Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1795.Missethat seines Stiefvaters entdeckt, so räth W. Meisters Lehrj. 3. D
Miſſethat ſeines Stiefvaters entdeckt, ſo räth W. Meiſters Lehrj. 3. D
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0055" n="49"/> Miſſethat ſeines Stiefvaters entdeckt, ſo räth<lb/> ihm dieſer mit nach Norwegen zu gehen,<lb/> ſich der Armee zu verſichern und mit gewaff¬<lb/> neter Hand zurück zu kehren. Da Hamlet<lb/> dem König und der Königinn zu gefährlich<lb/> wird, haben ſie kein näheres Mittel ihn los<lb/> zu werden, als ihn nach der Flotte zu ſchik¬<lb/> ken und ihm Roſenkranz und Güldenſtern<lb/> zu Beobachtern mitzugeben; und da indeß<lb/> Laertes zurück kommt, ſoll dieſer bis zum<lb/> Meuchelmord erhitzte Jüngling ihm nachge¬<lb/> ſchickt werden. Die Flotte bleibt wegen<lb/> ungünſtigem Winde liegen; Hamlet kehrt<lb/> nochmals zurück; ſeine Wanderung über den<lb/> Kirchhof kann vielleicht glücklich motivirt<lb/> werden; ſein Zuſammentreffen mit Laertes<lb/> in Opheliens Grabe iſt ein großer unent¬<lb/> behrlicher Moment. Hierauf mag der Kö¬<lb/> nig bedenken, daß es beſſer ſey Hamlet auf<lb/> der Stelle los zu werden; das Feſt der Ab¬<lb/> <fw place="bottom" type="sig">W. Meiſters Lehrj. 3. D<lb/></fw> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [49/0055]
Miſſethat ſeines Stiefvaters entdeckt, ſo räth
ihm dieſer mit nach Norwegen zu gehen,
ſich der Armee zu verſichern und mit gewaff¬
neter Hand zurück zu kehren. Da Hamlet
dem König und der Königinn zu gefährlich
wird, haben ſie kein näheres Mittel ihn los
zu werden, als ihn nach der Flotte zu ſchik¬
ken und ihm Roſenkranz und Güldenſtern
zu Beobachtern mitzugeben; und da indeß
Laertes zurück kommt, ſoll dieſer bis zum
Meuchelmord erhitzte Jüngling ihm nachge¬
ſchickt werden. Die Flotte bleibt wegen
ungünſtigem Winde liegen; Hamlet kehrt
nochmals zurück; ſeine Wanderung über den
Kirchhof kann vielleicht glücklich motivirt
werden; ſein Zuſammentreffen mit Laertes
in Opheliens Grabe iſt ein großer unent¬
behrlicher Moment. Hierauf mag der Kö¬
nig bedenken, daß es beſſer ſey Hamlet auf
der Stelle los zu werden; das Feſt der Ab¬
W. Meiſters Lehrj. 3. D
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