wohnheit ist, das wird nachher Sünde, wenn es erst so weit gekommen ist, daß du es der Gewohnheit wegen nicht mehr lassen kannst, aber selbst weißt, daß du Unrecht daran thust.
Lieber Eberhard! du kennest Gott und den Herrn Jesum noch nicht. Sonst wür- dest du es nicht thun. Hörest du das wohl von uns, deinen Aeltern? Würden wir das leiden, wenn du unsere Namen so veruneh- ren und mißbrauchen wolltest? Kein König wird das leiden, daß die Leute und Untertha- nen seinen hohen Namen so schänden und lä- stern dürfen. Das weißt du doch, daß der liebe Gott der Allerhöchste und Beste ist, von dem die Menschen und Kreaturen alles Gute haben, und der uns seinen lieben Sohn Je- sum zum Erlöser, Lehrer und Wohlthäter ge- sandt hat, daß wir ihn lieben, und alles Gute von ihm lernen sollen. Heißt das nun
ihn
wohnheit iſt, das wird nachher Suͤnde, wenn es erſt ſo weit gekommen iſt, daß du es der Gewohnheit wegen nicht mehr laſſen kannſt, aber ſelbſt weißt, daß du Unrecht daran thuſt.
Lieber Eberhard! du kenneſt Gott und den Herrn Jeſum noch nicht. Sonſt wuͤr- deſt du es nicht thun. Hoͤreſt du das wohl von uns, deinen Aeltern? Wuͤrden wir das leiden, wenn du unſere Namen ſo veruneh- ren und mißbrauchen wollteſt? Kein Koͤnig wird das leiden, daß die Leute und Untertha- nen ſeinen hohen Namen ſo ſchaͤnden und laͤ- ſtern duͤrfen. Das weißt du doch, daß der liebe Gott der Allerhoͤchſte und Beſte iſt, von dem die Menſchen und Kreaturen alles Gute haben, und der uns ſeinen lieben Sohn Je- ſum zum Erloͤſer, Lehrer und Wohlthaͤter ge- ſandt hat, daß wir ihn lieben, und alles Gute von ihm lernen ſollen. Heißt das nun
ihn
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wohnheit iſt, das wird nachher Suͤnde,
wenn es erſt ſo weit gekommen iſt, daß du
es der Gewohnheit wegen nicht mehr laſſen
kannſt, aber ſelbſt weißt, daß du Unrecht
daran thuſt.
Lieber Eberhard! du kenneſt Gott und
den Herrn Jeſum noch nicht. Sonſt wuͤr-
deſt du es nicht thun. Hoͤreſt du das wohl
von uns, deinen Aeltern? Wuͤrden wir das
leiden, wenn du unſere Namen ſo veruneh-
ren und mißbrauchen wollteſt? Kein Koͤnig
wird das leiden, daß die Leute und Untertha-
nen ſeinen hohen Namen ſo ſchaͤnden und laͤ-
ſtern duͤrfen. Das weißt du doch, daß der
liebe Gott der Allerhoͤchſte und Beſte iſt, von
dem die Menſchen und Kreaturen alles Gute
haben, und der uns ſeinen lieben Sohn Je-
ſum zum Erloͤſer, Lehrer und Wohlthaͤter ge-
ſandt hat, daß wir ihn lieben, und alles
Gute von ihm lernen ſollen. Heißt das nun
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/182>, abgerufen am 16.07.2024.
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