Wer die Lection gesungen und wer die Re- sponsen, Aber es währte zu lang', ich laß es lieber be- wenden. In ein Grab ward die Leiche gelegt und drü- ber ein schöner Marmorstein, polirt wie ein Glas, gehauen im Viereck, Groß und dick und oben drauf war deutlich zu lesen: "Kratzefuß, Tochter Henning des Hahns, die beste der Hennen, Legte viel Eyer ins Nest und wuste klüglich zu scharren, Ach hier liegt sie! durch Reineckens Mord den Ihren genommen. Alle Welt soll erfahren, wie bös und falsch er gehandelt, Und die Todte beklagen." So lautete, was man geschrieben.
Und
Wer die Lection gesungen und wer die Re- sponsen, Aber es waͤhrte zu lang', ich laß es lieber be- wenden. In ein Grab ward die Leiche gelegt und druͤ- ber ein schoͤner Marmorstein, polirt wie ein Glas, gehauen im Viereck, Groß und dick und oben drauf war deutlich zu lesen: „Kratzefuß, Tochter Henning des Hahns, die beste der Hennen, Legte viel Eyer ins Nest und wuste kluͤglich zu scharren, Ach hier liegt sie! durch Reineckens Mord den Ihren genommen. Alle Welt soll erfahren, wie boͤs und falsch er gehandelt, Und die Todte beklagen.“ So lautete, was man geschrieben.
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Wer die Lection gesungen und wer die Re-
sponsen,
Aber es waͤhrte zu lang', ich laß es lieber be-
wenden.
In ein Grab ward die Leiche gelegt und druͤ-
ber ein schoͤner
Marmorstein, polirt wie ein Glas, gehauen
im Viereck,
Groß und dick und oben drauf war deutlich
zu lesen:
„Kratzefuß, Tochter Henning des Hahns, die
beste der Hennen,
Legte viel Eyer ins Nest und wuste kluͤglich
zu scharren,
Ach hier liegt sie! durch Reineckens Mord
den Ihren genommen.
Alle Welt soll erfahren, wie boͤs und falsch
er gehandelt,
Und die Todte beklagen.“ So lautete, was
man geschrieben.
Und
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/40>, abgerufen am 23.11.2024.
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