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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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Augenblicke aufgeben muß, indessen herrscht
eine vernünftige Hausfrau im Innern wirk¬
lich, und macht einer ganzen Familie jede
Thätigkeit, jede Zufriedenheit möglich. Was
ist das höchste Glück des Menschen, als daß
wir das ausführen, was wir als recht und
gut einsehen? daß wir wirklich Herren über
die Mittel zu unsern Zwecken sind. Und
wo sollen, wo können unsere nächsten Zwecke
liegen, als innerhalb des Hauses? alle im¬
mer wiederkehrenden, unentbehrlichen Be¬
dürfnisse, wo erwarten wir, wo fordern wir
sie, als da, wo wir aufstehn und uns nie¬
derlegen, wo Küche und Keller und jede Art
von Vorrath für uns und die unsrigen im¬
mer bereit seyn soll? Welche regelmäßige
Thätigkeit wird erfordert, um diese immer
wiederkehrende Ordnung in einer unverrück¬
ten lebendigen Folge durchzuführen? wie we¬
nig Männern ist es gegeben, gleichsam als

Augenblicke aufgeben muß, indeſſen herrſcht
eine vernünftige Hausfrau im Innern wirk¬
lich, und macht einer ganzen Familie jede
Thätigkeit, jede Zufriedenheit möglich. Was
iſt das höchſte Glück des Menſchen, als daß
wir das ausführen, was wir als recht und
gut einſehen? daß wir wirklich Herren über
die Mittel zu unſern Zwecken ſind. Und
wo ſollen, wo können unſere nächſten Zwecke
liegen, als innerhalb des Hauſes? alle im¬
mer wiederkehrenden, unentbehrlichen Be¬
dürfniſſe, wo erwarten wir, wo fordern wir
ſie, als da, wo wir aufſtehn und uns nie¬
derlegen, wo Küche und Keller und jede Art
von Vorrath für uns und die unſrigen im¬
mer bereit ſeyn ſoll? Welche regelmäßige
Thätigkeit wird erfordert, um dieſe immer
wiederkehrende Ordnung in einer unverrück¬
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[91/0095] Augenblicke aufgeben muß, indeſſen herrſcht eine vernünftige Hausfrau im Innern wirk¬ lich, und macht einer ganzen Familie jede Thätigkeit, jede Zufriedenheit möglich. Was iſt das höchſte Glück des Menſchen, als daß wir das ausführen, was wir als recht und gut einſehen? daß wir wirklich Herren über die Mittel zu unſern Zwecken ſind. Und wo ſollen, wo können unſere nächſten Zwecke liegen, als innerhalb des Hauſes? alle im¬ mer wiederkehrenden, unentbehrlichen Be¬ dürfniſſe, wo erwarten wir, wo fordern wir ſie, als da, wo wir aufſtehn und uns nie¬ derlegen, wo Küche und Keller und jede Art von Vorrath für uns und die unſrigen im¬ mer bereit ſeyn ſoll? Welche regelmäßige Thätigkeit wird erfordert, um dieſe immer wiederkehrende Ordnung in einer unverrück¬ ten lebendigen Folge durchzuführen? wie we¬ nig Männern iſt es gegeben, gleichſam als

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/95>, abgerufen am 23.11.2024.