Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.an der Mauer aufgerichtet, eingefügt oder Aber der närrische Gast verscheuchte sie Da Ihr Euch so weit bemüht habt, rief an der Mauer aufgerichtet, eingefuͤgt oder Aber der naͤrriſche Gaſt verſcheuchte ſie Da Ihr Euch ſo weit bemuͤht habt, rief <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0039" n="34"/> an der Mauer aufgerichtet, eingefuͤgt oder<lb/> ſonſt angebracht; der hohe Sockel der Kirche<lb/> ſelbſt war damit vermannigfaltigt und geziert.<lb/> Eduard fuͤhlte ſich ſonderbar uͤberraſcht, wie<lb/> er durch die kleine Pforte herein trat; er<lb/> druͤckte Charlotten die Hand und im Auge ſtand<lb/> ihm eine Thraͤne.</p><lb/> <p>Aber der naͤrriſche Gaſt verſcheuchte ſie<lb/> gleich. Denn dieſer hatte keine Ruh im<lb/> Schloß gehabt, war ſpornſtreichs durchs Dorf<lb/> bis an das Kirchhofthor geritten, wo er ſtill<lb/> hielt und ſeinen Freunden entgegen rief: Ihr<lb/> habt mich doch nicht zum beſten? Thut's<lb/> wirklich Noth, ſo bleibe ich zu Mittage hier.<lb/> Haltet mich nicht auf: ich habe heute noch<lb/> viel zu thun.</p><lb/> <p>Da Ihr Euch ſo weit bemuͤht habt, rief<lb/> ihm Eduard entgegen; ſo reitet noch vollends<lb/> herein, wir kommen an einem ernſthaften Orte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0039]
an der Mauer aufgerichtet, eingefuͤgt oder
ſonſt angebracht; der hohe Sockel der Kirche
ſelbſt war damit vermannigfaltigt und geziert.
Eduard fuͤhlte ſich ſonderbar uͤberraſcht, wie
er durch die kleine Pforte herein trat; er
druͤckte Charlotten die Hand und im Auge ſtand
ihm eine Thraͤne.
Aber der naͤrriſche Gaſt verſcheuchte ſie
gleich. Denn dieſer hatte keine Ruh im
Schloß gehabt, war ſpornſtreichs durchs Dorf
bis an das Kirchhofthor geritten, wo er ſtill
hielt und ſeinen Freunden entgegen rief: Ihr
habt mich doch nicht zum beſten? Thut's
wirklich Noth, ſo bleibe ich zu Mittage hier.
Haltet mich nicht auf: ich habe heute noch
viel zu thun.
Da Ihr Euch ſo weit bemuͤht habt, rief
ihm Eduard entgegen; ſo reitet noch vollends
herein, wir kommen an einem ernſthaften Orte
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/39>, abgerufen am 16.07.2024. |