Man fuhr nun fort, die nöthigen Anstalten zu Dekorationen und Kleidern und was sonst erforderlich war zu machen. Über ei¬ nige Scenen und Stellen hatte Wilhelm besondere Grillen, denen Serlo nachgab, theils in Rücksicht auf den Contract, theils aus Überzeugung, und weil er hoffte, Wil¬ helmen durch diese Gefälligkeit zu gewinnen, und in der Folge destomehr nach seinen Ab¬ sichten zu lenken.
So sollte zum Beyspiel König und Kö¬ nigin bey der ersten Audienz auf dem Thro¬ ne sitzend erscheinen, die Hofleute an den Seiten und Hamlet unbedeutend unter ih¬ nen stehen. Hamlet, sagte er, muß sich ru¬ hig verhalten, seine schwarze Kleidung un¬ terscheidet ihn schon genug. Er muß sich
Neuntes Capitel.
Man fuhr nun fort, die nöthigen Anſtalten zu Dekorationen und Kleidern und was ſonſt erforderlich war zu machen. Über ei¬ nige Scenen und Stellen hatte Wilhelm beſondere Grillen, denen Serlo nachgab, theils in Rückſicht auf den Contract, theils aus Überzeugung, und weil er hoffte, Wil¬ helmen durch dieſe Gefälligkeit zu gewinnen, und in der Folge deſtomehr nach ſeinen Ab¬ ſichten zu lenken.
So ſollte zum Beyſpiel König und Kö¬ nigin bey der erſten Audienz auf dem Thro¬ ne ſitzend erſcheinen, die Hofleute an den Seiten und Hamlet unbedeutend unter ih¬ nen ſtehen. Hamlet, ſagte er, muß ſich ru¬ hig verhalten, ſeine ſchwarze Kleidung un¬ terſcheidet ihn ſchon genug. Er muß ſich
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Neuntes Capitel.
Man fuhr nun fort, die nöthigen Anſtalten
zu Dekorationen und Kleidern und was
ſonſt erforderlich war zu machen. Über ei¬
nige Scenen und Stellen hatte Wilhelm
beſondere Grillen, denen Serlo nachgab,
theils in Rückſicht auf den Contract, theils
aus Überzeugung, und weil er hoffte, Wil¬
helmen durch dieſe Gefälligkeit zu gewinnen,
und in der Folge deſtomehr nach ſeinen Ab¬
ſichten zu lenken.
So ſollte zum Beyſpiel König und Kö¬
nigin bey der erſten Audienz auf dem Thro¬
ne ſitzend erſcheinen, die Hofleute an den
Seiten und Hamlet unbedeutend unter ih¬
nen ſtehen. Hamlet, ſagte er, muß ſich ru¬
hig verhalten, ſeine ſchwarze Kleidung un¬
terſcheidet ihn ſchon genug. Er muß ſich
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre03_1795/96>, abgerufen am 24.11.2024.
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