Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Wichtige Sachen vor euch; ihr könnt nicht
   alles behalten:

Doch vielleicht gedenket ihr noch des herrli-
   chen Dienstes,

Den mein Vater dem euren an dieser Stätte
   bewiesen.

Krank lag euer Vater, sein Leben rettete
   meiner,

Und doch sagt ihr, ich habe noch nie, es habe
   mein Vater

Euch nichts Gutes erzeigt. Beliebt mich wei-
   ter zu hören.

Sey es mit eurer Erlaubniß gesagt: Es fand
   sich am Hofe

Eures Vaters der meine bey großen Würden
   und Ehren

Als erfahrener Arzt, er wußte das Wasser des
   Kranken

Klug zu besehn; er half der Natur, was im-
   mer den Augen,

Wichtige Sachen vor euch; ihr koͤnnt nicht
   alles behalten:

Doch vielleicht gedenket ihr noch des herrli-
   chen Dienstes,

Den mein Vater dem euren an dieser Staͤtte
   bewiesen.

Krank lag euer Vater, sein Leben rettete
   meiner,

Und doch sagt ihr, ich habe noch nie, es habe
   mein Vater

Euch nichts Gutes erzeigt. Beliebt mich wei-
   ter zu hoͤren.

Sey es mit eurer Erlaubniß gesagt: Es fand
   sich am Hofe

Eures Vaters der meine bey großen Wuͤrden
   und Ehren

Als erfahrener Arzt, er wußte das Wasser des
   Kranken

Klug zu besehn; er half der Natur, was im-
   mer den Augen,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="20">
              <pb facs="#f0387" n="379"/>
              <l>Wichtige Sachen vor euch; ihr ko&#x0364;nnt nicht<lb/><space dim="horizontal"/>alles behalten:</l><lb/>
              <l>Doch vielleicht gedenket ihr noch des herrli-<lb/><space dim="horizontal"/>chen Dienstes,</l><lb/>
              <l>Den mein Vater dem euren an dieser Sta&#x0364;tte<lb/><space dim="horizontal"/>bewiesen.</l><lb/>
              <l>Krank lag euer Vater, sein Leben rettete<lb/><space dim="horizontal"/>meiner,</l><lb/>
              <l>Und doch sagt ihr, ich habe noch nie, es habe<lb/><space dim="horizontal"/>mein Vater</l><lb/>
              <l>Euch nichts Gutes erzeigt. Beliebt mich wei-<lb/><space dim="horizontal"/>ter zu ho&#x0364;ren.</l><lb/>
              <l>Sey es mit eurer Erlaubniß gesagt: Es fand<lb/><space dim="horizontal"/>sich am Hofe</l><lb/>
              <l>Eures Vaters der meine bey großen Wu&#x0364;rden<lb/><space dim="horizontal"/>und Ehren</l><lb/>
              <l>Als erfahrener Arzt, er wußte das Wasser des<lb/><space dim="horizontal"/>Kranken</l><lb/>
              <l>Klug zu besehn; er half der Natur, was im-<lb/><space dim="horizontal"/>mer den Augen,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[379/0387] Wichtige Sachen vor euch; ihr koͤnnt nicht alles behalten: Doch vielleicht gedenket ihr noch des herrli- chen Dienstes, Den mein Vater dem euren an dieser Staͤtte bewiesen. Krank lag euer Vater, sein Leben rettete meiner, Und doch sagt ihr, ich habe noch nie, es habe mein Vater Euch nichts Gutes erzeigt. Beliebt mich wei- ter zu hoͤren. Sey es mit eurer Erlaubniß gesagt: Es fand sich am Hofe Eures Vaters der meine bey großen Wuͤrden und Ehren Als erfahrener Arzt, er wußte das Wasser des Kranken Klug zu besehn; er half der Natur, was im- mer den Augen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/387
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/387>, abgerufen am 19.05.2024.