Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.manche Summe, die ihnen zu willkührlichen So benutzte Charlotte die Kenntnisse, die Zufälligen aber immer willkommenen An¬ manche Summe, die ihnen zu willkuͤhrlichen So benutzte Charlotte die Kenntniſſe, die Zufaͤlligen aber immer willkommenen An¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0076" n="71"/> manche Summe, die ihnen zu willkuͤhrlichen<lb/> Ausgaben uͤbrig blieb, auf die noͤthigſten zu<lb/> verwenden Anlaß gefunden.</p><lb/> <p>So benutzte Charlotte die Kenntniſſe, die<lb/> Thaͤtigkeit des Hauptmanns auch nach ihrem<lb/> Sinne und fing an mit ſeiner Gegenwart<lb/> voͤllig zufrieden und uͤber alle Folgen beruhigt<lb/> zu werden. Sie bereitete ſich gewoͤhnlich vor,<lb/> manches zu fragen, und da ſie gern leben<lb/> mochte, ſo ſuchte ſie alles Schaͤdliche, alles<lb/> Toͤdtliche zu entfernen. Die Bleyglaſur der<lb/> Toͤpferwaren, der Gruͤnſpan kupferner Gefaͤße<lb/> hatte ihr ſchon manche Sorge gemacht. Sie<lb/> ließ ſich hieruͤber belehren, und natuͤrlicher¬<lb/> weiſe mußte man auf die Grundbegriffe der<lb/> Phyſik und Chemie zuruͤckgehen.</p><lb/> <p>Zufaͤlligen aber immer willkommenen An¬<lb/> laß zu ſolchen Unterhaltungen gab Eduards<lb/> Neigung, der Geſellſchaft vorzuleſen. Er<lb/> hatte eine ſehr wohlklingende tiefe Stimme<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [71/0076]
manche Summe, die ihnen zu willkuͤhrlichen
Ausgaben uͤbrig blieb, auf die noͤthigſten zu
verwenden Anlaß gefunden.
So benutzte Charlotte die Kenntniſſe, die
Thaͤtigkeit des Hauptmanns auch nach ihrem
Sinne und fing an mit ſeiner Gegenwart
voͤllig zufrieden und uͤber alle Folgen beruhigt
zu werden. Sie bereitete ſich gewoͤhnlich vor,
manches zu fragen, und da ſie gern leben
mochte, ſo ſuchte ſie alles Schaͤdliche, alles
Toͤdtliche zu entfernen. Die Bleyglaſur der
Toͤpferwaren, der Gruͤnſpan kupferner Gefaͤße
hatte ihr ſchon manche Sorge gemacht. Sie
ließ ſich hieruͤber belehren, und natuͤrlicher¬
weiſe mußte man auf die Grundbegriffe der
Phyſik und Chemie zuruͤckgehen.
Zufaͤlligen aber immer willkommenen An¬
laß zu ſolchen Unterhaltungen gab Eduards
Neigung, der Geſellſchaft vorzuleſen. Er
hatte eine ſehr wohlklingende tiefe Stimme
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/76>, abgerufen am 28.07.2024. |