Reinecke dachte: nun geht es mir schlimm, was soll ich beginnen? Geb ich mich nicht, so bringt er mich um, und wenn ich mich gebe Bin ich auf ewig beschimpft. Ja, ich ver- diene die Strafe, Denn ich hab ihn zu übel behandelt, zu gröb- lich beleidigt. Süße Worte versucht er darauf, den Gegner zu mildern. Lieber Oheim! sagt er zu ihm: ich werde mit Freuden Euer Lehnsmann sogleich, mit allem was ich besitze. Gerne geh ich als Pilger für euch zum heili- gen Grabe, In das heilige Land, in alle Kirchen, und bringe Ablaß genug von dannen zurück. Es gereichet derselbe
Reinecke dachte: nun geht es mir schlimm, was soll ich beginnen? Geb ich mich nicht, so bringt er mich um, und wenn ich mich gebe Bin ich auf ewig beschimpft. Ja, ich ver- diene die Strafe, Denn ich hab ihn zu uͤbel behandelt, zu groͤb- lich beleidigt. Suͤße Worte versucht er darauf, den Gegner zu mildern. Lieber Oheim! sagt er zu ihm: ich werde mit Freuden Euer Lehnsmann sogleich, mit allem was ich besitze. Gerne geh ich als Pilger fuͤr euch zum heili- gen Grabe, In das heilige Land, in alle Kirchen, und bringe Ablaß genug von dannen zuruͤck. Es gereichet derselbe
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Reinecke dachte: nun geht es mir schlimm,
was soll ich beginnen?
Geb ich mich nicht, so bringt er mich um, und
wenn ich mich gebe
Bin ich auf ewig beschimpft. Ja, ich ver-
diene die Strafe,
Denn ich hab ihn zu uͤbel behandelt, zu groͤb-
lich beleidigt.
Suͤße Worte versucht er darauf, den Gegner
zu mildern.
Lieber Oheim! sagt er zu ihm: ich werde mit
Freuden
Euer Lehnsmann sogleich, mit allem was ich
besitze.
Gerne geh ich als Pilger fuͤr euch zum heili-
gen Grabe,
In das heilige Land, in alle Kirchen, und
bringe
Ablaß genug von dannen zuruͤck. Es gereichet
derselbe
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/469>, abgerufen am 16.07.2024.
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