Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Jeglicher schön, sie schmeichelten ihm und In der Welt gehts immer so zu. Dem Glücklichen sagt man: Bleibet lange gesund! er findet Freunde die Menge. Aber wem es übel geräth, der mag sich ge- dulden! Eben so fand es sich hier. Ein jeglicher wollte der Nächste Neben dem Sieger sich zeigen. Die einen flö- teten, andre Sangen, bliesen Posaunen und schlugen Pau- ken dazwischen. Reineckens Freunde sprachen zu ihm: Erfreut euch, ihr habet Euch und euer Geschlecht in dieser Stunde gehoben! Jeglicher schoͤn, sie schmeichelten ihm und In der Welt gehts immer so zu. Dem Gluͤcklichen sagt man: Bleibet lange gesund! er findet Freunde die Menge. Aber wem es uͤbel geraͤth, der mag sich ge- dulden! Eben so fand es sich hier. Ein jeglicher wollte der Naͤchste Neben dem Sieger sich zeigen. Die einen floͤ- teten, andre Sangen, bliesen Posaunen und schlugen Pau- ken dazwischen. Reineckens Freunde sprachen zu ihm: Erfreut euch, ihr habet Euch und euer Geschlecht in dieser Stunde gehoben! <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="12"> <pb facs="#f0482" n="474"/> <l>Jeglicher schoͤn, sie schmeichelten ihm und<lb/><space dim="horizontal"/>konnten nicht enden.</l><lb/> </lg> <lg n="13"> <l>In der Welt gehts immer so zu. Dem<lb/><space dim="horizontal"/>Gluͤcklichen sagt man:</l><lb/> <l>Bleibet lange gesund! er findet Freunde die<lb/><space dim="horizontal"/>Menge.</l><lb/> <l>Aber wem es uͤbel geraͤth, der mag sich ge-<lb/><space dim="horizontal"/>dulden!</l><lb/> <l>Eben so fand es sich hier. Ein jeglicher wollte<lb/><space dim="horizontal"/>der Naͤchste</l><lb/> <l>Neben dem Sieger sich zeigen. Die einen floͤ-<lb/><space dim="horizontal"/>teten, andre</l><lb/> <l>Sangen, bliesen Posaunen und schlugen Pau-<lb/><space dim="horizontal"/>ken dazwischen.</l><lb/> <l>Reineckens Freunde sprachen zu ihm: Erfreut<lb/><space dim="horizontal"/>euch, ihr habet</l><lb/> <l>Euch und euer Geschlecht in dieser Stunde<lb/><space dim="horizontal"/>gehoben!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [474/0482]
Jeglicher schoͤn, sie schmeichelten ihm und
konnten nicht enden.
In der Welt gehts immer so zu. Dem
Gluͤcklichen sagt man:
Bleibet lange gesund! er findet Freunde die
Menge.
Aber wem es uͤbel geraͤth, der mag sich ge-
dulden!
Eben so fand es sich hier. Ein jeglicher wollte
der Naͤchste
Neben dem Sieger sich zeigen. Die einen floͤ-
teten, andre
Sangen, bliesen Posaunen und schlugen Pau-
ken dazwischen.
Reineckens Freunde sprachen zu ihm: Erfreut
euch, ihr habet
Euch und euer Geschlecht in dieser Stunde
gehoben!
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/482>, abgerufen am 16.07.2024. |