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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Aber mich hindert am meisten, daß ich im
   Banne des Pabstes

Leider noch bin. Nun hat in der Sache der
   Probst die Vollmacht,

Der beym Könige gilt. Und in dem Banne
   befind' ich

Mich um Isegrims willen, der einst ein Klaus-
   ner geworden.

Aber dem Kloster entlief, von Elkmar, wo
   er gewohnet.

Und er schwur, so könnt er nicht leben, man
   halt' ihn zu strenge,

Lange könn' er nicht fasten und könne nicht
   immer so lesen.

Damals half ich ihm fort. Es reut mich;
   denn er verläumdet

Mich beym Könige nun, und sucht mir immer
   zu schaden.

Soll ich nach Rom? Wie werden indeß zu
   Hause die Meinen

Aber mich hindert am meisten, daß ich im
   Banne des Pabstes

Leider noch bin. Nun hat in der Sache der
   Probst die Vollmacht,

Der beym Koͤnige gilt. Und in dem Banne
   befind' ich

Mich um Isegrims willen, der einst ein Klaus-
   ner geworden.

Aber dem Kloster entlief, von Elkmar, wo
   er gewohnet.

Und er schwur, so koͤnnt er nicht leben, man
   halt' ihn zu strenge,

Lange koͤnn' er nicht fasten und koͤnne nicht
   immer so lesen.

Damals half ich ihm fort. Es reut mich;
   denn er verlaͤumdet

Mich beym Koͤnige nun, und sucht mir immer
   zu schaden.

Soll ich nach Rom? Wie werden indeß zu
   Hause die Meinen

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[297/0305] Aber mich hindert am meisten, daß ich im Banne des Pabstes Leider noch bin. Nun hat in der Sache der Probst die Vollmacht, Der beym Koͤnige gilt. Und in dem Banne befind' ich Mich um Isegrims willen, der einst ein Klaus- ner geworden. Aber dem Kloster entlief, von Elkmar, wo er gewohnet. Und er schwur, so koͤnnt er nicht leben, man halt' ihn zu strenge, Lange koͤnn' er nicht fasten und koͤnne nicht immer so lesen. Damals half ich ihm fort. Es reut mich; denn er verlaͤumdet Mich beym Koͤnige nun, und sucht mir immer zu schaden. Soll ich nach Rom? Wie werden indeß zu Hause die Meinen

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/305>, abgerufen am 22.11.2024.