Confiteor tibi Pater et Mater, daß ich der Otter, Daß ich dem Kater und manchen gar manche Tücke versetzte; Ich bekenn es und lasse mir gern die Buße gefallen. Redet deutsch, versetzte der Dachs: damit ichs verstehe. Reinecke sagte: ich habe mich freylich, wie sollt ich es läugnen, Gegen alle Thiere, die jetzo leben, versün- digt. Meinen Oheim den Bären, den hielt ich im Baume gefangen; Blutig ward ihm sein Haupt und viele Prü- gel ertrug er. Hinzen führt ich nach Mäusen; allein am Stricke gehalten Mußt er vieles erdulden, und hat sein Auge verlohren.
G 2
Confiteor tibi Pater et Mater, daß ich der Otter, Daß ich dem Kater und manchen gar manche Tuͤcke versetzte; Ich bekenn es und lasse mir gern die Buße gefallen. Redet deutsch, versetzte der Dachs: damit ichs verstehe. Reinecke sagte: ich habe mich freylich, wie sollt ich es laͤugnen, Gegen alle Thiere, die jetzo leben, versuͤn- digt. Meinen Oheim den Baͤren, den hielt ich im Baume gefangen; Blutig ward ihm sein Haupt und viele Pruͤ- gel ertrug er. Hinzen fuͤhrt ich nach Maͤusen; allein am Stricke gehalten Mußt er vieles erdulden, und hat sein Auge verlohren.
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[99/0107]
Confiteor tibi Pater et Mater, daß ich der
Otter,
Daß ich dem Kater und manchen gar manche
Tuͤcke versetzte;
Ich bekenn es und lasse mir gern die Buße
gefallen.
Redet deutsch, versetzte der Dachs: damit ichs
verstehe.
Reinecke sagte: ich habe mich freylich, wie
sollt ich es laͤugnen,
Gegen alle Thiere, die jetzo leben, versuͤn-
digt.
Meinen Oheim den Baͤren, den hielt ich im
Baume gefangen;
Blutig ward ihm sein Haupt und viele Pruͤ-
gel ertrug er.
Hinzen fuͤhrt ich nach Maͤusen; allein am
Stricke gehalten
Mußt er vieles erdulden, und hat sein Auge
verlohren.
G 2
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/107>, abgerufen am 23.11.2024.
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