Wenig Ehre verschafft es, sein Weib mit andern zu sparen, Wie nun Reinecke that. Gleichviel war alles dem Bösen. Da nun endlich die Wölfin sich aus der Spalte gerettet, War schon Reinecke weg und seine Straße gegangen. Und so dachte die Frau, sich selber Recht zu verschaffen, Ihrer Ehre zu wahren, und doppelt war sie verlohren.
Lasset uns aber zurück nach Hinzen sehen. Der Arme, Da er gefangen sich fühlte, beklagte nach Weise der Kater Sich erbärmlich; das hörte Martinchen und sprang aus dem Bette.
Wenig Ehre verschafft es, sein Weib mit andern zu sparen, Wie nun Reinecke that. Gleichviel war alles dem Boͤsen. Da nun endlich die Woͤlfin sich aus der Spalte gerettet, War schon Reinecke weg und seine Straße gegangen. Und so dachte die Frau, sich selber Recht zu verschaffen, Ihrer Ehre zu wahren, und doppelt war sie verlohren.
Lasset uns aber zuruͤck nach Hinzen sehen. Der Arme, Da er gefangen sich fuͤhlte, beklagte nach Weise der Kater Sich erbaͤrmlich; das hoͤrte Martinchen und sprang aus dem Bette.
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[84/0092]
Wenig Ehre verschafft es, sein Weib mit
andern zu sparen,
Wie nun Reinecke that. Gleichviel war alles
dem Boͤsen.
Da nun endlich die Woͤlfin sich aus der Spalte
gerettet,
War schon Reinecke weg und seine Straße
gegangen.
Und so dachte die Frau, sich selber Recht zu
verschaffen,
Ihrer Ehre zu wahren, und doppelt war sie
verlohren.
Lasset uns aber zuruͤck nach Hinzen sehen.
Der Arme,
Da er gefangen sich fuͤhlte, beklagte nach
Weise der Kater
Sich erbaͤrmlich; das hoͤrte Martinchen und
sprang aus dem Bette.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/92>, abgerufen am 03.05.2024.
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