Aber finden sich keine, so giebts ein anderes Mittel. Hier! ich bin zum Kampfe bereit! man setze den Tag an Und den Ort. Es zeige sich dann ein würdi- ger Gegner, Gleich mit mir von Geburt, ein jeder führe sein Recht aus. Wer dann Ehre gewinnt, dem mag sie blei- ben! So hat es Immer zu Rechte gegolten. Und ich verlang' es nicht besser.
Alle standen und hörten, und waren über die Worte Reineckens höchlich verwundert, die er so tro- tzig gesprochen. Und es erschraken die Beyde, die Krähe mit dem Kaninchen,
Aber finden sich keine, so giebts ein anderes Mittel. Hier! ich bin zum Kampfe bereit! man setze den Tag an Und den Ort. Es zeige sich dann ein wuͤrdi- ger Gegner, Gleich mit mir von Geburt, ein jeder fuͤhre sein Recht aus. Wer dann Ehre gewinnt, dem mag sie blei- ben! So hat es Immer zu Rechte gegolten. Und ich verlang' es nicht besser.
Alle standen und hoͤrten, und waren uͤber die Worte Reineckens hoͤchlich verwundert, die er so tro- tzig gesprochen. Und es erschraken die Beyde, die Kraͤhe mit dem Kaninchen,
<TEI><text><body><div><divtype="poem"><lgtype="poem"><lgn="7"><pbfacs="#f0327"n="319"/><l>Aber finden sich keine, so giebts ein anderes<lb/><spacedim="horizontal"/>Mittel.</l><lb/><l>Hier! ich bin zum Kampfe bereit! man setze<lb/><spacedim="horizontal"/>den Tag an</l><lb/><l>Und den Ort. Es zeige sich dann ein wuͤrdi-<lb/><spacedim="horizontal"/>ger Gegner,</l><lb/><l>Gleich mit mir von Geburt, ein jeder fuͤhre<lb/><spacedim="horizontal"/>sein Recht aus.</l><lb/><l>Wer dann Ehre gewinnt, dem mag sie blei-<lb/><spacedim="horizontal"/>ben! So hat es</l><lb/><l>Immer zu Rechte gegolten. Und ich verlang'<lb/><spacedim="horizontal"/>es nicht besser.</l><lb/></lg><lgn="8"><l>Alle standen und hoͤrten, und waren uͤber<lb/><spacedim="horizontal"/>die Worte</l><lb/><l>Reineckens hoͤchlich verwundert, die er so tro-<lb/><spacedim="horizontal"/>tzig gesprochen.</l><lb/><l>Und es erschraken die Beyde, die Kraͤhe mit<lb/><spacedim="horizontal"/>dem Kaninchen,</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[319/0327]
Aber finden sich keine, so giebts ein anderes
Mittel.
Hier! ich bin zum Kampfe bereit! man setze
den Tag an
Und den Ort. Es zeige sich dann ein wuͤrdi-
ger Gegner,
Gleich mit mir von Geburt, ein jeder fuͤhre
sein Recht aus.
Wer dann Ehre gewinnt, dem mag sie blei-
ben! So hat es
Immer zu Rechte gegolten. Und ich verlang'
es nicht besser.
Alle standen und hoͤrten, und waren uͤber
die Worte
Reineckens hoͤchlich verwundert, die er so tro-
tzig gesprochen.
Und es erschraken die Beyde, die Kraͤhe mit
dem Kaninchen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/327>, abgerufen am 17.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.