Luischen sagte zu Fritzen: ach wie freue ich mich aufs Weyhnachtsfest, wenn nur eins nicht wäre! Du glaubst nicht, wie ich mich fürchte, und mich kaum getraue, des Abends vor die Stubenthür zu gehen.
Nun, was ist denn das, antwortete Fritze. Ich weiß von keiner Furcht. Ich freue mich herzlich aufs Weyhnachtsfest, weil ich, so viel ich weiß, meine liebe Aeltern nicht be- trübt habe, und mir daher gar schöne Weyh- nachtsgeschenke versprechen kann. Warum fürchtest du dich denn, armes Luischen? Hast du etwa deine Aeltern, oder deine Lehrer be- leidiget? Hast du also nicht viel zu hoffen?
Das wohl eben nicht, erwiederte Luis- chen. Aufs Weyhnachtsgeschenk freue ich mich eben so sehr, als du, lieber Fritze; aber
wenn
II. Knecht Ruprecht.
Luischen ſagte zu Fritzen: ach wie freue ich mich aufs Weyhnachtsfeſt, wenn nur eins nicht waͤre! Du glaubſt nicht, wie ich mich fuͤrchte, und mich kaum getraue, des Abends vor die Stubenthuͤr zu gehen.
Nun, was iſt denn das, antwortete Fritze. Ich weiß von keiner Furcht. Ich freue mich herzlich aufs Weyhnachtsfeſt, weil ich, ſo viel ich weiß, meine liebe Aeltern nicht be- truͤbt habe, und mir daher gar ſchoͤne Weyh- nachtsgeſchenke verſprechen kann. Warum fuͤrchteſt du dich denn, armes Luischen? Haſt du etwa deine Aeltern, oder deine Lehrer be- leidiget? Haſt du alſo nicht viel zu hoffen?
Das wohl eben nicht, erwiederte Luis- chen. Aufs Weyhnachtsgeſchenk freue ich mich eben ſo ſehr, als du, lieber Fritze; aber
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II.
Knecht Ruprecht.
Luischen ſagte zu Fritzen: ach wie freue ich
mich aufs Weyhnachtsfeſt, wenn nur
eins nicht waͤre! Du glaubſt nicht, wie ich
mich fuͤrchte, und mich kaum getraue, des
Abends vor die Stubenthuͤr zu gehen.
Nun, was iſt denn das, antwortete Fritze.
Ich weiß von keiner Furcht. Ich freue mich
herzlich aufs Weyhnachtsfeſt, weil ich, ſo
viel ich weiß, meine liebe Aeltern nicht be-
truͤbt habe, und mir daher gar ſchoͤne Weyh-
nachtsgeſchenke verſprechen kann. Warum
fuͤrchteſt du dich denn, armes Luischen? Haſt
du etwa deine Aeltern, oder deine Lehrer be-
leidiget? Haſt du alſo nicht viel zu hoffen?
Das wohl eben nicht, erwiederte Luis-
chen. Aufs Weyhnachtsgeſchenk freue ich
mich eben ſo ſehr, als du, lieber Fritze; aber
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/33>, abgerufen am 16.07.2024.
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