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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

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mit Planken verwahren will, keiner aber den
andern fördert, vielmehr sich und den übrigen
Schaden und Nachtheil bringt. So geht der
Weg auch in ungeschickter Bewegung bald
herauf, bald herab, bald durchs Wasser, bald
über Steine. Wollten die Leute mit Hand
anlegen, so würde kein großer Zuschuß nöthig
seyn, um hier eine Mauer im Halbkreis auf¬
zuführen, den Weg dahinter bis an die Häu¬
ser zu erhöhen, den schönsten Raum herzu¬
stellen, der Reinlichkeit Platz zu geben und
durch eine ins Große gehende Anstalt alle
kleine unzulängliche Sorge auf einmal zu ver¬
bannen.

Laß es uns versuchen, sagte der Haupt¬
mann, indem er die Lage mit den Augen
überlief und schnell beurtheilte.

Ich mag mit Bürgern und Bauern nichts
zu thun haben, wenn ich ihnen nicht geradezu
befehlen kann, versetzte Eduard.

8 *

mit Planken verwahren will, keiner aber den
andern foͤrdert, vielmehr ſich und den uͤbrigen
Schaden und Nachtheil bringt. So geht der
Weg auch in ungeſchickter Bewegung bald
herauf, bald herab, bald durchs Waſſer, bald
uͤber Steine. Wollten die Leute mit Hand
anlegen, ſo wuͤrde kein großer Zuſchuß noͤthig
ſeyn, um hier eine Mauer im Halbkreis auf¬
zufuͤhren, den Weg dahinter bis an die Haͤu¬
ſer zu erhoͤhen, den ſchoͤnſten Raum herzu¬
ſtellen, der Reinlichkeit Platz zu geben und
durch eine ins Große gehende Anſtalt alle
kleine unzulaͤngliche Sorge auf einmal zu ver¬
bannen.

Laß es uns verſuchen, ſagte der Haupt¬
mann, indem er die Lage mit den Augen
uͤberlief und ſchnell beurtheilte.

Ich mag mit Buͤrgern und Bauern nichts
zu thun haben, wenn ich ihnen nicht geradezu
befehlen kann, verſetzte Eduard.

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[115/0120] mit Planken verwahren will, keiner aber den andern foͤrdert, vielmehr ſich und den uͤbrigen Schaden und Nachtheil bringt. So geht der Weg auch in ungeſchickter Bewegung bald herauf, bald herab, bald durchs Waſſer, bald uͤber Steine. Wollten die Leute mit Hand anlegen, ſo wuͤrde kein großer Zuſchuß noͤthig ſeyn, um hier eine Mauer im Halbkreis auf¬ zufuͤhren, den Weg dahinter bis an die Haͤu¬ ſer zu erhoͤhen, den ſchoͤnſten Raum herzu¬ ſtellen, der Reinlichkeit Platz zu geben und durch eine ins Große gehende Anſtalt alle kleine unzulaͤngliche Sorge auf einmal zu ver¬ bannen. Laß es uns verſuchen, ſagte der Haupt¬ mann, indem er die Lage mit den Augen uͤberlief und ſchnell beurtheilte. Ich mag mit Buͤrgern und Bauern nichts zu thun haben, wenn ich ihnen nicht geradezu befehlen kann, verſetzte Eduard. 8 *

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/120>, abgerufen am 24.11.2024.