Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.nahen Verhältnisse gestanden hatte. Billig nahen Verhältniſſe geſtanden hatte. Billig <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0076" n="72"/> nahen Verhältniſſe geſtanden hatte. Billig<lb/> iſt es, ſagte er zu ſich ſelbſt, daß ſo ein<lb/> trefflicher Mann auch treffliche Weiberſeelen<lb/> an ſich ziehe! Wie weit verbreitet ſich die<lb/> Wirkung der Männlichkeit und Würde.<lb/> Wenn nur andere nicht ſo ſehr dabey zu<lb/> kurz kämen! Ja, geſtehe dir nur deine<lb/> Furcht. Wenn du dereinſt deine Amazone<lb/> wieder antriffſt, dieſe Geſtalt aller Geſtal¬<lb/> ten, du findeſt ſie, trotz aller deiner Hoff¬<lb/> nungen und Träume, zu deiner Beſchämung<lb/> und Demüthigung doch noch am Ende —<lb/> als ſeine Braut.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0076]
nahen Verhältniſſe geſtanden hatte. Billig
iſt es, ſagte er zu ſich ſelbſt, daß ſo ein
trefflicher Mann auch treffliche Weiberſeelen
an ſich ziehe! Wie weit verbreitet ſich die
Wirkung der Männlichkeit und Würde.
Wenn nur andere nicht ſo ſehr dabey zu
kurz kämen! Ja, geſtehe dir nur deine
Furcht. Wenn du dereinſt deine Amazone
wieder antriffſt, dieſe Geſtalt aller Geſtal¬
ten, du findeſt ſie, trotz aller deiner Hoff¬
nungen und Träume, zu deiner Beſchämung
und Demüthigung doch noch am Ende —
als ſeine Braut.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/76>, abgerufen am 18.07.2024. |