Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Meine Gelder schickt' ich voraus; denn, seht
   nur, so wird man

Dort am besten bekannt. Sie reden wohl
   von citiren:

Aber das Geld begehren sie nur. Und wäre
   die Sache

Noch so krumm, ich mache sie grad mit guter
   Bezahlung.

Bringst du Geld, so findest du Gnade; sobald
   es dir mangelt,

Schließen die Thüren sich zu. Ihr bleibet
   ruhig im Lande,

Eurer Sache nehm ich mich an, ich löse den
   Knoten.

Geht nur nach Hofe, ihr werdet daselbst Frau
   Rückenau finden,

Meine Gattin; es liebt sie der König, unser
   Gebieter,

Und die Königinn auch, sie ist behenden Ver-
   standes.

Meine Gelder schickt' ich voraus; denn, seht
   nur, so wird man

Dort am besten bekannt. Sie reden wohl
   von citiren:

Aber das Geld begehren sie nur. Und waͤre
   die Sache

Noch so krumm, ich mache sie grad mit guter
   Bezahlung.

Bringst du Geld, so findest du Gnade; sobald
   es dir mangelt,

Schließen die Thuͤren sich zu. Ihr bleibet
   ruhig im Lande,

Eurer Sache nehm ich mich an, ich loͤse den
   Knoten.

Geht nur nach Hofe, ihr werdet daselbst Frau
   Ruͤckenau finden,

Meine Gattin; es liebt sie der Koͤnig, unser
   Gebieter,

Und die Koͤniginn auch, sie ist behenden Ver-
   standes.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="19">
              <pb facs="#f0308" n="300"/>
              <l>Meine Gelder schickt' ich voraus; denn, seht<lb/><space dim="horizontal"/>nur, so wird man</l><lb/>
              <l>Dort am besten bekannt. Sie reden wohl<lb/><space dim="horizontal"/>von citiren:</l><lb/>
              <l>Aber das Geld begehren sie nur. Und wa&#x0364;re<lb/><space dim="horizontal"/>die Sache</l><lb/>
              <l>Noch so krumm, ich mache sie grad mit guter<lb/><space dim="horizontal"/>Bezahlung.</l><lb/>
              <l>Bringst du Geld, so findest du Gnade; sobald<lb/><space dim="horizontal"/>es dir mangelt,</l><lb/>
              <l>Schließen die Thu&#x0364;ren sich zu. Ihr bleibet<lb/><space dim="horizontal"/>ruhig im Lande,</l><lb/>
              <l>Eurer Sache nehm ich mich an, ich lo&#x0364;se den<lb/><space dim="horizontal"/>Knoten.</l><lb/>
              <l>Geht nur nach Hofe, ihr werdet daselbst Frau<lb/><space dim="horizontal"/>Ru&#x0364;ckenau finden,</l><lb/>
              <l>Meine Gattin; es liebt sie der Ko&#x0364;nig, unser<lb/><space dim="horizontal"/>Gebieter,</l><lb/>
              <l>Und die Ko&#x0364;niginn auch, sie ist behenden Ver-<lb/><space dim="horizontal"/>standes.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[300/0308] Meine Gelder schickt' ich voraus; denn, seht nur, so wird man Dort am besten bekannt. Sie reden wohl von citiren: Aber das Geld begehren sie nur. Und waͤre die Sache Noch so krumm, ich mache sie grad mit guter Bezahlung. Bringst du Geld, so findest du Gnade; sobald es dir mangelt, Schließen die Thuͤren sich zu. Ihr bleibet ruhig im Lande, Eurer Sache nehm ich mich an, ich loͤse den Knoten. Geht nur nach Hofe, ihr werdet daselbst Frau Ruͤckenau finden, Meine Gattin; es liebt sie der Koͤnig, unser Gebieter, Und die Koͤniginn auch, sie ist behenden Ver- standes.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/308
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/308>, abgerufen am 18.05.2024.