Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Als er so sprach, kam eben sein Herr die
   Straße gegangen,

Da erhub der Esel den Schwanz und bäumte
   sich springend

Ueber den Herren, und schrie und sang und
   plärrte gewaltig,

Leckt ihm den Bart und wollte nach Art und
   Weise des Hundes

An die Wange sich schmiegen, und stieß ihm
   einige Beulen.

Aengstlich entsprang ihm der Herr und rief:
   o! fangt mir den Esel,

Schlagt ihn todt! Es kamen die Knechte, da
   regnet' es Prügel,

Nach dem Stalle trieb man ihn fort; da blieb
   er ein Esel.

Mancher findet sich noch von seinem Ge-
   schlechte, der andern

v. Göthe Schriften, 2. Th.    Aa

Als er so sprach, kam eben sein Herr die
   Straße gegangen,

Da erhub der Esel den Schwanz und baͤumte
   sich springend

Ueber den Herren, und schrie und sang und
   plaͤrrte gewaltig,

Leckt ihm den Bart und wollte nach Art und
   Weise des Hundes

An die Wange sich schmiegen, und stieß ihm
   einige Beulen.

Aengstlich entsprang ihm der Herr und rief:
   o! fangt mir den Esel,

Schlagt ihn todt! Es kamen die Knechte, da
   regnet' es Pruͤgel,

Nach dem Stalle trieb man ihn fort; da blieb
   er ein Esel.

Mancher findet sich noch von seinem Ge-
   schlechte, der andern

v. Goͤthe Schriften, 2. Th.    Aa
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="14">
              <pb facs="#f0377" n="369"/>
              <l>Als er so sprach, kam eben sein Herr die<lb/><space dim="horizontal"/>Straße gegangen,</l><lb/>
              <l>Da erhub der Esel den Schwanz und ba&#x0364;umte<lb/><space dim="horizontal"/>sich springend</l><lb/>
              <l>Ueber den Herren, und schrie und sang und<lb/><space dim="horizontal"/>pla&#x0364;rrte gewaltig,</l><lb/>
              <l>Leckt ihm den Bart und wollte nach Art und<lb/><space dim="horizontal"/>Weise des Hundes</l><lb/>
              <l>An die Wange sich schmiegen, und stieß ihm<lb/><space dim="horizontal"/>einige Beulen.</l><lb/>
              <l>Aengstlich entsprang ihm der Herr und rief:<lb/><space dim="horizontal"/>o! fangt mir den Esel,</l><lb/>
              <l>Schlagt ihn todt! Es kamen die Knechte, da<lb/><space dim="horizontal"/>regnet' es Pru&#x0364;gel,</l><lb/>
              <l>Nach dem Stalle trieb man ihn fort; da blieb<lb/><space dim="horizontal"/>er ein Esel.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="15">
              <l>Mancher findet sich noch von seinem Ge-<lb/><space dim="horizontal"/>schlechte, der andern</l><lb/>
              <fw type="sig" place="bottom">v. Go&#x0364;the Schriften, 2. Th.<space dim="horizontal"/> Aa</fw>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[369/0377] Als er so sprach, kam eben sein Herr die Straße gegangen, Da erhub der Esel den Schwanz und baͤumte sich springend Ueber den Herren, und schrie und sang und plaͤrrte gewaltig, Leckt ihm den Bart und wollte nach Art und Weise des Hundes An die Wange sich schmiegen, und stieß ihm einige Beulen. Aengstlich entsprang ihm der Herr und rief: o! fangt mir den Esel, Schlagt ihn todt! Es kamen die Knechte, da regnet' es Pruͤgel, Nach dem Stalle trieb man ihn fort; da blieb er ein Esel. Mancher findet sich noch von seinem Ge- schlechte, der andern v. Goͤthe Schriften, 2. Th. Aa

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/377
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/377>, abgerufen am 23.11.2024.