und zog es aus dem Teiche. Wilhelm war indessen näher gekommen, das Kind brannte über und über, und es fielen feurige Tro¬ pfen von ihm herab. Wilhelm war noch be¬ sorgter, doch die Amazone nahm schnell einen weißen Schleyer vom Haupte und bedeckte das Kind damit. Das Feuer war sogleich gelöscht. Als sie den Schleyer aufhob, spran¬ gen zwey Knaben hervor, die zusammen muthwillig hin und her spielten, als Wil¬ helm mit der Amazone Hand in Hand durch den Garten ging, und in der Entfernung seinen Vater und Marianen in einer Allee spatziren sah, die mit hohen Bäumen den ganzen Garten zu umgeben schien; er richtete seinen Weg auf beyde los, und machte mit seiner schönen Begleiterinn den Durchschnitt des Gartens, als auf einmal der blonde Friedrich ihnen in den Weg trat und sie mit großem Gelächter und allerley Possen auf¬
und zog es aus dem Teiche. Wilhelm war indeſſen näher gekommen, das Kind brannte über und über, und es fielen feurige Tro¬ pfen von ihm herab. Wilhelm war noch be¬ ſorgter, doch die Amazone nahm ſchnell einen weißen Schleyer vom Haupte und bedeckte das Kind damit. Das Feuer war ſogleich gelöſcht. Als ſie den Schleyer aufhob, ſpran¬ gen zwey Knaben hervor, die zuſammen muthwillig hin und her ſpielten, als Wil¬ helm mit der Amazone Hand in Hand durch den Garten ging, und in der Entfernung ſeinen Vater und Marianen in einer Allee ſpatziren ſah, die mit hohen Bäumen den ganzen Garten zu umgeben ſchien; er richtete ſeinen Weg auf beyde los, und machte mit ſeiner ſchönen Begleiterinn den Durchſchnitt des Gartens, als auf einmal der blonde Friedrich ihnen in den Weg trat und ſie mit großem Gelächter und allerley Poſſen auf¬
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und zog es aus dem Teiche. Wilhelm war
indeſſen näher gekommen, das Kind brannte
über und über, und es fielen feurige Tro¬
pfen von ihm herab. Wilhelm war noch be¬
ſorgter, doch die Amazone nahm ſchnell einen
weißen Schleyer vom Haupte und bedeckte
das Kind damit. Das Feuer war ſogleich
gelöſcht. Als ſie den Schleyer aufhob, ſpran¬
gen zwey Knaben hervor, die zuſammen
muthwillig hin und her ſpielten, als Wil¬
helm mit der Amazone Hand in Hand durch
den Garten ging, und in der Entfernung
ſeinen Vater und Marianen in einer Allee
ſpatziren ſah, die mit hohen Bäumen den
ganzen Garten zu umgeben ſchien; er richtete
ſeinen Weg auf beyde los, und machte mit
ſeiner ſchönen Begleiterinn den Durchſchnitt
des Gartens, als auf einmal der blonde
Friedrich ihnen in den Weg trat und ſie mit
großem Gelächter und allerley Poſſen auf¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/25>, abgerufen am 02.05.2024.
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