ihn lieben, wenn du seinen Namen so verun- ehrest, und alle Augenblicke Herr Jesus sagst? Was meynst du, wenn der liebe Gott das allemal so strafen wollte, wie es diese Sün- de verdiente; wenn er dir davor alle Speise, Kleider, Gesundheit und alles Gute, was du von ihm hast, wieder nähme; hättest du das nicht verdient? Sage an, ob du mich nun verstehest?
Ach ja, lieber Vater! nun verstehe ich Sie. Ach! sprach er mit weinenden Augen, ich habe es ja nicht gewußt, daß das so un- recht ist. Ja, ich habe den lieben Gott oft dadurch beleidiget. Ich habe es so von an- dern gehört. Ich wills gewiß nicht wieder thun.
Wenn du mich recht liebest, fuhr der Va- ter fort, so halte dein Wort. Du kannst mich durch nichts mehr betrüben, als wenn du Gott verunehrest, der uns so viel Gutes
giebt.
L
ihn lieben, wenn du ſeinen Namen ſo verun- ehreſt, und alle Augenblicke Herr Jeſus ſagſt? Was meynſt du, wenn der liebe Gott das allemal ſo ſtrafen wollte, wie es dieſe Suͤn- de verdiente; wenn er dir davor alle Speiſe, Kleider, Geſundheit und alles Gute, was du von ihm haſt, wieder naͤhme; haͤtteſt du das nicht verdient? Sage an, ob du mich nun verſteheſt?
Ach ja, lieber Vater! nun verſtehe ich Sie. Ach! ſprach er mit weinenden Augen, ich habe es ja nicht gewußt, daß das ſo un- recht iſt. Ja, ich habe den lieben Gott oft dadurch beleidiget. Ich habe es ſo von an- dern gehoͤrt. Ich wills gewiß nicht wieder thun.
Wenn du mich recht liebeſt, fuhr der Va- ter fort, ſo halte dein Wort. Du kannſt mich durch nichts mehr betruͤben, als wenn du Gott verunehreſt, der uns ſo viel Gutes
giebt.
L
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0183"n="161"/>
ihn lieben, wenn du ſeinen Namen ſo verun-<lb/>
ehreſt, und alle Augenblicke Herr Jeſus ſagſt?<lb/>
Was meynſt du, wenn der liebe Gott das<lb/>
allemal ſo ſtrafen wollte, wie es dieſe Suͤn-<lb/>
de verdiente; wenn er dir davor alle Speiſe,<lb/>
Kleider, Geſundheit und alles Gute, was du<lb/>
von ihm haſt, wieder naͤhme; haͤtteſt du das<lb/>
nicht verdient? Sage an, ob du mich nun<lb/>
verſteheſt?</p><lb/><p>Ach ja, lieber Vater! nun verſtehe ich<lb/>
Sie. Ach! ſprach er mit weinenden Augen,<lb/>
ich habe es ja nicht gewußt, daß das ſo un-<lb/>
recht iſt. Ja, ich habe den lieben Gott oft<lb/>
dadurch beleidiget. Ich habe es ſo von an-<lb/>
dern gehoͤrt. Ich wills gewiß nicht wieder<lb/>
thun.</p><lb/><p>Wenn du mich recht liebeſt, fuhr der Va-<lb/>
ter fort, ſo halte dein Wort. Du kannſt<lb/>
mich durch nichts mehr betruͤben, als wenn<lb/>
du Gott verunehreſt, der uns ſo viel Gutes<lb/><fwplace="bottom"type="sig">L</fw><fwplace="bottom"type="catch">giebt.</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[161/0183]
ihn lieben, wenn du ſeinen Namen ſo verun-
ehreſt, und alle Augenblicke Herr Jeſus ſagſt?
Was meynſt du, wenn der liebe Gott das
allemal ſo ſtrafen wollte, wie es dieſe Suͤn-
de verdiente; wenn er dir davor alle Speiſe,
Kleider, Geſundheit und alles Gute, was du
von ihm haſt, wieder naͤhme; haͤtteſt du das
nicht verdient? Sage an, ob du mich nun
verſteheſt?
Ach ja, lieber Vater! nun verſtehe ich
Sie. Ach! ſprach er mit weinenden Augen,
ich habe es ja nicht gewußt, daß das ſo un-
recht iſt. Ja, ich habe den lieben Gott oft
dadurch beleidiget. Ich habe es ſo von an-
dern gehoͤrt. Ich wills gewiß nicht wieder
thun.
Wenn du mich recht liebeſt, fuhr der Va-
ter fort, ſo halte dein Wort. Du kannſt
mich durch nichts mehr betruͤben, als wenn
du Gott verunehreſt, der uns ſo viel Gutes
giebt.
L
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/183>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.