Da du aber schon etwas davon er- fahren hast, so sage ich dir, daß das alles falsch, und ein Betrug der Leute sey. Wir haben dich viel zu lieb, als daß wir dir sol- che falsche Dinge in den Kopf setzen sollten. Das Weyhnachtsfest ist ganz zu andern Ab- sichten bestimmt, die du künftig erfahren
wirst.
Zweytens iſt es eine alberne Gewohn- heit unter den Leuten, daß ſie den Kindern vorſprechen: Chriſtus ſchicke den Weyh- nachtsmann, der den Kindern was beſcheere. Das ſey ein Engel, der in der Weyhnachts- nacht umhergehe, und die Sachen fuͤr die Kinder hinlege. Daher laſſen ſie verkleidete Perſonen in allerley Aufzuͤgen herumgehen, wovon oft manche Kinder vor Schreck den Tod gehabt haben.
Du haſt von dieſen Poſſen noch nichts gehoͤrt und geſehen, ſagte mein Vater, und wirſt dergleichen in unſerm Hauſe auch nicht ſehen. Da du aber ſchon etwas davon er- fahren haſt, ſo ſage ich dir, daß das alles falſch, und ein Betrug der Leute ſey. Wir haben dich viel zu lieb, als daß wir dir ſol- che falſche Dinge in den Kopf ſetzen ſollten. Das Weyhnachtsfeſt iſt ganz zu andern Ab- ſichten beſtimmt, die du kuͤnftig erfahren
wirſt.
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Zweytens iſt es eine alberne Gewohn-
heit unter den Leuten, daß ſie den Kindern
vorſprechen: Chriſtus ſchicke den Weyh-
nachtsmann, der den Kindern was beſcheere.
Das ſey ein Engel, der in der Weyhnachts-
nacht umhergehe, und die Sachen fuͤr die
Kinder hinlege. Daher laſſen ſie verkleidete
Perſonen in allerley Aufzuͤgen herumgehen,
wovon oft manche Kinder vor Schreck den
Tod gehabt haben.
Du haſt von dieſen Poſſen noch nichts
gehoͤrt und geſehen, ſagte mein Vater, und
wirſt dergleichen in unſerm Hauſe auch nicht
ſehen. Da du aber ſchon etwas davon er-
fahren haſt, ſo ſage ich dir, daß das alles
falſch, und ein Betrug der Leute ſey. Wir
haben dich viel zu lieb, als daß wir dir ſol-
che falſche Dinge in den Kopf ſetzen ſollten.
Das Weyhnachtsfeſt iſt ganz zu andern Ab-
ſichten beſtimmt, die du kuͤnftig erfahren
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/40>, abgerufen am 16.07.2024.
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