Aber mich hindert am meisten, daß ich im Banne des Pabstes Leider noch bin. Nun hat in der Sache der Probst die Vollmacht, Der beym Könige gilt. Und in dem Banne befind' ich Mich um Isegrims willen, der einst ein Klaus- ner geworden. Aber dem Kloster entlief, von Elkmar, wo er gewohnet. Und er schwur, so könnt er nicht leben, man halt' ihn zu strenge, Lange könn' er nicht fasten und könne nicht immer so lesen. Damals half ich ihm fort. Es reut mich; denn er verläumdet Mich beym Könige nun, und sucht mir immer zu schaden. Soll ich nach Rom? Wie werden indeß zu Hause die Meinen
Aber mich hindert am meisten, daß ich im Banne des Pabstes Leider noch bin. Nun hat in der Sache der Probst die Vollmacht, Der beym Koͤnige gilt. Und in dem Banne befind' ich Mich um Isegrims willen, der einst ein Klaus- ner geworden. Aber dem Kloster entlief, von Elkmar, wo er gewohnet. Und er schwur, so koͤnnt er nicht leben, man halt' ihn zu strenge, Lange koͤnn' er nicht fasten und koͤnne nicht immer so lesen. Damals half ich ihm fort. Es reut mich; denn er verlaͤumdet Mich beym Koͤnige nun, und sucht mir immer zu schaden. Soll ich nach Rom? Wie werden indeß zu Hause die Meinen
<TEI><text><body><div><divtype="poem"><lgtype="poem"><lgn="18"><pbfacs="#f0305"n="297"/><l>Aber mich hindert am meisten, daß ich im<lb/><spacedim="horizontal"/>Banne des Pabstes</l><lb/><l>Leider noch bin. Nun hat in der Sache der<lb/><spacedim="horizontal"/>Probst die Vollmacht,</l><lb/><l>Der beym Koͤnige gilt. Und in dem Banne<lb/><spacedim="horizontal"/>befind' ich</l><lb/><l>Mich um Isegrims willen, der einst ein Klaus-<lb/><spacedim="horizontal"/>ner geworden.</l><lb/><l>Aber dem Kloster entlief, von Elkmar, wo<lb/><spacedim="horizontal"/>er gewohnet.</l><lb/><l>Und er schwur, so koͤnnt er nicht leben, man<lb/><spacedim="horizontal"/>halt' ihn zu strenge,</l><lb/><l>Lange koͤnn' er nicht fasten und koͤnne nicht<lb/><spacedim="horizontal"/>immer so lesen.</l><lb/><l>Damals half ich ihm fort. Es reut mich;<lb/><spacedim="horizontal"/>denn er verlaͤumdet</l><lb/><l>Mich beym Koͤnige nun, und sucht mir immer<lb/><spacedim="horizontal"/>zu schaden.</l><lb/><l>Soll ich nach Rom? Wie werden indeß zu<lb/><spacedim="horizontal"/>Hause die Meinen</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[297/0305]
Aber mich hindert am meisten, daß ich im
Banne des Pabstes
Leider noch bin. Nun hat in der Sache der
Probst die Vollmacht,
Der beym Koͤnige gilt. Und in dem Banne
befind' ich
Mich um Isegrims willen, der einst ein Klaus-
ner geworden.
Aber dem Kloster entlief, von Elkmar, wo
er gewohnet.
Und er schwur, so koͤnnt er nicht leben, man
halt' ihn zu strenge,
Lange koͤnn' er nicht fasten und koͤnne nicht
immer so lesen.
Damals half ich ihm fort. Es reut mich;
denn er verlaͤumdet
Mich beym Koͤnige nun, und sucht mir immer
zu schaden.
Soll ich nach Rom? Wie werden indeß zu
Hause die Meinen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/305>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.