wenn nur eins nicht wäre, daß ich mich vor Furcht nur halb freuen kann! Fürchtest du dich denn nicht?
Kind! so sage es doch heraus. Ich verstehe dich nicht. Was ist denn das eine, das dir so viele Furcht macht? Ach! sagte Luischen weinend, der böse Knecht Ruprecht, der des Abends umhergeht, die Kinder lesen und Sprüche aufsagen läßt, und, wenn sie das vor Angst nicht können, in den Sack steckt und mitnimmt. Er soll erschrecklich aussehen, ganz mit Hede und Wolle bewickelt. Ich habe ihn nur neulich von ferne gesehen, und konnte mich vor Schreck in der halben Stunde nicht besinnen.
Was sagst du da, Luischen? war Fritzens Antwort. Davon hab' ich mein Tage noch nichts gehört. Das kann unmöglich so seyn, wie du sagst. Von wem hast du es denn?
Theils
wenn nur eins nicht waͤre, daß ich mich vor Furcht nur halb freuen kann! Fuͤrchteſt du dich denn nicht?
Kind! ſo ſage es doch heraus. Ich verſtehe dich nicht. Was iſt denn das eine, das dir ſo viele Furcht macht? Ach! ſagte Luischen weinend, der boͤſe Knecht Ruprecht, der des Abends umhergeht, die Kinder leſen und Spruͤche aufſagen laͤßt, und, wenn ſie das vor Angſt nicht koͤnnen, in den Sack ſteckt und mitnimmt. Er ſoll erſchrecklich ausſehen, ganz mit Hede und Wolle bewickelt. Ich habe ihn nur neulich von ferne geſehen, und konnte mich vor Schreck in der halben Stunde nicht beſinnen.
Was ſagſt du da, Luischen? war Fritzens Antwort. Davon hab’ ich mein Tage noch nichts gehoͤrt. Das kann unmoͤglich ſo ſeyn, wie du ſagſt. Von wem haſt du es denn?
Theils
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wenn nur eins nicht waͤre, daß ich mich vor
Furcht nur halb freuen kann! Fuͤrchteſt du
dich denn nicht?
Kind! ſo ſage es doch heraus. Ich
verſtehe dich nicht. Was iſt denn das eine,
das dir ſo viele Furcht macht? Ach! ſagte
Luischen weinend, der boͤſe Knecht Ruprecht,
der des Abends umhergeht, die Kinder leſen
und Spruͤche aufſagen laͤßt, und, wenn ſie
das vor Angſt nicht koͤnnen, in den Sack
ſteckt und mitnimmt. Er ſoll erſchrecklich
ausſehen, ganz mit Hede und Wolle bewickelt.
Ich habe ihn nur neulich von ferne geſehen,
und konnte mich vor Schreck in der halben
Stunde nicht beſinnen.
Was ſagſt du da, Luischen? war Fritzens
Antwort. Davon hab’ ich mein Tage noch
nichts gehoͤrt. Das kann unmoͤglich ſo ſeyn,
wie du ſagſt. Von wem haſt du es denn?
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/34>, abgerufen am 16.07.2024.
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