Reden Sie nichts mehr von diesem Ge¬ schöpfe, versetzte Wilhelm. Ich leugne nicht, daß ich den Eindruck ihrer angenehmen Ge¬ genwart lange nicht los werden konnte, aber das war auch alles.
Pfui! schämt Euch, rief Friedrich, wer wird eine Geliebte verläugnen? und Ihr habt sie so complet geliebt, als man es nur wünschen konnte. Es verging kein Tag, daß Ihr ihr nicht etwas schenktet, und wenn der Deutsche schenkt, liebt er gewiß. Es blieb mir nichts übrig, als sie Euch zuletzt wegzu¬ putzen, und dem rothen Officierchen ist es denn auch endlich geglückt.
Wie? Sie waren der Officier, den wir bey Philinen antrafen, und mit dem sie wegreiste?
Ja, versetzte Friedrich, den Sie für Ma¬ rianen hielten. Wir haben genug über den Irrthum gelacht.
Welche
Reden Sie nichts mehr von dieſem Ge¬ ſchöpfe, verſetzte Wilhelm. Ich leugne nicht, daß ich den Eindruck ihrer angenehmen Ge¬ genwart lange nicht los werden konnte, aber das war auch alles.
Pfui! ſchämt Euch, rief Friedrich, wer wird eine Geliebte verläugnen? und Ihr habt ſie ſo complet geliebt, als man es nur wünſchen konnte. Es verging kein Tag, daß Ihr ihr nicht etwas ſchenktet, und wenn der Deutſche ſchenkt, liebt er gewiß. Es blieb mir nichts übrig, als ſie Euch zuletzt wegzu¬ putzen, und dem rothen Officierchen iſt es denn auch endlich geglückt.
Wie? Sie waren der Officier, den wir bey Philinen antrafen, und mit dem ſie wegreiſte?
Ja, verſetzte Friedrich, den Sie für Ma¬ rianen hielten. Wir haben genug über den Irrthum gelacht.
Welche
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Reden Sie nichts mehr von dieſem Ge¬
ſchöpfe, verſetzte Wilhelm. Ich leugne nicht,
daß ich den Eindruck ihrer angenehmen Ge¬
genwart lange nicht los werden konnte, aber
das war auch alles.
Pfui! ſchämt Euch, rief Friedrich, wer
wird eine Geliebte verläugnen? und Ihr
habt ſie ſo complet geliebt, als man es nur
wünſchen konnte. Es verging kein Tag, daß
Ihr ihr nicht etwas ſchenktet, und wenn der
Deutſche ſchenkt, liebt er gewiß. Es blieb
mir nichts übrig, als ſie Euch zuletzt wegzu¬
putzen, und dem rothen Officierchen iſt es
denn auch endlich geglückt.
Wie? Sie waren der Officier, den wir
bey Philinen antrafen, und mit dem ſie
wegreiſte?
Ja, verſetzte Friedrich, den Sie für Ma¬
rianen hielten. Wir haben genug über den
Irrthum gelacht.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/372>, abgerufen am 22.11.2024.
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