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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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zu reichen, die aus dem Grunde curirt, und
die eben so wohlschmeckend als heilsam ist?

In diesem Tone fuhr er fort zu schwa¬
droniren. Die Gesellschaft nahm sich so gut
als möglich zusammen, und verbarg ihre
Verlegenheit hinter einem gezwungenen Lä¬
cheln. Eine leichte Röthe überzog Nataliens
Wangen, und verrieth die Bewegungen ih¬
res Herzens. Glücklicherweise ging sie mit
Jarno auf und nieder; als sie an die Thüre
kam, schritt sie mit einer klugen Bewegung
hinaus, einigemal in dem Vorsaale hin und
wieder, und ging sodann auf ihr Zimmer.

Die Gesellschaft war still. Friedrich fing
an zu tanzen und zu singen:

O Ihr werdet Wunder sehn!
Was geschehn ist, ist geschehn,
Was gesagt ist, ist gesagt.
Eh es tagt,
Sollt Ihr Wunder sehn.
W. Meisters Lehrj. 4. I i

zu reichen, die aus dem Grunde curirt, und
die eben ſo wohlſchmeckend als heilſam iſt?

In dieſem Tone fuhr er fort zu ſchwa¬
droniren. Die Geſellſchaft nahm ſich ſo gut
als möglich zuſammen, und verbarg ihre
Verlegenheit hinter einem gezwungenen Lä¬
cheln. Eine leichte Röthe überzog Nataliens
Wangen, und verrieth die Bewegungen ih¬
res Herzens. Glücklicherweiſe ging ſie mit
Jarno auf und nieder; als ſie an die Thüre
kam, ſchritt ſie mit einer klugen Bewegung
hinaus, einigemal in dem Vorſaale hin und
wieder, und ging ſodann auf ihr Zimmer.

Die Geſellſchaft war ſtill. Friedrich fing
an zu tanzen und zu ſingen:

O Ihr werdet Wunder ſehn!
Was geſchehn iſt, iſt geſchehn,
Was geſagt iſt, iſt geſagt.
Eh es tagt,
Sollt Ihr Wunder ſehn.
W. Meiſters Lehrj. 4. I i
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[497/0501] zu reichen, die aus dem Grunde curirt, und die eben ſo wohlſchmeckend als heilſam iſt? In dieſem Tone fuhr er fort zu ſchwa¬ droniren. Die Geſellſchaft nahm ſich ſo gut als möglich zuſammen, und verbarg ihre Verlegenheit hinter einem gezwungenen Lä¬ cheln. Eine leichte Röthe überzog Nataliens Wangen, und verrieth die Bewegungen ih¬ res Herzens. Glücklicherweiſe ging ſie mit Jarno auf und nieder; als ſie an die Thüre kam, ſchritt ſie mit einer klugen Bewegung hinaus, einigemal in dem Vorſaale hin und wieder, und ging ſodann auf ihr Zimmer. Die Geſellſchaft war ſtill. Friedrich fing an zu tanzen und zu ſingen: O Ihr werdet Wunder ſehn! Was geſchehn iſt, iſt geſchehn, Was geſagt iſt, iſt geſagt. Eh es tagt, Sollt Ihr Wunder ſehn. W. Meiſters Lehrj. 4. I i

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/501>, abgerufen am 23.11.2024.