lichen Mann, der durch einen Jugendfehler mit mir verwandt ist, daß die Natur ihn Dir so nahe gewollt hat. Warlich ein We¬ sen wie Du, wäre seiner mehr werth als ich, Dir könnt ich, Dir müßt ich ihn abtre¬ ten, laß uns ihm seyn, was nur möglich ist, bis er eine würdige Gattin findet, und auch dann laß uns zusammen seyn und zusam¬ men bleiben.
Was werden nun aber unsre Freunde sa¬ gen? begann Natalie. -- Ihr Bruder weiß nichts davon? -- Nein! so wenig als die Ihrigen, die Sache ist diesmal nur unter uns Weibern verhandelt worden. Ich weiß nicht, was Lydie Theresen für Grillen in den Kopf gesetzt hat, sie scheint dem Abbe und Jarno zu mißtrauen. Lydie hat ihr gegen gewisse geheime Verbindungen und Plane, von denen ich wohl im Allgemeinen
weiß,
lichen Mann, der durch einen Jugendfehler mit mir verwandt iſt, daß die Natur ihn Dir ſo nahe gewollt hat. Warlich ein We¬ ſen wie Du, wäre ſeiner mehr werth als ich, Dir könnt ich, Dir müßt ich ihn abtre¬ ten, laß uns ihm ſeyn, was nur möglich iſt, bis er eine würdige Gattin findet, und auch dann laß uns zuſammen ſeyn und zuſam¬ men bleiben.
Was werden nun aber unſre Freunde ſa¬ gen? begann Natalie. — Ihr Bruder weiß nichts davon? — Nein! ſo wenig als die Ihrigen, die Sache iſt diesmal nur unter uns Weibern verhandelt worden. Ich weiß nicht, was Lydie Thereſen für Grillen in den Kopf geſetzt hat, ſie ſcheint dem Abbé und Jarno zu mißtrauen. Lydie hat ihr gegen gewiſſe geheime Verbindungen und Plane, von denen ich wohl im Allgemeinen
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lichen Mann, der durch einen Jugendfehler
mit mir verwandt iſt, daß die Natur ihn
Dir ſo nahe gewollt hat. Warlich ein We¬
ſen wie Du, wäre ſeiner mehr werth als
ich, Dir könnt ich, Dir müßt ich ihn abtre¬
ten, laß uns ihm ſeyn, was nur möglich iſt,
bis er eine würdige Gattin findet, und auch
dann laß uns zuſammen ſeyn und zuſam¬
men bleiben.
Was werden nun aber unſre Freunde ſa¬
gen? begann Natalie. — Ihr Bruder weiß
nichts davon? — Nein! ſo wenig als die
Ihrigen, die Sache iſt diesmal nur unter
uns Weibern verhandelt worden. Ich weiß
nicht, was Lydie Thereſen für Grillen in
den Kopf geſetzt hat, ſie ſcheint dem Abbé
und Jarno zu mißtrauen. Lydie hat ihr
gegen gewiſſe geheime Verbindungen und
Plane, von denen ich wohl im Allgemeinen
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/308>, abgerufen am 25.11.2024.
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