Helft mir am Hofe des Königs, wo man mich übel verläumdet. Morgen setzt' ich mir vor, trotz meiner miß- lichen Lage, Frey nach Hofe zu gehen, und so gedenk ich noch immer; Nur für heute bin ich zu schwer, die Reise zu machen. Leider hab ich zu viel von einer Speise ge- gessen, Die mir übel bekommt; sie schmerzt mich ge- waltig im Leibe. Braun versetzte darauf: was war es, Oheim? Der andre Sagte dagegen: was könnt es Euch helfen, und wenn ichs erzählte! Kümmerlich frist' ich mein Leben, ich leid es aber geduldig; Ist ein armer Mann doch kein Graf! und fin- det zuweilen
Helft mir am Hofe des Koͤnigs, wo man mich uͤbel verlaͤumdet. Morgen setzt' ich mir vor, trotz meiner miß- lichen Lage, Frey nach Hofe zu gehen, und so gedenk ich noch immer; Nur fuͤr heute bin ich zu schwer, die Reise zu machen. Leider hab ich zu viel von einer Speise ge- gessen, Die mir uͤbel bekommt; sie schmerzt mich ge- waltig im Leibe. Braun versetzte darauf: was war es, Oheim? Der andre Sagte dagegen: was koͤnnt es Euch helfen, und wenn ichs erzaͤhlte! Kuͤmmerlich frist' ich mein Leben, ich leid es aber geduldig; Ist ein armer Mann doch kein Graf! und fin- det zuweilen
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Helft mir am Hofe des Koͤnigs, wo man mich
uͤbel verlaͤumdet.
Morgen setzt' ich mir vor, trotz meiner miß-
lichen Lage,
Frey nach Hofe zu gehen, und so gedenk ich
noch immer;
Nur fuͤr heute bin ich zu schwer, die Reise
zu machen.
Leider hab ich zu viel von einer Speise ge-
gessen,
Die mir uͤbel bekommt; sie schmerzt mich ge-
waltig im Leibe.
Braun versetzte darauf: was war es, Oheim?
Der andre
Sagte dagegen: was koͤnnt es Euch helfen,
und wenn ichs erzaͤhlte!
Kuͤmmerlich frist' ich mein Leben, ich leid es
aber geduldig;
Ist ein armer Mann doch kein Graf! und fin-
det zuweilen
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/50>, abgerufen am 23.11.2024.
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