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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Nun vom Kamme zu reden. Zu diesem
   hatte der Künstler

Pantherknochen genommen, die Reste des ed-
   len Geschöpfes,

Zwischen Indien wohnt es und zwischen dem
   Paradiese.

Allerley Farben zieren sein Fell, und süße Ge-
   rüche

Breiten sich aus, wohin es sich wendet, dar-
   um auch die Thiere

Seine Fährte so gern auf allen Wegen ver-
   folgen;

Denn sie werden gesund von diesem Geruche,
   das fühlen

Und bekennen sie alle. Von solchen Knochen
   und Beinen

War der zierliche Kamm mit vielem Fleiße
   gebildet,

Klar wie Silber und weiß von unaussprech-
   licher Reinheit,

Nun vom Kamme zu reden. Zu diesem
   hatte der Kuͤnstler

Pantherknochen genommen, die Reste des ed-
   len Geschoͤpfes,

Zwischen Indien wohnt es und zwischen dem
   Paradiese.

Allerley Farben zieren sein Fell, und suͤße Ge-
   ruͤche

Breiten sich aus, wohin es sich wendet, dar-
   um auch die Thiere

Seine Faͤhrte so gern auf allen Wegen ver-
   folgen;

Denn sie werden gesund von diesem Geruche,
   das fuͤhlen

Und bekennen sie alle. Von solchen Knochen
   und Beinen

War der zierliche Kamm mit vielem Fleiße
   gebildet,

Klar wie Silber und weiß von unaussprech-
   licher Reinheit,

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[358/0366] Nun vom Kamme zu reden. Zu diesem hatte der Kuͤnstler Pantherknochen genommen, die Reste des ed- len Geschoͤpfes, Zwischen Indien wohnt es und zwischen dem Paradiese. Allerley Farben zieren sein Fell, und suͤße Ge- ruͤche Breiten sich aus, wohin es sich wendet, dar- um auch die Thiere Seine Faͤhrte so gern auf allen Wegen ver- folgen; Denn sie werden gesund von diesem Geruche, das fuͤhlen Und bekennen sie alle. Von solchen Knochen und Beinen War der zierliche Kamm mit vielem Fleiße gebildet, Klar wie Silber und weiß von unaussprech- licher Reinheit,

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/366>, abgerufen am 19.05.2024.